BIANCA EXKLUSIV Band 0173
Johnson ihrem Großvater vorwarf, seinen Vater um dessen Vermögen betrogen zu haben. „Schließlich sind die Johnsons die Familie unserer Mutter!“
„Verdammt, Kate, warum fällt es dir so schwer, das zu glauben? Überleg doch mal, was unser Vater uns angetan hat!“, entgegnete Jack. Caine Stockwell war ein rücksichtsloser Geschäftsmann gewesen. Für ihn hatte nur das Recht des Stärkeren gegolten. Wenn die Johnsons es nicht geschafft hatten, ihr Vermögen zu erhalten, war das ihr Problem, nicht seins.
Trotzdem war Jack nicht sicher, ob Gabriel Johnsons Anschuldigung gerechtfertigt war. Wenn er, wie er behauptete, Beweise hatte, warum hatte er sie nicht vorgelegt? Warum hatte er Caine nicht vor Gericht zitiert und ihn auf Herausgabe des Johnson-Vermögens verklagt?
Bei seinen Nachforschungen hatte Jack herausgefunden, dass Gabriel Johnson verstorben war und dass es nur zwei direkte Nachkommen gab. Einen Jungen und ein Mädchen, die mit ihrer Mutter auf einer Rosenfarm in Rose Hill im Staate Texas lebten.
Also würde er sich morgen auf den Weg dorthin machen.
„Was willst du dieser Beth Johnson denn sagen?“, fragte Rafe.
Jack zuckte mit den Schultern. „Ich bin mir nicht sicher. Das hängt davon ab, was ich dort erfahre.“
„Du wirst die richtige Entscheidung treffen. Rafe und ich vertrauen dir, nicht wahr, kleiner Bruder?“, meinte Cord.
Rafe verdrehte die Augen. Cord ließ keine Gelegenheit aus, ihn daran zu erinnern, dass er acht Minuten älter war. „Ja, das tun wir.“
„Ich auch“, versicherte Kate rasch.
Jack lächelte ihr zu. „Danke. Wann fliegt ihr nach Massachusetts?“
Vor Monaten hatten die Geschwister herausgefunden, dass ihre Mutter vielleicht noch lebte, und sofort Nachforschungen angestellt. Jack war nach Frankreich geflogen und hatte dort ein Ölbild gefunden, welches eine Frau mit einem jungen Mädchen zeigte, das Kate sehr ähnlich sah. Das Gemälde hatte ihn zur Malerin geführt, einer gewissen Madelyn LeClaire, die am Cape Cod in der Nähe von Boston lebte. Kate hatte jetzt vor, sich mit der Frau zu treffen.
„Am Montag.“ Zum ersten Mal, seit diese Unterredung begonnen hatte, wich die Trauer aus Kates Blick. „Brad hat noch ein paar Dinge zu erledigen.“ Brad Larson war Kates Verlobter.
„Und du, Jack? Weißt du schon, wo du in Rose Hill wohnen wirst?“, wollte Rafe wissen.
„Nein. Aber ich melde mich, sobald ich etwas gefunden habe.“
Danach sprachen sie über den Nachlass ihres Vaters. Cord war zum Testamentsvollstrecker ernannt worden und würde zusammen mit dem Anwalt der Familie dafür sorgen, dass Caine Stockwells letzter Wille erfüllt wurde.
„Das macht dir doch nichts aus, Jack, oder?“, fragte Cord.
Jack schüttelte den Kopf. „Nein.“ Eigentlich hätte Caine ihn als den ältesten Sohn mit der Vollstreckung des Testaments beauftragen müssen. Aber es störte Jack nicht, dass er übergangen worden war. Er hatte dem Geld der Stockwells schon vor langer Zeit den Rücken gekehrt und war seinen eigenen Weg gegangen. Cord dagegen arbeitete seit Jahren im Unternehmen der Familie. Rafe, ein Deputy U.S. Marshal, hatte wie Jack kein Interesse am Stockwell-Vermögen. Genau wie Kate, die ihren Lebensunterhalt als Kunsttherapeutin verdiente.
„Pass auf dich auf.“ Cord schüttelte Jack die Hand.
„Denk bitte daran, was ich in Bezug auf das Testament gesagt habe“, bat Jack seinen Bruder.
„Jack, ich werde nicht …“
„Ich will wirklich nichts von dem Geld“, unterbrach Jack ihn.
„Das ist doch lächerlich, Jack“, warf Kate ein.
„Stimmt“, pflichtete Rafe ihr bei. „Du gehörst zur Familie, genau wie wir.“
Nicht ganz, dachte Jack.
„Jack“, sagte Kate sanft und berührte ihn an der Schulter. „Es wäre falsch, dir dein Erbe vorzuenthalten. Du bist unser Bruder.“
An Jacks Wange zuckte ein Muskel. „Ich will es nicht. Ich würde es weggeben.“
„Na schön“, meinte Cord, „wenn du es weggeben willst, ist das deine Sache. Meine Aufgabe ist, das Testament unseres Vaters zu vollstrecken. Und er hat dir den gleichen Teil seines Vermögens vererbt wie uns.“
Jack würde nie verstehen, warum. Caine hatte seine anderen Kinder geliebt, auch wenn er ihnen kein guter Vater gewesen war und sie angelogen hatte.
Aber mich hat er nie geliebt, dachte er. „Ich brauche sein Geld nicht“, beharrte Jack. „Ich habe genug eigenes.“
„Dann wirst du eben mehr haben“, entgegnete Cord.
„Lass uns weiter darüber reden, wenn
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