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BIANCA EXKLUSIV Band 0173

BIANCA EXKLUSIV Band 0173

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0173 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JEAN BRASHEAR PATRICIA KAY MARIE FERRARELLA
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beide, wen er meinte.
    „Nein. Ich glaube, sie hat Angst vor dem Wiedersehen.“
    „Kein Wunder“, meinte Cord.

    Um Viertel vor sechs klopfte Jack an Rafes und Carolines Tür. Rafe musste auf ihn gewartet haben, denn er öffnete sofort. Er gab seiner Frau einen Kuss. „Ich bin in einer halben Stunde zurück.“
    „Bis dann, Liebling.“
    Jack war nicht sicher, wie lange er das demonstrative Glück seiner Geschwister noch ertragen konnte. Cord und Hannah, Kate und Brad, Rafe und Caroline. Unwillkürlich fragte er sich, was Beth wohl von ihnen halten würde. Er wusste, dass sie von Beth begeistert sein würden. Wer wäre das nicht? Aber würden seine Geschwister sie jemals kennenlernen?
    Jack achtete kaum auf die malerische Stadt, durch die Rafe mit ihm fuhr. Erst als sie vor einem zweistöckigen weißen Schindelhaus mit schwarzen Fensterläden hielten, nahm er seine Umgebung wieder richtig wahr. Der Vorgarten war voller Rosen, und Jack lächelte bitter.
    „Bist du okay?“, fragte Rafe.
    Er nickte. Aber er war nicht okay. Er war zornig auf die Frau, die ihre Kinder verlassen und sie schutzlos einem Tyrannen wie Caine Stockwell ausgeliefert hatte.
    „Dann bis später.“
    Jack versuchte, seine Gefühle in den Griff zu bekommen. Er stieg aus, und sein Bruder fuhr davon. Hinter dem Haus lag die Nantucket-Bucht. Die untergehende Sonne färbte das Wasser rot. Die Meeresluft war frisch und salzig und vom Rauschen der Wellen sowie dem Geschrei der Möwen erfüllt. Der Strand war allerdings nicht zu sehen, weil das Haus auf einer kleinen Anhöhe lag.
    Er schob die Pforte auf und ging über den gepflasterten Weg zur Haustür. Ein kalter Windstoß ließ seine Hosenbeine flattern, als er läutete.
    Kurz darauf wurde geöffnet. Weil er damit gerechnet hatte, seinen Onkel zu sehen, starrte er erstaunt auf die junge Frau, die er von Madelyn LeClaires Bild kannte – die junge Frau, von der er inzwischen wusste, dass sie seine Schwester war. Sie trug ein dunkelblaues Kleid, das sich an ihre schlanke Figur schmiegte. Hope LeClaire war Kate wie aus dem Gesicht geschnitten, und die Ähnlichkeit wurde noch größer, als sie wie Kate lächelte und die Hand ausstreckte. „Du bist Jack.“
    „Ja.“
    „Ich bin Hope.“
    Später konnte er sich nicht mehr erinnern, was er erwidert hatte. Obwohl er gewusst hatte, dass er seine jüngste Schwester treffen würde, war sein Herz nicht auf die Gefühle vorbereitet, die ihn jetzt überwältigten. Hope schien es zu spüren, denn sie griff nach seiner Hand und drückte sie. „Bitte, komm doch herein.“
    Sie führte ihn in einen kleinen Eingangsbereich. Links befand sich ein Wohnzimmer, rechts ein Esszimmer sowie eine Treppe nach oben. Vor ihm war eine geschlossene Tür.
    Endlich fand Jack seine Sprache wieder. „Es tut mir leid. Ich gestehe, ich bin ein wenig nervös.“
    „Das ist normal. Ich kann es gut verstehen. Mir geht es genauso.“ Ihre blauen Augen schimmerten feucht.
    Der Anblick weckte in ihm das zärtliche Gefühl, das auch Kate immer in ihm auslöste. Dies war seine Schwester! „Bitte keine Tränen“, sagte er sanft. „Weinende Frauen verunsichern mich immer.“
    Sie lächelte. „Wir reden später, ja? Dad wartet im Wohnzimmer auf dich.“
    Jack nickte und wandte sich zum Durchgang.
    „Warte“, hielt sie ihn zurück. „Bevor du zu ihm gehst, solltest du etwas wissen. Er ist fast vollkommen blind.“
    „Oh. Das … das tut mir leid.“
    „Ja“, erwiderte Hope traurig.
    „Was ist passiert?“
    „Ein Unfall, schon vor meiner Geburt.“
    „Kann er etwas erkennen?“
    „Nur Schatten und Umrisse.“
    „Danke, dass du es mir gesagt hast.“
    Sie berührte seinen Arm und sah ihm in die Augen. „Ich freue mich so, dass du hier bist.“
    Jack lächelte sie an. Dann legte er die Arme um sie und drückte sie an sich. „Ich auch“, flüsterte er, und in diesem Moment tat er es wirklich.

    Jack starrte auf den Mann, der vor einem Erkerfenster im Rollstuhl saß. Er hatte gewusst, dass Brandon der Zwillingsbruder seines Vaters war, aber die verblüffende Ähnlichkeit mit eigenen Augen zu sehen war etwas ganz anderes. „Onkel Brandon?“
    Sein Onkel lächelte. „Jack!“ Sowohl seine Miene als auch seine Stimme waren voller Wärme. Es war eine Wärme, die Jack bei Caine nie gespürt hatte. „Ich freue mich so, dass du hier bist“, wiederholte er Hopes Worte. „Bitte, setz dich doch.“
    Jack setzte sich ihm gegenüber in einen Sessel. Das Zimmer war einladend, voller

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