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BIANCA EXKLUSIV Band 0174

BIANCA EXKLUSIV Band 0174

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0174 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAMELA BROWNING CATHY GILLEN THACKER DIANA WHITNEY
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bringen. Trotz der Schande, in einer hochmoralischen Gesellschaft als ledige Mutter zu leben, hatte Son-ja das Baby unbedingt behalten wollen. Doch das ließ die Familie nicht zu. Gleich nach der Geburt nahm man ihr den Jungen weg.
    Kurz darauf fanden die Kims für Son-ja den passenden Mann, bezahlten viel Geld als Mitgift und zwangen das Mädchen, den wesentlich älteren Mann zu heiraten.
    Nun, zwanzig Jahre später, war sie immer noch mit Sundar Hasegawa verheiratet und lebte mit ihm und den gemeinsamen beiden Kindern in Japan …
    Anne war zwar geschockt, aber auch glücklich. Tims Mutter hatte ihren Sohn nicht aufgeben wollen! Sicherlich wird sie sich freuen, ihn jetzt wiederzusehen, dachte Anne. Sie musste der Frau nur mitteilen, dass Tim lebte, dass es ihm gutginge und dass er nach seiner Mutter suchte.
    Fest entschlossen, diese zwei Menschen zusammenzuführen, die man so brutal auseinandergerissen hatte, fing Anne zu tippen an. Auch wenn es den Westfields nicht gefallen mochte, sie war überzeugt, richtig zu handeln. Sie hatte den Brief an Tims Mutter gerade beendet, als das Telefon klingelte.
    „Hallo, Anne, ist John bei Ihnen?“, erkundigte sich Lily.
    „Nein. Wollte er denn herkommen?“
    „Das habe ich geglaubt. Bei uns ist die Hölle los. Aber lassen Sie mich mal in seinem Terminkalender nachsehen.“
    Nach einer Weile meldete sich Lily verlegen wieder. „Entschuldigen Sie bitte. Ich hatte versehentlich auf die Termine von heute Morgen und nicht von heute Nachmittag geschaut. Ich meine, bevor ich bei Ihnen anrief. Verzeihen Sie mir die Belästigung.“
    „Aber John ist auch heute Morgen nicht bei mir gewesen“, erwiderte Anne verwundert.
    „Nein? Das verstehe ich nicht. Hier steht doch klar und deutlich: Haynes, 3314 South Maple Street.“
    „Das ist die Adresse meiner Eltern“, erklärte Anne. „Warum hat John meine Eltern besucht?“
    „Das weiß ich nicht. Und nun muss ich wieder an die Arbeit. Die freiwilligen Helfer sind nur noch eine Stunde hier, und wir haben noch 500 Umschläge zum Versand fertigzumachen. Ich bitte Sie nochmals um Entschuldigung, Anne.“ Es klickte in der Leitung, als Lily die Verbindung abbrach.
    Anne legte den Hörer auf. Wie kam John dazu, ihre Eltern in diese Sache zu verwickeln? Warum tat er ihr das an? Aber sie würde dafür sorgen, dass sich das nicht wiederholte. Nie mehr! Und zwar gleich!
    Die Lichter in seinem Büro brannten noch. Anne sah es, als sie auf den Parkplatz fuhr. Doch es standen nur noch zwei Autos da.
    „Anne!“, rief Lily überrascht, als Anne hereinstürmte. „Ist etwas passiert?“
    Anne beachtete sie nicht, sondern blickte grimmig und voller Zorn auf John. „Ich muss sofort mit Ihnen sprechen“, schnaubte sie. Hastig verließ Lily das Büro.

5. KAPITEL
    „Wie konnten Sie es wagen, meine Eltern in die Sache mit hineinzuziehen?“, empörte sich Anne wutentbrannt.
    John schwieg lange. Unten fiel eine Autotür zu, der Motor heulte auf, und der Wagen fuhr davon.
    Schuldbewusst schaute John in Annes erhitztes Gesicht. Er hätte ihre Eltern nicht aufsuchen sollen. Aber, verdammt noch mal, ihm war ja nichts anderes übriggeblieben.
    „Hören Sie, ich versuche nur, meinen Neffen zu beschützen“, sagte er schließlich steif.
    Dieses Beschützen kannte Anne nur zu gut. Es erstickte einen und machte das Gefühl der Qual und der Einsamkeit nur noch schlimmer. Wenn Carl und Celia ihr geholfen hätten, statt sie zu behindern, wäre es ihr sicherlich schon vor Jahren gelungen, Robert Ryan aufzuspüren. Doch das hatten sie nicht getan, und jetzt, mit achtundzwanzig Jahren, wusste sie immer noch nicht, von wem sie abstammte und wer sie wirklich war.
    Zornig trat sie auf John zu und sagte schneidend: „Tim beschützen? Das ist ein Witz. Sie wollen nichts anderes, als Tim im Unklaren zu lassen.“
    Er wünschte sich brennend, dass sie mit ihrem seidig schwarzen Haar und den zornfunkelnden blauen Augen nicht so verdammt attraktiv wäre. „Verstehen Sie denn nicht, dass Tim, falls er Erfolg hat, leiden wird? Das habe ich Ihnen bewusst machen wollen. Weiter nichts.“
    „Das können Sie gar nicht wissen“, widersprach Anne wild. Sie hätte darauf gewettet, dass Tim und seine Mutter über die Zusammenführung sehr glücklich sein würden.
    John, der sich daran erinnerte, was er und Frank so mühsam verschleiert hatten, rief gequält: „Und ob ich das weiß!“
    Weil er so offensichtlich litt, fing Anne nachzudenken an, und plötzlich dämmerte es

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