BIANCA EXKLUSIV Band 0173
darin, meinem Bruder zu trauen“, fuhr Jacks Onkel fort. „Er versprach Madelyn, mit mir zu reden, und sagte ihr, er sei sicher, dass ich sie heiraten würde. Dann forderte er sie auf, in ihrem Zimmer zu warten, bis er sich bei ihr melden würde. Später schickte er ihr einen Zettel, auf dem er sie fragte, ob sie notfalls bereit wäre, in der kommenden Nacht durchzubrennen. Madelyn schrieb ihm, sie sei einverstanden.“
Betrübt schüttelte Brandon den Kopf. „In der Zwischenzeit erzählte er mir, dass Madelyn mir etwas vorgemacht hätte. Dass sie in Wirklichkeit ihn liebte und eines Abends, als ich fort war, mit ihm geschlafen hätte. Sie sei schwanger, und das Kind sei von ihm. Er behauptete, sie wolle ihn heiraten, und sie beide würden am nächsten Tag nach Las Vegas fliegen, um sich dort trauen zu lassen. Dann zeigte er mir die beiden Zettel.“
Plötzlich hielt Jack es nicht mehr aus. Er sprang auf. „Was willst du damit sagen?“, fragte er heiser.
Brandon sah ihn an. „Etwas, was ich dir schon lange sagen will. Caine war nicht dein Vater. Ich bin dein Vater.“
11. KAPITEL
Am Samstagabend, als die Kinder im Bett waren, rief Beth Dee Ann an.
„Wer ist gestorben?“, fragte Dee Ann, als sie Beths zutiefst betrübte Stimme hörte.
„Niemand.“
„Du klingst aber so. Was ist los?“
Also erzählte Beth ihr alles. „Ich habe das schreckliche Gefühl, dass er nicht wiederkommt“, schloss sie.
Dee Ann brauchte nicht zu fragen, wen ihre Freundin meinte. „Beth, beruhige dich. Er hat doch gesagt, dass er zurückkommt, oder?“
„Ja, aber warum wollte er mir nicht erzählen, wohin er fährt?“
„Wer weiß? Männer wollen immer die Kontrolle behalten, und wenn sie dir alles erzählen müssen, fühlen sie sich in ihrer Männlichkeit bedroht.“
Obwohl ihr nicht danach zumute war, musste Beth lachen.
„Schon besser“, meinte Dee Ann. „Im Ernst, Beth, gib ihm eine Chance. Wenn er in einer Woche noch nicht zurück ist, dann würde ich anfangen, mir Sorgen zu machen. Aber im Moment ist er erst einen Tag fort.“
„Vermutlich hast du recht.“
„Dann hör auf, Beth, ich weiß, dass ich recht habe.“
Beth war froh, dass sie Dee Ann angerufen hatte.
„Ich sag dir was“, fuhr ihre Freundin fort. „Warum kommst du nicht morgen Abend mit den Kindern zum Essen zu uns?“
„Oh, ich weiß nicht. Ich möchte die Farm nicht unbeaufsichtigt lassen. Was, wenn mit der Benebelungsanlage etwas passiert?“
„Also ehrlich, Beth, du bist eine richtige Glucke! Deine Rosen werden es überleben, wenn du mal zwei Stunden nicht bei ihnen bist. Nun sag schon Ja.“
„Also gut.“
„Prima. Sei um sechs hier. Ich werde mein weltberühmtes Hühnchen in Parmesan machen.“
Jack zitterte. Er starrte auf den fremden Mann vor ihm und versuchte zu verarbeiten, was er gerade gehört hatte. Sein Vater? Brandon war sein Vater?
„Ich weiß, du bist jetzt schockiert.“
Schockiert? Das war noch untertrieben. „Seit wann weißt du es?“, brachte Jack schließlich heraus.
„Bitte, Jack, setzt dich. Lass mich zu Ende erzählen, okay? Und wenn du mich dann anschreien oder schlagen oder einfach nur weggehen und nie wiederkommen willst, werde ich dir keinen Vorwurf machen.“
Jack ließ sich in den Sessel sinken. Er konnte es nicht begreifen. Er hatte die Worte gehört, aber sie ergaben keinen Sinn. Er nahm sein Glas und leerte es in einem Zug. Der Brandy brannte in seiner Kehle, aber Jack registrierte es kaum.
Leise erzählte Brandon weiter. „Als Caine mir sagte, dass er und Madelyn heiraten würden, dass sie mich nur benutzt hatte, um ihn eifersüchtig zu machen, war ich fassungslos. Ohne die beiden Zettel hätte ich ihm nicht geglaubt. Sie waren für mich Beweis genug.“
Jack fiel es schwer, sich auf Brandons Geschichte zu konzentrieren, aber er musste alles wissen, bevor er sich über seine Gefühle klar werden konnte.
„Caine meinte, es wäre das Beste für alle, wenn ich fortginge. Er bot mir einen Job im Nahen Osten an – eine arabische Regierung, mit der ‚Stockwell International‘ im Ölgeschäft zusammenarbeitete, brauchte einen Berater. Ein Fünfjahresvertrag. Ich nahm sofort an. Wie hätte ich in Grandview bleiben können? Also packte ich meine Sachen und verließ das Haus, ohne mich von jemandem zu verabschieden.“
„Und …“ Jack befeuchtete sich die Lippen. „Und meine Mutter hat Caine geheiratet? Einfach so? Ohne Fragen zu stellen?“
„Du musst das verstehen. Sie war sehr
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