Bianca Exklusiv Band 0088
kraftvollen Bewegung mit ihr. Serena stieß einen lauten Seufzer aus, und wie in Trance schlang sie die Arme um Carlo, um ihm noch näher zu sein, ihn noch tiefer in sich zu spüren.
Ihr Körper bebte in dem Rhythmus, den er ihr diktierte. Die Lust wischte jeden klaren Gedanken beiseite, und Serena war nicht mehr sie selbst. Sie war ein Teil von Carlo. Aber nicht von dem Carlo, den sie kannte, sondern von einem Mann, der ihr Verlangen derartig steigerte, dass sie glaubte, vor Wonne ohnmächtig zu werden.
Stöhnend und keuchend wand sie sich unter ihm, fuhr ihm mit den Fingernägeln über den sehnigen Rücken. Und immer wieder küsste sie ihn, reizte ihn mit zarten Liebesbissen, während sie beide unaufhaltsam einem ekstatischen Höhepunkt entgegentrieben.
Und als die Spannung schier unerträglich wurde, schien die Welt in einem Wirbel glühender Funken zu zerstieben, und alles um sie herum versank.
9. KAPITEL
Es dauerte eine Weile, bis Carlo wieder in die Wirklichkeit zurückkehrte. Er hatte den Arm um Serena geschlungen, die mit geschlossenen Augen dalag. Es wäre wunderschön gewesen, wenn auch ihre Herzen an diesem Austausch beteiligt gewesen wären, den ihre Körper sich soeben geschenkt hatten. Aber jetzt, da er allmählich wieder klar denken konnte, verfluchte er sich dafür, seiner Leidenschaft nachgegeben zu haben. Als er sich nach Serena gesehnt hatte, hatte sie ihn grausam abgewiesen, doch kaum hatte sie mit den Fingern geschnippt, hatte er sich bereitwillig in ihre Arme gestürzt. Serena hatte bewiesen, dass sie mit ihm machen konnte, was sie wollte, und diese Erkenntnis würde immer zwischen ihnen stehen.
Carlo wagte es nicht, sie anzusehen, weil er ihren amüsierten und verächtlichen Blick fürchtete. Aber sie konnte ihn wegen seiner Schwäche nicht mehr verachten, als er das selbst tat. Er befreite sich mit einer raschen Bewegung und verließ das Bett.
“Nun, weißt du schon, wer von uns den anderen benutzt hat?”, fragte er so sarkastisch, wie er es vermochte. Zu seiner Erleichterung bebte seine Stimme nicht, obwohl er innerlich zitterte.
“Nun, ich denke, es war diesmal fast eine Galavorstellung, nicht wahr? Aber keiner von uns hat ja etwas anderes erwartet.”
Carlo zog erst den Reißverschluss seines Overalls hoch, bevor er sich zu Serena umdrehte. Sie schaute ihn mit einem kühlen und konzentrierten Lächeln voller Selbstbeherrschung an, während sie noch Sekunden zuvor …
“Natürlich nicht”, gab er zurück. “Wir haben jetzt wenigstens klare Verhältnisse.”
Serena blieb ruhig sitzen. Ihr Herz schlug heftig, aber sie behielt ihr Lächeln mit äußerster Konzentration bei. Sie war froh, dass er zuerst geredet hatte, bevor sie die Worte der Liebe hatte aussprechen können, die ihr auf der Zunge gelegen hatten. Aber der Schmerz, dass Carlo ihre Liebe zurückwies, war so groß, dass sie ihn einen Moment dafür hasste.
Sie stand auf und zog sich hastig an. Sie wollte nur noch weg von ihm. Doch plötzlich drehte Carlo sich um. “Warum, zum Teufel, verschwindest du nicht?”
“Du meinst …?”
“Geh zurück nach England!”
“Ich soll Louisa bei dir lassen?”
“Warum nicht? Ich bin ihr Vater.”
Serena hatte das Gefühl, als verschleiere ein roter Nebel aus Hass und Verzweiflung ihren Blick. Bevor sie es verhindern konnte, entschlüpften ihr die furchtbaren Worte: “Aber du bist nicht ihr Vater. Louisa ist nicht dein Kind.” Sie hielt den Atem an und wartete auf die Explosion.
Stattdessen schaute Carlo sie nur abwägend an. “So”, sagte er schließlich mit einem ironischen Lächeln, “du weißt es also. Ich habe mich schon gewundert.”
“Du meinst …du weißt es?”, brachte sie ungläubig heraus.
“Natürlich. Ich weiß es seit zwei Jahren.”
“Aber wie …?” Serena ließ sich auf das Bett sinken.
Er lachte bitter auf. “Wie glaubst du wohl? Dawn hat es mir bei einem Streit gesagt. Es hat viele Kräche gegeben, und ich habe so immer erfahren, was sie eigentlich vorhatte. Sie ist damit herausgeplatzt, weil es ihr Spaß machte, mich zu verletzen. Ihr seid euch wirklich sehr ähnlich.”
“Was hast du getan, als du es erfuhrst?”, fragte sie fassungslos.
“Ich bin weggegangen und habe mir geschworen, dass ich keinen von beiden jemals wiedersehen wollte. Aber dann habe ich erkannt, dass ich Louisa liebe und das akzeptieren musste. Sie liebt mich auch, und das war wichtiger als Dawns zwanghaftes Verlangen, mich verletzen zu wollen.” Er warf Serena
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