BIANCA EXKLUSIV Band 0173
weiblicher Verehrerinnen zur Wehr setzen“, erklärte er grinsend.
„Was weißt du über St. John Adair?“
Rusty war daran gewöhnt, dass sie ihm ihre Fragen abrupt und grußlos entgegenschleuderte.
„Das, was andere auch wissen. Dass er einer der reichsten Dreckskerle weit und breit ist. Offen gesagt, ich kann einem Mann nicht vertrauen, der bei vierzig Grad im Schatten einen Anzug trägt und dabei immer noch eine gute Figur macht.“ Rusty verkniff sich ein Grinsen. „Man hält ihn für den Teufel persönlich. Warum fragst du?“
Sherry beobachtete, dass Lori zur Stirnseite des Raumes ging. Sie wollte vermutlich anfangen. „Owen hat mir eine Recherche zugeteilt.“
Rusty betrachtete Sherrys Bauch. „Hätte er sich fürs Erste nicht was Einfacheres für dich aussuchen können?“
Sherry verlagerte das Gewicht. „Was Einfacheres? Damit kann man keine Karriere machen.“
„Kann man auch nicht, wenn man in der Sackgasse landet.“
Jetzt begann Lori mit dem Kurs, und Sherry senkte die Stimme. „Du weißt doch immer alles ganz genau. Dann verrate mir also bitte, wo ich ihn für ein paar Minuten ungestört sprechen kann. Abgesehen von einem Fahrstuhl.“
Rusty überlegte kurz. „Okay. Ich werde sehen, was ich für dich tun kann. Aber mach dir keine großen Hoffnungen.“
Sherry setzte sich zurecht für die Übungen, die Lori erklärte. „Ich mache alles mit“, meinte sie. „Ich habe sogar schon versucht, ihn im Fahrstuhl zu stellen, aber ich habe kein Sterbenswörtchen aus ihm herausquetschen können.“
„Wenn Adair sogar dir widerstehen kann, dann zeigt das nur, dass er zu keiner menschlichen Regung fähig ist.“
Gerührt lehnte Sherry sich zu ihrem Freund hinüber und küsste ihn auf die Wange. „Danke, Rusty. Das hat gutgetan.“
„Psst.“ Vergeblich versuchte Rusty zu verhindern, dass ihm das Blut in die Wangen schoss, und deutete auf Lori. „Die Kursleiterin spricht. Du willst doch nichts verpassen, oder?“
„Ich hab doch dich. Was soll mir da schon passieren?“, fragte sie ihn lächelnd und brachte ihn so zum Erröten.
3. KAPITEL
„Kinder, ich muss euch was gestehen.“
Lori steckte den langen Eislöffel in den Mund und ließ sich das Sahnehäubchen schmecken, bevor sie die drei Frauen anschaute, die mit ihr in der Eisdiele am Tisch saßen.
„Lass mich raten“, unterbrach Chris trocken. „ In Wirklichkeit bist du gar keine Geburtshilfe-Trainerin, sondern eine international gesuchte Spionin.“ Chris konnte sich das Grinsen nicht länger verkneifen und ließ ihren Blick über die erstaunten Gesichter ihrer Freundinnen schweifen. „Tut mir leid. Das ist die pure Gewohnheit. In letzter Zeit habe ich wohl zu viel Arbeit mit nach Hause genommen.“
Joanna nickte. Sie wusste Bescheid. „Sei stets wachsam, stimmt’s?“, platzte sie albern heraus und unterstrich ihre Behauptung mit einem ordentlichen Löffel Schokoladeneis.
Chris bemerkte, wie wohltuend es war, über ihren Job zu lachen. „Das ist wohl die Faustregel, wenn du die Ufos kontrollierst, die sonntagabends vor dem Weißen Haus landen.“
Sherry beugte sich vor. Ihre Freundinnen schweiften schon wieder ab. Normalerweise war das kein Problem, aber im Moment sah alles danach aus, als wollte Lori ihnen ein Geheimnis anvertrauen. „Was willst du uns verraten, Lori?“
Lori ließ den Löffel in der Eiscreme versinken. Nur Sherry bemerkte, dass die Freundin ihr Eis kaum angerührt hatte, während die anderen drei schon fast aufgegessen hatten. In ihrem Hinterkopf regte sich ein Verdacht.
„Also“, begann Lori und atmete hörbar aus, „ich weiß gar nicht, ob es wirklich noch ein großes Geheimnis ist …“ Sie zögerte, obwohl sie wusste, dass es kein Entkommen mehr gab. Spätestens in ein paar Monaten würde sie die Schwangerschaft sowieso nicht mehr verheimlichen können. „Ich denke, dass ich euch enger verbunden bin, als ihr es für möglich haltet.“
Joanna schaute Lori verwirrt an. Langsam dämmerte ihr, was los war, während Chris sofort begriffen hatte. Aber bevor sie etwas sagen konnte, hatte Sherry bereits das Wort ergriffen. „Du bist schwanger.“
Lori presste die Lippen aufeinander und nickte.
„Und du bist der Meinung, dass du mit dem Vater des Kindes nicht zusammenleben wirst.“ Chris musste nicht lange raten, Loris Gesichtsausdruck sprach Bände.
„Nicht mehr.“ Traurig betrachtete Lori ihren Eisbecher. „Mein Mann ist gestorben.“
Chris schaute ihre Freundin entsetzt an. „Lori,
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