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BIANCA EXKLUSIV Band 0174

BIANCA EXKLUSIV Band 0174

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0174 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAMELA BROWNING CATHY GILLEN THACKER DIANA WHITNEY
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vielleicht etwas Falsches zu tun. Sie sollte nicht das Gefühl haben, dass er sie bedrängte. Die Frage war nur, ob er so lange warten könnte, bis sie nicht mehr für ihn arbeitete, um eine Romanze mit ihr anzufangen.

    Das Blinklicht des Anrufbeantworters leuchtete Anne entgegen, als sie ins Zimmer trat. Sie schaltete ihn ein und hörte eine weibliche Stimme in stockendem Englisch sagen: „Miss Haynes, hier spricht Son-ja Hasegawa, Tims leibliche Mutter. Ich habe Ihren Brief erhalten und bin nach Concorde gekommen. Können wir uns bitte treffen?“
    In weniger als zehn Minuten erreichte eine völlig überraschte und aufgeregte, aber auch hocherfreute Anne das Hotel, in dem Son-ja wohnte. Die Frau, die ihr die Zimmertür öffnete, war wunderschön in ihrem smaragdgrünen, sarongartigen Kleid.
    Während des Tees vertraute sie Anne an: „Es brach mir das Herz, dass ich Tim aufgeben musste. Aber ich hatte keine Wahl. Mein Vater erlaubte mir nicht, das Kind zu behalten.“
    „Was war mit Tims Vater?“, fragte Anne. Schließlich hatte er einen Teil zu Son-jas Schwangerschaft beigetragen.
    „Er gab zu, dass er für das Baby verantwortlich ist.“ Son-ja nickte versonnen. „Darum hat er Tim ja in die Vereinigten Staaten mitgenommen und …“
    „Einen Moment bitte“, fiel Anne, die nichts begriff, Son-ja ins Wort. „Tim ist doch von Frank und Gloria Westfield adoptiert worden.“
    Eifersucht und Schmerz spiegelten sich in Son-jas dunklen Augen wider. „Das ist mir bekannt.“
    Die Tasse in der wie erstarrten Hand, saß Anne fassungslos da. „Frank Westfield ist also Tims leiblicher Vater?“, vergewisserte sie sich. Zorn auf John stieg in ihr auf.
    Son-ja nickte ernst. „Haben Sie das denn nicht gewusst?“
    „Nein“, stieß Anne empört heraus. Jetzt verstand sie einiges. John, dieser elende Kerl, hatte alles getan, um sie im Dunkeln zu lassen. Ihm war es egal, dass sie ihr schwerverdientes Geld – und übrigens auch Tims Geld – dafür ausgab, Hinweise zu finden, die er raffiniert vertuscht hatte. Kein Wunder, dass es ihr nicht gelungen war, Genaueres über Tims Vater zu erfahren. Und kein Wunder, dass John ihre Nachforschungen unbedingt verhindern wollte. Er wusste, was Frank getan hatte, und unterstützte dessen Lügen. Wahrscheinlich war John seinem Bruder von Anfang an behilflich gewesen, Tims wahre Herkunft zu verschleiern, und dann hatte er alle Welt belogen und hintergangen.
    Tief erschüttert blickte Anne auf. Sie konnte John Westfield nie wieder vertrauen. Und wie verletzt musste Tim sich fühlen, wenn ihm jemals die Wahrheit zu Ohren kommen sollte!
    „Hat Franks Frau von Tim gewusst?“, fragte Anne niedergeschlagen.
    „Nein“, erwiderte Son-ja traurig. „Frank sagte meinem Vater, Gloria würde es nie verstehen und erst recht nicht verzeihen. Wissen Sie, Frank war ein sehr guter Mensch. Er liebte mich, aber er liebte auch seine Frau. Und ich bin damals so jung und unerfahren gewesen. Ich habe Frank über alles geliebt und wollte unbedingt glauben, dass alles gut wird.“
    „Und dann sind Sie schwanger geworden“, bemerkte Anne weich. „Ihre Eltern haben es entdeckt …“
    „Ja. Sie waren sehr böse auf mich und befahlen mir, das Baby wegzugeben. Sie gaben mich in ein Kloster, in dem ich blieb, bis mein Sohn zur Welt kam.“
    Anne konnte sich vorstellen, wie schlimm es gewesen sein musste, und ihr Herz floss vor Mitleid über. Warum hatte Frank sich trotz seiner Frau nicht um das junge, hilflose Mädchen gekümmert? „Es fiel Ihnen sicherlich furchtbar schwer, Tim wegzugeben, nicht wahr?“
    „Es brach mir das Herz“, flüsterte Son-ja. Tränen strömten ihr über die Wangen. Anne reichte ihr ein Taschentuch und wartete geduldig, bis Son-ja sich beruhigt hatte.
    „Was ist dann geschehen?“
    „Mein Vater arrangierte die Heirat mit einem wohlhabenden japanischen Geschäftsmann. Ich bin zu ihm nach Japan gezogen.“ Son-ja lächelte unter Tränen. „Wir haben zwei Kinder und ein wirklich gutes Leben.“
    „Das freut mich.“ Es war tröstlich zu wissen, dass Son-ja nach dieser Tragödie doch noch ein wenig Glück gefunden hatte.
    Son-ja stellte ihre Teetasse ab und schaute Anne schüchtern an. „Ich möchte meinen Tim sehen. Aus diesem Grund bin ich hergekommen.“
    „Das werde ich veranlassen“, sagte Anne, die ebenfalls das Treffen wollte. Aber sie überlegte sich auch Johns Reaktion. Es würde bestimmt eine sehr negative sein, ganz anders als die von Tim. Anne holte tief Luft.

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