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BIANCA EXKLUSIV Band 0174

BIANCA EXKLUSIV Band 0174

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0174 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAMELA BROWNING CATHY GILLEN THACKER DIANA WHITNEY
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prächtig und betont ihre kesse Persönlichkeit.“
    Megan streckte erneut die Arme aus. „Onki!“, rief sie wieder.
    „Erst mal anziehen“, sagte Dani. Megan blinzelte. „Oh, oh, da ist aber jemand müde.“
    „Soll ich Megan ins Bett bringen?“, fragte Colby, der sonst immer darauf bestanden hatte, dass Dani das tat. Es passte ihr gut, da sie noch eine Wohnungsbesichtigung machen wollte. „Wenn es dir recht ist …?“
    Als das Telefon klingelte, seufzte sie. Colby nahm ab. „Hallo? Ja, das bin ich.“
    Da es nun wohl doch nicht mehr mit dem rechtzeitigen Wegkommen klappen würde, nahm Dani die Kleine mit ins Schlafzimmer, um sie bettfertig zu machen und ihr eine Gutenachtgeschichte zu erzählen.
    Schließlich war der letzte Knopf zu und Megans feuchtes Haar glattgebürstet. Sie gab der Kleinen einen Kuss auf die rosa Wange. „Fertig.“
    Megan rieb sich die Augen und gab kleine Laute von sich.
    „Na, ich sehe schon, dass es heute nicht so ganz einfach wird mit dem Einschlafen. Gehen wir mal zu Onkel Colby, ja? Das wird dich aufheitern.“
    Dani fand Colby dort, wo er auch vorher schon gestanden hatte, das Handy noch in der Hand, obgleich das Gespräch eindeutig beendet war. Er starrte ins Leere.
    „Megan ist fertig zum Schlafengehen“, verkündete Dani fröhlich. Als Colby nicht antwortete und sie seinen Gesichtsausdruck bemerkte, wurde ihr unwohl. „Musst du noch mal ins Büro zurück?“
    Colby starrte auf das Telefon in seiner Hand, dann legte er es auf den Tisch.
    Dani trat zu ihm, das schläfrige Kind an der Schulter. „Was ist, Colby? Ist was passiert?“
    Ohne sich umzudrehen, sagte er: „Es geht um Olivia. Sie ist tot.“

    Die Trauerfeier war düster, nur ein paar von Olivias Bekannten waren da und ihr letzter Ex-Mann, der nur so lange blieb, bis er erfuhr, dass Olivia ihm nichts hinterlassen hatte. Ohne einen Blick zurück verschwand er dann wieder.
    Colby kannte keinen der Trauergäste. Aber das war auch nicht weiter erstaunlich, denn Olivia hatte, soweit er wusste, seit fast zehn Jahren in New York gelebt. Er hatte gedacht, dass sie auch nicht wüsste, wo er eigentlich wohnte … bis zu dem Tag, an dem sie bei ihm auftauchte, um ihm ihr Kind zu bringen.
    Nur eine der dunkel gekleideten Personen kam ihm vage bekannt vor, eine ausgemergelte, elegante Frau, die eine von Olivias Schulfreundinnen gewesen war. Sie kam zu Colby, nahm seine Hand in ihre behandschuhten Finger und murmelte: „Es tut mir so leid, das ist tragisch, absolut tragisch, Sie und Ihre Eltern müssen verzweifelt sein.“
    Colby antwortete nicht, obgleich er Danis fragenden Blick spürte. Aber seine Gefühle zeigte man nicht, das war unpassend.
    Die Frau sah mit feuchten Augen auf die weißen Lilien, die den Sarg bedeckten. „Ich habe gehört, es ist außerhalb von Rom passiert, ein Autounfall, nicht? Einfach schrecklich.“
    Ein beklemmendes Gefühl überkam Colby. Er murmelte ein „Danke fürs Kommen“ und eilte aus der Kapelle, um Luft zu bekommen.
    Aufatmend lehnte er sich gegen eine Mauer und schloss die Augen. Immerhin waren etwa sechs Trauergäste da. Das überraschte ihn fast, denn Olivia, die ständig zwischen der Ostküste und Europa gependelt war, hatte keine Freundschaften gepflegt. So etwas hielt sie für eine sentimentale Illusion. Ihrer Meinung nach wollten Menschen, die vorgaben, befreundet zu sein, sich im Grunde nur gegenseitig ausnutzen. Dementsprechend hatte sie sich dann auch selbst verhalten, hatte sich mit Leuten umgeben, die ihr nützlich waren, und war nur so lange mit ihnen in Verbindung geblieben, wie sie sich etwas von ihnen versprach.
    Was für ein armseliges Leben. Und früher hatte Colby seine Schwester sogar deswegen bewundert …
    Die Kapellentür quietschte, und Dani erschien mit der dösenden Megan auf dem Arm.
    Colby sah zu den üppigen Blumen am Friedhofstor hinüber. „Megan sollte längst schlafen, wir hätten sie nicht mit herbringen dürfen.“
    „Olivia war ihre Mutter“, sagte Dani leise, „Megan hat ein Recht darauf, sich von ihr zu verabschieden.“
    „Sie ist doch noch ein Baby und versteht gar nicht, was vor sich geht.“
    „Dann schadet es ja auch nicht, oder? Colby, was ist los, du siehst so merkwürdig aus.“
    Er schaute nervös einem alten Paar entgegen, das auf die Kapelle zukam. Erst als sie die Tür erreichten, nickte der Mann ihm zu, Colby reagierte jedoch nicht darauf. Die Dame, die einen Hut trug, schaute Colby kühl an, dann betrachtete sie neugierig die

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