BIANCA EXKLUSIV Band 0174
„Hainsworth Knox, der Besitzer dieses Hotels und der Vater der Braut, wird sehr zornig sein, wenn er davon erfährt. Er wird den Manager zusammenstauchen und dessen Stellvertreter entlassen, und wenn ich ihm sage, dass Sie mir nicht die Zimmernummer meiner eigenen Schwester geben wollten …“
„Sie ist Ihre Schwester? Warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Sie hat Zimmer 141. Im Ostflügel.“
Nun, Bianca war eigentlich nicht seine Schwester. Aber sie war fünfzehn Monate lang seine Stiefschwester gewesen. Er warf den Geldschein auf das Pult und legte fünfzig Dollar dazu. „Tun Sie mir einen Gefallen. Schicken Sie eine Runde Cocktails hinaus zur Probe, setzen Sie es auf meine Rechnung und behalten Sie das Geld. Verstanden?“
Suzie steckte die Scheine ein. „Verstanden.“
„Danke“, sagte Neill und lief zum Ostflügel. „Bianca?“, rief er, als er ihr Zimmer erreichte.
Keine Antwort. Er hob eine Hand, um anzuklopfen, und stellte fest, dass die Tür nicht richtig geschlossen war. Mit dem Zeigefinger stieß er sie auf.
In dem großen Bett unter dem Fenster lag Bianca mit geschlossenen Augen auf dem Rücken. Neill stürmte zu ihr, packte sie an den Schultern und rüttelte sie wach.
Langsam schlug sie die Augen auf, und dann schlang sie prompt die Arme um seinen Nacken. „Neill“, flüsterte sie verklärt und zog ihn zu sich herab.
Ihm wurde deutlich bewusst, dass sich nur das dünne Laken zwischen ihm und ihrem wundervollen Körper befand. Erinnerungen strömten auf ihn ein.
Ihre Brüste hatten so hell im Mondschein geschimmert in jener Nacht im Pavillon, und die Knospen hatten sich einladend unter seinen Fingern verhärtet und aufgerichtet.
Doch das gehörte der Vergangenheit an. Nun wartete die Hochzeitsgesellschaft. Und so sehr ihm auch danach verlangte, zu ihr unter das Laken zu schlüpfen, brach er den Kuss ab und löste sich aus ihren Armen. Um sein Verlangen zu verbergen, öffnete er ihren Koffer und warf Unterwäsche auf das Bett. Ihre Dessous bestanden aus zarter Spitze. Natürlich trug sie nur das Beste.
„Zieh dich an“, sagte er schroff. „Du kommst zu spät zur Probe.“
In einem wundervoll erotischen Traum hatte Neill sie in seinem Cabrio an einem dunklen Ort, der nach Flieder duftete, geküsst und liebkost. Dann war das Auto zu ihrem Hotelbett geworden, und nur das Laken hatte ihren nackten Körper von seinem getrennt. Erst als er sie von sich gestoßen hatte, war ihr bewusst geworden, dass sie nicht länger träumte.
Inzwischen war sie hellwach. Offensichtlich war er sehr verärgert. Aus gutem Grund. Natürlich hätte sie nicht einschlafen dürfen, und natürlich hätte sie sich ihm nicht an den Hals werfen dürfen. Vor Verlegenheit brachte sie kein Wort heraus.
Neill behielt sie im Auge, während sie sich unter dem Laken unbeholfen den BH anlegte. Als sie die Haken schloss, rutschte das Laken hinab und enthüllte – nun, nichts, was er nicht schon gesehen hatte. Eigentlich war es lächerlich, dass sie ihm gegenüber so scheu war. Er wandte sich ab, als sie den Slip anzog, immer noch unter dem Laken, immer noch schweigend.
Schließlich fand sie ihre Stimme wieder. „Neill, ich bin durchaus in der Lage, mich allein anzuziehen.“
„Es war schon schlimm genug bei der Verlobungsparty. Du hättest wenigstens zur Probe pünktlich erscheinen können.“
Was war schlimm genug? Dass sie mit Eric, ihrem teuersten Freund, für eine kleine Weile verschwunden war, um mit ihm zu reden, bevor er an nichts anderes als seine Zukünftige denken konnte?
Was ihr noch vor wenigen Augenblicken, mit Neill in den Armen, wie die Erfüllung all ihrer Träume erschienen war, wirkte nun wie ein Albtraum. Sie befand, dass Sittsamkeit nicht länger wichtig war, und stieg aus dem Bett. Sie war immer noch müde, litt immer noch unter Jetlag und wusste zumindest eines ganz genau: Neill hielt nicht viel von ihr. Für ihn war sie immer noch der kleine Trotzkopf Beans und nicht die kultivierte Frau, zu der sie sich entwickelt hatte.
„Und noch etwas. Das Hotel hat besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen, aber sie nützen nichts, wenn du deine Tür offen lässt.“
„Ja, Neill. Du hast recht, Neill. Ich werde es nicht wieder tun, Neill. Würdest du mich jetzt bitte allein lassen?“
„Was willst du anziehen?“, fragte er milde.
„Das sandfarbene Kleid.“
Er nahm es aus dem Koffer, reichte es ihr und setzte sich auf den Stuhl am Fußende des Bettes.
„Du kannst jetzt gehen“,
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