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BIANCA EXKLUSIV Band 0180

BIANCA EXKLUSIV Band 0180

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0180 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAMELA BROWNING CELESTE HAMILTON KAREN ROSE SMITH
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Regen geschützt war.
    „Fertig?“, fragte Jack und warf sich einen Rucksack über die Schultern.
    Mariel nickte. Mit einem letzten Blick auf den Lastwagen, der wenigstens noch Schutz vor Nässe geboten hatte, wandte sie sich entschlossen der Straße zu. Was immer das Schicksal auch für sie bereithielt, sie würde es an der Seite dieses Fremden entgegennehmen müssen.
    Der kalte Schneeregen peitschte ihr ins Gesicht, und ihre Stiefel waren zwar durchaus modisch, aber für Wanderungen auf vereister Straße vollkommen ungeeignet. Vorsichtig setzte Mariel einen Fuß vor den anderen und folgte Jack in den Nebel hinein.

2. KAPITEL
    Die Straße war so vereist, dass Mariel nur mit Mühe vorankam, und so hatte Jack ein wachsames Auge auf seine Begleiterin. Doch sie schaffte es trotz der schlechten Bedingungen, tapfer an seiner Seite die Straße entlangzumarschieren. Offensichtlich wollte sie ihn auf keinen Fall aufhalten.
    „Mariel, was bringt Sie eigentlich in diesen Teil des Landes?“
    „Mein Beruf“, antwortete sie. „Ich bin Volkskundlerin und arbeite für ein Museum in Pittsburgh. Ich hatte an einer Konferenz in Roanoke teilgenommen und war gerade auf dem Weg nach Hause. Jedenfalls dachte ich das.“
    Er blickte zu ihr hinunter und sah so etwas wie Humor in ihren Augen aufblitzen. Nun, das war schon einmal ein gutes Zeichen, denn er wurde das Gefühl nicht los, dass ihr ebendieser Humor noch heute zugute kommen würde. Wie gebannt betrachtete er sie noch eine Weile. Erst jetzt bemerkte er, wie hübsch sie war.
    „Und was machen Sie so?“, fragte sie.
    „Ich bin gelernter Zimmermann. Deswegen die Werkzeuge“, erklärte er und wies auf seinen Rucksack. Dort drinnen befanden sich lauter Dinge, die sie hoffentlich nicht brauchen würden: Streichhölzer, ein Rest von seinem Mittagessen, eine Taschenlampe, ein Beil, ein Hammer, Seile und ein Schweizer Taschenmesser. Doch Jack hatte gar keine große Lust, über sich selbst zu reden, viel lieber würde er mehr über Mariel erfahren.
    „Erzählen Sie mir, was eine Volkskundlerin so macht“, sagte er und versuchte, interessiert zu klingen.
    „Ich sammle Legenden und katalogisiere sie.“
    „Wie kommt man zu so einem Job?“
    „Oh, ich habe Geschichte studiert und meine Abschlussarbeit über den Ursprung von Legenden geschrieben.“
    „Hört sich irgendwie langweilig an. Deswegen bin ich wohl auch nie aufs College gegangen.“
    Sie lächelte. „Also, ich finde das gar nicht langweilig. Im Moment sammle ich Weihnachtsgeschichten. Sie würden staunen, wie ähnlich sich die Weihnachtslegende in den verschiedensten Ländern entwickelt hat.“
    „Aha. Wie denn zum Beispiel?“
    „Nun, in allen Kulturen gibt es irgendjemanden, der Geschenke verteilt. Unser Santa Claus lässt sich wohl auf den Heiligen Nikolaus zurückführen, der im vierten Jahrhundert als Bischof in Kleinasien tatsächlich gelebt hat. Die alten Römer hatten die Hexe Befana, sie brachte den guten Kindern Bonbons und den schlechten Steine, während in Deutschland Knecht Ruprecht, ein in Stroh gekleideter Geist, Geschenke an die guten Kinder verteilte …“
    „Hört sich heidnisch an“, unterbrach sie Jack.
    Mariel sah ihn mit wachen Augen an. „Viele unserer Bräuche sind heidnischen Ursprungs. Nehmen Sie doch nur das christliche Weihnachtsfest. Früher waren die Menschen sehr naturverbunden und erlebten deshalb sehr bewusst die längste Nacht des Jahres, die auf den einundzwanzigsten Dezember fällt. Danach werden die Tage dann wieder länger, und das hat man damals gefeiert. In jeder Kultur finden wir diesen Brauch vor.“
    „Im tiefsten Winter zu feiern ergibt meiner Meinung nach wenig Sinn“, erwiderte Jack und schüttelte sich den nassen Schnee von der Jacke.
    „Aber durch die Festlichkeiten wollte man die Trostlosigkeit des Winters vertreiben“, erklärte sie. „Man wollte sich gegenseitig aufheitern.“
    „Vielleicht sollten wir beide auch ein bisschen feiern. Wir hätten auch so einiges an Trostlosigkeit zu vertreiben.“ Jacks Worte hinterließen eine Dampfwolke, die Lufttemperatur fiel unerbittlich.
    Die nächste halbe Meile gingen sie schweigend nebeneinander her. Er überlegte, ob er sie vielleicht durch seine Äußerungen gekränkt haben könnte. Das täte ihm leid, aber er hielt tatsächlich nicht viel von dem ganzen Gerede über Weihnachtsbräuche und deren Ursprünge. Allerdings hatte er Mariel durch dieses kurze Gespräch jetzt ein wenig besser kennengelernt.
    „Ich

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