BIANCA EXKLUSIV Band 0173
Hüften. „Dann darf ich dich also endlich Grandma nennen?“
„Solange Johnny mich so nennt, ist es okay. Aber du solltest dir das gar nicht erst angewöhnen.“ Sie warf ihrem Ehemann einen warnenden Blick zu. „Oder ich verbanne dich heute Nacht aufs Sofa, Connor Francis Campbell.“
„Uhhh.“ Sin-Jin kam zu seinen Schwiegereltern in die Küche. „Mir scheint, sie meint es wirklich so, Connor, wenn sie deinen vollen Namen nennt.“
„Mit meiner Frau werde ich sehr gut allein fertig“, lachte Connor und lockerte seinen Griff um Sheila. „Versuch das erst mal bei deiner.“
Sin-Jin gab sich unschuldig und deutete auf die leere Schüssel, die er im Arm trug. „Ich bin nur gekommen, um den Nudelsalat aufzufüllen. Sie schaufeln das Zeug in sich hinein, als hätten sie drei Tage lang nichts in den Magen bekommen.“
Sheila stemmte die Fäuste in die Hüften. „Aha. Fertigwerden nennst du das also.“
„Nur eine Redewendung, meine Liebe“, beteuerte Connor, „nur eine Redewendung.“
Sin-Jin lachte auf, füllte die Schüssel und verließ die Küche.
„Was ist los?“, fragte Sherry und deutete mit einem Kopfnicken in Richtung Küche, als Sin-Jin ihr lachend entgegenkam.
„Deine Eltern streiten sich um Worte“, erklärte er und stellte die Schüssel auf den überfüllten Tisch. Sherrys Freunde, die Gäste, die seine Schwiegerfamilie eingeladen hatte, und ein paar Leute aus seinem Büro ließen kaum noch Platz. Sein Sohn thronte in der Mitte des Geschehens und ließ sich bewundern. Er hatte sich im Rekordtempo von der Operation erholt und erfreute sich bester Gesundheit. Mrs. Farley hielt ihn fest und strahlte ihn an.
Glücklich umarmte Sin-Jin seine Frau. „Meinst du, wir haben genügend Gäste?“
Sie lachte ihn an. Ihr Sohn war gesund und munter, und Owen hatte sie gerade in die Ressortleitung berufen, obwohl der Artikel über Sin-Jin niemals erschienen war. Das Leben konnte nicht schöner sein. „Wir können jederzeit mehr einladen.“
„Eigentlich“, er strich mit den Lippen über ihr Haar, „wollte ich mich gerade zurückziehen.“
„Nicht vor dem Kaffeetrinken“, warnte sie ihn. „Mom hat den ganzen Tag an der Torte gearbeitet. Wir können frühestens um Mitternacht zu Bett gehen.“
Er schaute auf seine Uhr. Es war erst vier Uhr nachmittags. Noch eine Ewigkeit bis Mitternacht.
„Das ist ein Wort, Mrs. Adair.“ Und Sin-Jin begann mit dem Countdown.
– ENDE –
Patricia Kay
TRAUMMANN MIT GEHEIMNIS
1. KAPITEL
Der Regen prasselte gegen die Flügelfenster der Bibliothek, während über der Villa der Stockwells der Donner grollte. Das seit zwei Tagen angekündigte Gewitter hatte die Gegend von Dallas erreicht, aber niemand beschwerte sich. Der Sommer war heiß und trocken gewesen. Die vier Menschen in der Bibliothek schienen gar nicht zu bemerken, was sich draußen abspielte, so vertieft waren sie in ihr Gespräch.
„Also sind wir uns einig?“, fragte Jack Stockwell. „Ich breche morgen zur Farm der Johnsons auf?“
Seine Brüder Cord und Rafe nickten. Seine Schwester Kate zögerte kurz, doch dann stimmte auch sie zu.
Wie immer, wenn er sie betrachtete, wurde Jack warm ums Herz. Sie hatte in letzter Zeit so viel durchmachen müssen. Nach langen Jahren der Trennung hatte sie ihre große Liebe wiedergefunden und sich verlobt, doch der Tod ihres Vaters hatte das Glück ein wenig getrübt. Obwohl sie alle vor ein paar Monaten erfahren hatten, dass Caine Stockwell sie schamlos belogen hatte, waren die Tage nach seiner Beisetzung für Kate schwer gewesen.
Zorn stieg in Jack auf. Wie hatte Caine seinen Kindern so etwas antun können? Er hatte ihre Mutter aus dem Haus getrieben, als sie noch Kleinkinder waren, und ihnen später, als sie alt genug waren, erzählt, Madelyn sei tot. So sehr Jack es auch versuchte, er konnte nicht um seinen Vater trauern. Schon als Kind hatte er gewusst, dass sein Vater ihn hasste. Jedes Wort, jede Ohrfeige, jede Brutalität von ihm hatte es dem Jungen bewiesen. Noch immer fragte Jack sich, warum Caine seinen ältesten Sohn so behandelt hatte. Und auch jetzt ärgerte er sich darüber. Was spielte es noch für eine Rolle? Caine war inzwischen tot. Das Unrecht, das er begangen hatte, war nicht mehr gutzumachen.
„Ich kann kaum glauben, dass Dad nicht wenigstens versucht hat herauszufinden, ob Gabriel Johnson die Wahrheit sagte“, meinte Kate. Sie und ihre Brüder hatten unter Caines Papieren einige Briefe entdeckt, in denen ein Gabriel
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