BIANCA EXKLUSIV Band 0171
Glück und brauchten den ganzen Abend kein Wort miteinander zu wechseln.
Die Gespräche auch mit den anderen Frauen, die sich ihrer Gruppe angeschlossen hatten, waren angenehm und unterhaltsam. Shannon hätte sich wohler gefühlt, wenn sie nicht immer an Michel hätte denken müssen.
Wenn sie sich umsah, begegnete sie seinem Blick. Meistens jedoch sah sie ihn lächelnd mit jungen Frauen plaudern, die ihn verklärt anhimmelten. Dann konzentrierte sich Shannon enttäuscht auf ihre eigene Gruppe.
Es war eine ausgedehnte Cocktailstunde, aber schließlich läutete Gerry de Forest mit einer Glocke das Dinner ein. Die Gäste begaben sich zu den Tischen und suchten ihre Plätze, wie die Tischkarten es vorgaben.
Tischkarten und Grillparty! Wie passte das zusammen? Marcie und Shannon tauschten belustigte Blicke.
Mimi fing die beiden ab, bevor sie sich auf die Suche machten. „Sie und Marcie sitzen an den beiden Fronttischen am Springbrunnen“, sagte sie zu Shannon.
Shannon hatte eine bedrückende Vorahnung, die sich sehr bald als richtig erwies. Sie und Michel saßen nebeneinander, und daran konnte sie absolut nichts ändern. Marcie war nicht mal mit an ihrem Tisch, sondern hatte ihren Platz neben Devon an dem zweiten Fronttisch.
„Als Gastgeber ist mein Platz dort, wo Prinz und Prinzessin sitzen“, freute sich Gerry. Charmant rückte er Shannon den Stuhl zurecht, als Michel an den Tisch trat. „Ich habe inzwischen Ihre Pflichten übernommen.“
„Sehr rücksichtsvoll. Ich fürchte, ich habe Shannon ein wenig vernachlässigt.“
„Ist mir nicht weiter aufgefallen“, antwortete Shannon. „Mimi und ich hatten ein höchst interessantes Gespräch.“
Später, im Schutz allgemeiner Unterhaltung, flüsterte Michel Shannon zu: „Es tut mir leid, dass du dich nicht wohlfühlst.“
„Mir geht es nicht schlechter als dir.“
Es war eine Qual, so nahe an Michels Seite zu sitzen und dennoch wie durch einen Abgrund von ihm getrennt zu sein. Sie sehnte sich danach, die Unstimmigkeiten zu beseitigen, wieder Begehren in seinen Augen zu sehen und seine heißen Lippen verführerisch auf ihrem Mund zu fühlen. Aber am meisten quälte sie die Erkenntnis, dass dies niemals mehr geschehen würde.
Glücklicherweise begannen die Kellner, den ersten Gang, eisgekühlten Gazpacho, zu servieren. Shannon musste über die kristallenen Schüsseln in ihren silbernen Behältnissen schmunzeln.
Michel verstand Shannons Belustigung und erwiderte ihr Lächeln. „Mimi hat es gut gemeint. Sie möchte dir eine Freude machen.“
„Das ist ihr gelungen. Deine Freunde sind die nettesten Leute, die ich kenne.“
„Siehst du? Es gibt doch etwas, was dir in Bonaventura gefällt.“
„Ich habe nie gesagt, dass es mir hier nicht gefällt.“
„Darf ich dein Gedächtnis auffrischen? Ich glaube, du sagtest wörtlich: ‚Warum sollte ich in diesem kleinen, abgelegenen Land leben wollen?‘“
Shannon erinnerte sich nur zu gut. Sie hatte diese Bemerkung nach dem so unglücklich endenden Zusammensein mit Michel gemacht, als sie ihn aus verletztem Stolz zornig angefahren hatte.
„Du hast ein gutes Gedächtnis.“
„Es ist wie ein Fluch, mit dem mich eine böse Fee bei meiner Geburt bedacht hat.“
Bedeutete das, Michel empfand es als Fluch, sich an sie zu erinnern? Oder wollte er vergessen, was danach geschehen war? Forschend blickte sie ihm in die Augen.
In diesem Moment kamen die Kellner zurück. Der bedrückende Augenblick mit Michel verlor sich in dem allgemeinen Abräumen und Neuaufdecken.
Die Gesellschaft unterhielt sich weiter, bis ein Toast auf die Prinzessin aus Amerika ausgebracht wurde, der zu Ehren dieser Abend veranstaltet worden war. Anschließend forderte Gerry Shannon auf, ebenfalls ein paar Worte zu sagen.
Shannon folgte der Aufforderung gern und bedankte sich bei den Gastgebern und allen Anwesenden für ihre Gastfreundschaft. Auch Michel dankte sie für die großzügige Aufnahme in seinem Schloss. Neckisch fügte sie hinzu: „Es muss ihm wie eine Invasion vorgekommen sein. Nach dem ersten Schock war er aber dann überaus entgegenkommend. Er verlor nur selten seine Fassung.“
Das Gelächter am Tisch wurde so laut, dass die Gäste an den anderen Tischen zu ihnen hinüberschauten.
„Du solltest sie festhalten, Michel“, hörte Shannon jemanden sagen. „Sie hat mehr zu bieten als nur ein hübsches Gesicht.“
Einen Moment verdüsterte sich Shannons Miene, dann fuhr sie fort. „Ich werde Sie alle vermissen, aber ich
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