BIANCA EXKLUSIV Band 0174
Zimmer.“
Ihr blieb nichts anderes übrig, als ihn auf dem Weg zum Vordereingang des Hotels zu begleiten. Vor ihnen spazierten ein Mann und eine Frau. Caroline und Eric? Nein, ein älteres Paar. Es bog vom Weg ab und verschwand in den Büschen. Als Bianca und Neill die Stelle passierten, erklang ein kehliges Lachen aus den Schatten.
„Wir müssen miteinander reden“, sagt Neill.
„Es gibt nichts zu reden“, entgegnete sie hastig. Sie wollte ihm entfliehen, ihm und seiner samtenen Stimme und seinem glühenden Blick.
Unzählige Sterne funkelten am wolkenlosen Himmel, und vom Teich her wehte eine würzige Brise herüber. Es hätte romantisch sein können, doch die schmerzlichen Erinnerungen an das vergangene Jahr veranlassten Bianca, die Sterne und die Brise zu ignorieren.
Neill musterte sie nachdenklich. „Ist dir eigentlich bewusst, dass wir beide die Einzigen sind, die diese Hochzeit nüchtern betrachten und sich der Nachteile der Ehe bewusst sind? Ich kann mit niemandem sonst über die Situation zwischen Caroline und Eric reden, ohne meine wahren Gefühle zu verraten.“
„Was wäre falsch daran, zur Abwechslung mal deine Gefühle zu zeigen?“, konterte sie.
„In dieser Gesellschaft sehr viel.“
„Du magst diese Leute nicht besonders, oder?“ Sie gingen immer noch weiter, aber ihr Schritt hatte sich verlangsamt. Die japanischen Laternen am Wegesrand erhellten sein Gesicht.
„Ich mag einige von ihnen ziemlich doll, wie Lambie sagen würde, und andere sogar wesentlich mehr.“
Sein bedeutungsvoller Ton verunsicherte sie. „Ja, Fawn und Lambie sind entzückend, nicht wahr?“
„Ich habe nicht von den Kindern gesprochen. Oder von meiner Mutter, so reizend sie auch ist. Und auch nicht von Caroline oder Eric.“
„Ich habe heute mit Eric gesprochen.“
„Hat er dir verraten, was mit ihm los ist?“
„Nein. Er hat das Thema strikt gemieden.“
„Na ja, wenn ihr miteinander gesprochen habt, hat er dir anscheinend verziehen, dass du ihn letztes Jahr in Schwulitäten gebracht hast.“
Neill und alle anderen schienen zu glauben, dass das gespannte Verhältnis zwischen ihr und Eric darauf beruhte, dass sie für sein verspätetes Erscheinen zur Verlobungsfeier verantwortlich war. Das war gut so. „Ja, es ist alles bestens. Sag mal, weiß er eigentlich, dass du seiner Ehe keine Chance gibst?“
„Nein. Gib es ruhig zu, dass du seine Hochzeit ebenso missbilligst wie ich.“
„Das ist doch lächerlich!“, entgegnete sie entrüstet.
„Allerdings hast du sicherlich andere Gründe dafür als ich.“
„Was willst du damit sagen?“
„Mir ist nicht entgangen, wie du Eric während der Probe angestarrt hast. Du solltest dich lieber vor diesen sehnsüchtigen Blicken hüten. Sonst merken es die anderen auch.“
Fassungslos blieb sie stehen. „Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass Eric und ich …? Neill, es war nie etwas zwischen uns.“
Mit finsterer Miene drehte er sich zu ihr um. „Steh nicht so da, als wärst du vom Blitz getroffen worden. Komm weiter.“
Sie holte ihn ein und musterte ihn eindringlich. Sein Blick wirkte verschlossen, seine Miene ausdruckslos. „Wenn du wirklich glaubst, dass ich Eric jemals für mich haben wollte, dann falle ich auf der Stelle um.“
„Nun, einige Leute könnten den Eindruck haben. Vor allem, da Genevieve es letztes Jahr verkündet hat. Du willst doch bestimmt nicht, dass du für die Probleme zwischen Caroline und Eric verantwortlich gemacht wirst.“
Unwillkürlich lachte Bianca laut auf, als sie daran dachte, wie schnell die Enthüllung ihres Geheimnisses diesem Gerücht über Eric und sie ein Ende bereiten würde.
„Entschuldige, aber habe ich etwas Witziges gesagt?“
„Allerdings. Aber es hat keinen Sinn, es dir zu erklären. Du würdest den Witz nie verstehen.“
„Du und Eric habt mich immer von euren Späßen ausgeschlossen.“
„Du warst ja kaum da, und wenn du es warst, hast du dich immer von uns abgesondert“, widersprach Bianca. „Aber zurück zu dieser angeblichen Beziehung zwischen Eric und mir. Wie kann ich dich und alle anderen davon überzeugen, dass wir nie mehr als Freunde waren?“
„Ich wollte doch nur …“
„Wie wäre es, wenn ich mit einem anderen anbändle? Zum Beispiel mit diesem Muskelprotz Storm. Oder mit dem Türsteher vielleicht? Würde das beweisen, dass ich nichts mit den Problemen zwischen dem Brautpaar zu tun habe?“
Neill schwieg beharrlich.
Bianca beschleunigte den Schritt. „Welch
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