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BIANCA EXKLUSIV Band 0174

BIANCA EXKLUSIV Band 0174

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0174 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAMELA BROWNING CATHY GILLEN THACKER DIANA WHITNEY
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amüsant zu sein“, bemerkte Neill überrascht. „Was hat dich dazu bewogen, ein Baby zu kriegen?“
    Sie wusste nicht, was sie antworten sollte. Schließlich konnte sie ihm kaum sagen, dass sie die Schwangerschaft nicht geplant hatte. Daher schwieg sie lieber.
    Nach einigen Schritten sagte Neill: „Entschuldige. Es geht mich nichts an.“
    Sie fühlte sich wie erdrückt von der Last ihres Geheimnisses. Denn es ging ihn sehr wohl etwas an. „Ich halte sie zwar während dieser Hochzeit im Hintergrund, aber ich liebe sie mehr als alles andere auf der Welt.“
    Sie näherten sich dem Haus der Ofstetlers, und die Verandabeleuchtung schien Neill ins Gesicht. Er wirkte ernst und nachdenklich. „Ich weiß, dass du sie liebst“, sagte er ruhig.
    Bianca klopfte an die Haustür. Sie war verlegen und fragte sich, ob es Neill ebenso erging. Wenn ja, dann zeigte er es nicht. Er war wie immer schwer zu durchschauen.
    „Bringen wir sie im Kinderwagen ins Hotel?“, erkundigte er sich.
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich trage sie.“
    „Und wo soll sie schlafen?“
    „Ich habe eine Wiege in meinem Zimmer.“
    Franny öffnete die Tür, mit Tia auf dem Arm. „Hi, Miss D’Alessandro, Mr. Bellamy. Tia war heute sehr brav. Sie hat die Flasche ganz ausgetrunken. Möchten Sie hereinkommen?“
    „Nein, danke, Franny. Ich bin müde.“
    Franny übergab Tia an Bianca und ging die Tasche holen. Neill trat näher, und die drei standen im goldenen Kegel der Verandabeleuchtung.
    Wie Insekten in Bernstein, dachte Bianca unwillkürlich. Doch im Gegensatz zu den Insekten würden sie nicht auf ewig verharren, sondern weiterziehen. Jeder würde sein eigenes betriebsames Leben führen – so weit entfernt vom anderen wie nur möglich.
    „Sie sieht so schwer aus. Soll ich sie nicht lieber tragen?“, bot Neill an.
    Sie wollte ihn nicht noch einmal mit Tia auf dem Arm sehen. Das letzte Mal hatte es sie zu sehr daran denken lassen, was hätte sein können, sein sollen. „Ich bin daran gewöhnt. Du kannst ihre Tasche tragen, wenn du möchtest.“
    Neill seufzte, aber er sagte nichts. Als Franny zurückkehrte, nahm er wortlos die Tasche und folgte Bianca.
    Gedämpfter Mondschein fiel durch die Bäume auf den Weg, als sie am Teich und an der Ruine vorbei zum Hotel gingen. Neill sagte kein Wort, und auch Bianca schwieg. Denn keiner von beiden wusste, was er sagen sollte. Und selbst wenn sie genau das Richtige zu sagen gewusst hätten, hätten sie es nicht ausgesprochen.
    Als sie das hell erleuchtete Foyer betraten, rührte Tia sich und begann zu wimmern. Bianca beruhigte sie mit sanften Worten.
    „Macht sie das immer?“, flüsterte Neill.
    „Was denn?“
    „Solche Geräusche.“
    „Das tun alle Babys.“
    „Ich dachte immer, sie essen, schlafen und schreien nur.“
    „Na ja, sie tun noch ein paar Dinge mehr. Und um eines von ihnen muss ich mich wahrscheinlich kümmern, sobald wir in meinem Zimmer sind.“
    „Aha, ich verstehe.“ Grinsend nahm er ihr den Schlüssel ab, doch bevor er ihn einsetzen konnte, sprang die Tür auf.
    Bianca trat ein und legte Tia in die Wiege, die in einer Fensternische stand. Ihr Gesicht leuchtete vor Liebe, als sie die Windel wechselte.
    Neill wünschte, sie würde ihn auch so hingebungsvoll ansehen. Der Gedanke erweckte eine starke Sehnsucht, die sich gewiss auf seinem Gesicht widerspiegelte. Bevor Bianca es merkte, drehte er sich hastig zur Tür um und inspizierte das Schloss mit der fehlenden Schraube. „Du hättest dieses Schloss schon längst richten lassen sollen“, sagte er mit mildem Vorwurf.
    „Ja, ich weiß, aber ich vergesse es immer. Ich melde es gleich morgen früh.“
    Ihm gefiel die Vorstellung nicht, dass Bianca und Tia die ganze Nacht bei unverschlossener Tür verbrachten. Außerdem störte ihn ihre unbekümmerte Einstellung. Er vermutete, dass sie sich noch nie mit Lästigkeiten wie kaputten Schlössern hatte abgeben müssen. Sie hatte ihre Leute dafür. Nun, ihm war es ebenso ergangen, bevor er beschlossen hatte, sein Leben wirklichkeitsnäher zu gestalten und den behaglichen Kokon zu verlassen, den der Reichtum und die Position seiner Familie boten.
    Unwillkürlich glitt sein Blick zu dem winzigen Bündel in der Wiege. Er war nicht nur um Bianca besorgt, sondern auch um dieses süße Baby. Dieses hilflose Baby.
    Er fummelte an der Türklinke. „Ich habe genau das richtige Gerät für dieses Schloss.“ Er griff in seine Tasche und holte ein Schweizer Messer hervor.
    Bianca trat zu ihm.

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