BIANCA EXKLUSIV Band 0171
angenehmen Aufenthalt.“
„Ich wünschte, ich hätte eben mehr Aufnahmen gemacht“, sagte Dave mit einem Seufzer, nachdem Michel den Raum verlassen hatte. „Es sieht nicht so aus, als würden wir den Prinzen sehr oft wiedersehen.“
„Wird er beim Empfang heute Abend anwesend sein?“, fragte Marcie. Devon hatte seinen Gästen mitgeteilt, dass er eine kleine Zusammenkunft für den Abend geplant hatte, damit sie einige der ortsansässigen Adeligen kennenlernen konnten.
„Ich hoffe es. Aber möglicherweise muss er irgendwelchen Staatspflichten nachkommen. Mein Bruder nimmt als Regent des Landes seine Pflichten sehr ernst.“
„Was ich Sie schon fragen wollte“, warf George ein. „Nennt man den ersten Mann eines Staates nicht für gewöhnlich König statt Prinz?“
„In den meisten Fällen. Aber es gibt Ausnahmen wie in Monaco zum Beispiel. Das ist eine Traditionsfrage.“
Shannon beteiligte sich nicht an der Konversation. Sie wunderte sich über Michels Verhalten. Er hätte ihr zumindest ein kleines Kompliment machen können, da es ihm sein Bruder schon beinahe in den Mund gelegt hatte …
Wenig später entschuldigte sich Devon. „Es war mir ein großes Vergnügen, Sie kennenzulernen, aber ich fürchte, ich habe Sie schon viel zu lange aufgehalten. Sicher möchten Sie sich erst mal in Ihrem Quartier einrichten.“ Er läutete. „Ich lasse Sie auf Ihre Zimmer führen.“
Als sie die Treppe hinaufkamen, führte ein Diener Marcie und die beiden Männer in die eine Richtung des Korridors, während ein zweiter Shannon in die entgegengesetzte Richtung begleitete. Offensichtlich waren ihre Gefährten in einem anderen Flügel untergebracht.
„Ich dachte, ich würde in der Nähe meiner Freunde wohnen“, sagte sie vorsichtig. „Meinen Sie, dass wir hier richtig sind?“
„Prinz Devon hat angeordnet, Ihnen die Prinzessinnen-Suite zu geben“, erklärte der Diener. „Wenn Sie andere Wünsche haben, spreche ich mit ihm.“
„Nein, ich bin sicher, was er ausgewählt hat, ist wunderschön.“ Michels Sympathie hatte sie sich bereits verscherzt, nun wollte sie es sich nicht auch noch mit Devon verderben.
Shannon machte große Augen, als der Diener eine große geschnitzte Doppeltür öffnete und sie aufforderte einzutreten. Das Wohnzimmer der Suite war zauberhaft eingerichtet. Orientteppiche, weich gepolsterte, mit Seide und Satin überzogene Sessel sowie ein antiker Schreibsekretär schmückten den Raum. An den Wänden prangten Bilder in goldenen Rahmen, deren Pracht noch von einem großen venezianischen Spiegel übertroffen wurde, der über einem elegant geschwungenen Sofa hing.
Nachdem der Diener sie allein gelassen hatte, ging Shannon zu den halb geöffneten Glastüren, um die Aussicht zu genießen, und entdeckte, dass diese Türen auf eine Terrasse führten, die sich über den gesamten Flügel erstreckte.
Unvermittelt hörte sie Marcies Stimme von der Tür ihrer Suite her. „Shannon? Bist du da drin? Du meine Güte, so etwas habe ich noch nie gesehen“, rief sie aus, als Shannon ihr die Tür öffnete. „Nicht mal im Film. Zwei Wochen Schlossleben. Was könnte schöner sein?“
Marcie ließ sich aufs Sofa fallen und schaute sich nachdenklich um. „Weißt du, ich muss meine Meinung über die Mornay-Brüder wohl ändern. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass sie in finanziellen Nöten sind. Vielleicht hat Devon seinen Bruder überredet, uns kommen zu lassen, und nun nimmt Michel darauf Rücksicht.“
„Aber ich zweifle, dass jemand Michel zu irgendetwas überreden kann. Er scheint mir der selbstherrlichste Mann zu sein, dem ich je begegnet bin. Kein Wunder, dass er Junggeselle ist. Wer möchte schon seine Prinzessin sein?“
„Das meinst du doch nicht im Ernst. Kannst du dir vorstellen, wie es wäre, mit dem Typ zu schlafen?“
Schweigend ließen beide ihren erotischen Fantasien freien Lauf. Schließlich atmete Shannon tief durch. „Wir reden hier wie Schulmädchen. Komm, schauen wir uns das Schlafzimmer an. Ich habe es selbst noch nicht gesehen.“
„Was hast du denn die ganze Zeit getan?“
„Ich habe erst mal den Luxus hier verinnerlicht. Von der Terrasse aus hat man einen großartigen Blick über die Anlage.“
„Das muss ich sehen.“
Angelockt von den begeisterten Ausrufen der jungen Frauen, steckte Devon am Ende der Terrasse den Kopf durch die Terrassentür eines anderen Raumes. „Was tun Sie beide hier?“
„Shannon zeigt mir die Aussicht“, erklärte Marcie.
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