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BIANCA EXKLUSIV Band 0174

BIANCA EXKLUSIV Band 0174

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0174 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAMELA BROWNING CATHY GILLEN THACKER DIANA WHITNEY
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sehnte, um wieder in Johns Armen zu liegen. Lange brauchte sie nicht zu warten. Romantische Musik von Cole Porter erklang, und John führte Anne geschickt über das Parkett. Oh, wie sie es genoss! Aber sie musste ihm ja noch etwas mitteilen, das sie für wichtig hielt. „Melinda sagte mir, dass morgen ein Foto von uns in der Zeitung erscheint.“
    „Hat sie auch gesagt, was sie dazu schreiben wird?“
    „Nein. Sie erkundigte sich nur nach meinem Beruf.“
    John blieb so plötzlich stehen, dass Anne gegen ihn stolperte. „Und?“
    „Ich habe ihr geantwortet, dass ich selbstständig bin, verriet ihr jedoch nicht, was ich tue.“
    „Warum nicht.“ John tanzte weiter. „Es wäre doch die beste Gelegenheit gewesen, für Ihr Unternehmen zu werben und Spenden zu erhalten.“
    „Es hätte aber auch zu Vermutungen über Tim führen können, und das wollte ich unter allen Umständen vermeiden.“
    Hochachtung schimmerte in seinen Augen auf, und seine Stimme klang bewegt, als er sagte: „Danke, Anne.“
    „Gern geschehen.“ Anne begegnete fragend seinem Blick. Würde John ihr jemals gestehen, wovor er sich so offensichtlich fürchtete?
    Schweigend beendeten sie den Tanz, und da kam gleich Gloria zu ihnen heran und zog John mit sich. Anne sah ihn erst wieder, als es Zeit zum Aufbruch war.
    Allmählich begriff Anne, was Melinda alles hatte ertragen müssen, als sie mit John verheiratet war. Es hatte Anne nämlich keinen Spaß gemacht, den größten Teil des Abends auf John verzichten zu müssen. Wenn sie sonst ausging, war sie für ihren Begleiter immer Mittelpunkt gewesen.
    Auf dem Weg zum Wagen hakte John sich bei ihr unter und fragte: „Sie haben ja das Bankett erlebt. Wie stehen meine Chancen, gewählt zu werden?“
    „Ich bin keine Meinungsforscherin.“
    „Aber eine intelligente, einfühlsame Frau.“
    Sie ärgerte sich noch immer, dass er sie so lange allein gelassen hatte. „Sie werden viele Stimmen bekommen“, erwiderte sie und bemühte sich, sachlich zu sprechen und ihren Ärger nicht zu zeigen. John war schließlich ein kluger, korrekter und obendrein noch gutaussehender Politiker, dem das Wohl seiner Mitmenschen am Herzen lag. Doch wie würde er reagieren, wenn sie die Familiengeheimnisse um Tim aufdeckte? Das konnte Johns Wohl schaden, und was dann?
    John schloss die Wagentür auf, öffnete sie jedoch nicht. „Anne, das ist es nicht, was ich wissen wollte“, sagte er leise. Er hob ihr Kinn an und zwang sie, ihm in die Augen zu blicken. „Bekomme ich Ihre Stimme?“
    Annes Puls raste, denn sie hatte den Eindruck, dass John sie gleich küssen würde und dass sie sich sogar danach sehnte.
    Es wäre jedoch falsch, ihm das Gefühl zu geben, dass jemals etwas Ernstes zwischen ihnen sein könne. Sie beide waren viel zu verschieden, und er stand ihrer Arbeit viel zu skeptisch gegenüber.
    Hastig trat Anne einen Schritt zurück. „Ich gehöre keiner Partei an und stimme für den besten Kandidaten.“
    John schmunzelte. „Sie weichen mir aus.“
    Das traf zu, doch was sonst sollte sie ihm sagen? Es hing alles davon ab, was sie über Tims Herkunft und Johns Bemühen herausfand, seinen Neffen darüber im Unklaren zu lassen. „Ich werde mich im November entscheiden.“
    Er musterte sie eindringlich. „Aber Sie gehen doch wählen, oder?“
    „Selbstverständlich.“

    Es gelang John in dieser Nacht einfach nicht, einzuschlafen, und so stand er gegen zwei Uhr morgens auf und ging ins Wohnzimmer, um sich einen Film auf DVD anzuschauen. Mit einigen Keksen und einem Glas Milch setzte er sich hin und drückte auf die Fernbedienung. Doch bald merkte er, dass ihn seine Probleme auch hier verfolgten, und nach einigen Minuten war er genauso gedankenverloren wie vorher.
    Er musste sich den Tatsachen stellen. Anne war nicht bereit, die Nachforschungen über Tims Eltern aufzugeben. Und sie würde mit ihrer Intelligenz wahrscheinlich herausfinden, dass Tim bei seinem leiblichen Vater aufgewachsen war. Aber auch, dass er, John, seinem Bruder von Anfang an tatkräftig geholfen hatte, das zu verschleiern. Dann würde sie ihn ebenso verachten wie Tim, Gloria und seine ganze Familie.
    John stöhnte auf. Natürlich hatte Frank nicht beabsichtigt, ihn in solche Seelenqualen zu stürzen. Doch das war geschehen, und John kam nicht dagegen an, wieder sehr böse auf seinen Bruder zu sein. Verdammt, warum hatte Frank sich während seiner Militärzeit nicht besser zusammengenommen, sondern sich mit einem 19-jährigen koreanischen

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