BIANCA EXKLUSIV Band 0171
führt euch sehr wohl wie Verliebte auf. Einen Tag geht ihr so vertraut miteinander um wie ein Liebespaar, am nächsten Tag ist die Atmosphäre so eisig, dass man in eurer Nähe zu frieren beginnt.“
„Das bildest du dir nur ein.“
„Devon bildet sich das auch nur ein?“
„Habt ihr über Michel und mich gesprochen?“
„So würde ich das nicht nennen. Wir haben nur festgestellt, dass ihr beide viel miteinander streitet. Und wir haben uns nach dem Grund gefragt. Aber du willst vermutlich nicht mit mir darüber reden, oder?“
„Ich denke, wir waren zu viel zusammen und gehen uns ein wenig auf die Nerven. Michel hat mir mit seiner Entscheidung, dem Dinner heute fernzubleiben, sogar einen Gefallen getan.“
„Hauptsache, es macht dir nichts aus. Es täte mir leid, wenn eine unglückliche Liebesgeschichte die bisher großartigen Ferien verderben würde.“
Shannon verwandte viel Sorgfalt auf ihr Haar und Make-up. Sie war entschlossen, sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Wenn schon Marcie und Devon sie verändert fanden, musste sie ihre Ausstrahlung ändern. Es wäre demütigend, wenn Michel glaubte, sie würde dem Geschehen des Nachmittags irgendeine Bedeutung zumessen.
Marcie und Devon erwarteten sie in der Halle.
„Du siehst großartig aus“, begrüßte Devon Shannon.
„Das verdanke ich Marcie“, meinte Shannon ausweichend. „Sie hat die Kleidung ausgewählt.“
In diesem Moment kam Michel die breite Treppe hinunter. Er war noch mit dem Einstecken eines Manschettenknopfes beschäftigt und sah die kleine Gruppe erst, als er unten angekommen war.
„Warum so in Eile?“ Devon hätte am liebsten gesagt, dass Michel für einen Abend am Schreibtisch zu elegant gekleidet war. Aber statt seinem Bruder eins auszuwischen, zog er es vor, Shannons Gefühle zu schonen.
Michel antwortete nicht auf Devons Frage. Er starrte Shannon an, als habe er sie seit Tagen nicht gesehen. „Du siehst bezaubernd aus“, stellte er bewundernd fest.
„Danke. Kleider machen Leute.“ Eine lässige Bemerkung, bei der Shannon sich sofort daran erinnerte, was an diesem Nachmittag mit ihren Kleidern passiert war. Ihr Atem beschleunigte sich.
Marcie spürte die entstehende Spannung. „Sie sehen aber auch umwerfend aus“, sagte sie zu Michel. „Nicht wahr, Devon?“
„Mich dürfen Sie nicht fragen. Er ist mein Bruder. Ich darf keine Meinung haben.“
Zu Shannons Überraschung trat eine attraktive Blonde aus der Bibliothek in die Halle. „Wo bleibst du nur, Michel“, rief sie. „Ihr Männer braucht mehr Zeit für eure Garderobe als wir Frauen.“
Michel machte Margarite, Gräfin von Beauvoix mit Shannon und Marcie bekannt.
Nach einigen Begrüßungsworten wandte sich die Gräfin Devon zu. „Bist du nicht stolz auf mich? Ich konnte deinen Bruder überzeugen, heute Abend mit uns auszugehen.“
„Verrate mir, wie du das geschafft hast.“ Devon lächelte gelangweilt.
„Immer nur Arbeit und kein Vergnügen schadet der Gesundheit“, bemerkte die Gräfin lachend.
„Nach dieser Devise lebt Devon bereits“, bemerkte Michel trocken.
Die Spannung in der Halle wurde greifbar. Sie löste sich erst ein wenig, als ein Mann auf der Suche nach Margarite zu ihnen trat. Shannon erinnerte sich an ihn vom Tanzabend am Sonntag.
„Ich hoffe, ihr begleitet uns. Je mehr wir sind, desto lustiger“, begrüßte er die Gruppe.
„Tut uns leid, Terrence. Wir sind schon verabredet“, erklärte Devon.
„Mit uns hättet ihr mehr Spaß. Sag es ihnen, Michel.“
Die Gräfin mischte sich ein. „Lass sie, Terrence. Verabredungen bricht man nicht.“ Sie hakte sich bei Michel unter, womit sie allen klarmachte, dass Michel für den heutigen Abend ihr Begleiter war.
„Sollten wir nicht aufbrechen?“, fragte Marcie.
Devon nickte.
„Wir sehen uns dann morgen Abend“, verabschiedete sich Terrence lächelnd von Shannon. „Bei den de Forests“, fügte er hinzu, als sie ihn fragend anblickte.
„Hatte ich das nicht erwähnt?“, fragte Devon. „Sie veranstalten eine Grillparty.“
„Sie wird Shannon und Michel zu Ehren veranstaltet. Mimi Forest scheut keine Mühe, die Party wie eine Grillparty in Texas zu gestalten.“
„Toll. Dann gibt es sicher Hamburger und Hot Dogs“, freute sich Marcie.
„Haben Sie den Kaviar schon satt?“, neckte Devon sie.
Michel wirkte nervös und schaute immer wieder zu Shannon hinüber. „Willst du nicht schon mal die anderen zusammentrommeln, Terrence?“, bat er schließlich. „Sag
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