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BIANCA EXKLUSIV Band 0180

BIANCA EXKLUSIV Band 0180

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0180 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAMELA BROWNING CELESTE HAMILTON KAREN ROSE SMITH
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Beifahrertür. Mariel war überrascht, wie sauber und ordentlich es im Inneren des Wagens aussah.
    Jack bemerkte, dass sie vor Kälte zitterte. „Sobald ich den Motor angelassen habe, drehe ich auch die Heizung auf“, versprach er ihr. Sie nickte. Ihre Erleichterung über sein Auftauchen, aber auch ihre Wut über seine Nachlässigkeit hatten sich in Luft aufgelöst, stattdessen fühlte sie sich auf einmal den Tränen nahe. Sie schob die Hände noch tiefer in die Manteltaschen und starrte aus dem Fenster.
    An den nassen Zweigen der Bäume begannen sich langsam Eiszapfen zu bilden, und Mariel lehnte ihren schmerzenden Kopf gegen die kühle Fensterscheibe. Draußen in den Baumkronen erblickte sie die glänzenden grünen Blätter einer Pflanze, die sich um die kahlen Zweige wand. Das mussten Misteln sein. Wie passend, dachte Mariel, denn schließlich stand Weihnachten vor der Tür. Nie zuvor hatte sie wild wachsende Misteln gesehen, obwohl sie damit jedes Jahr um die Weihnachtszeit ihre Wohnung schmückte. Nicht, weil sie unbedingt unter den Mistelzweigen geküsst werden wollte, sondern einfach, weil sie ihr gefielen.
    Aber im Moment war Weihnachtsschmuck das Letzte, woran sie denken wollte. Ihr war kalt, sie fühlte sich völlig abgespannt, und ihr Kopf schmerzte. Ein warmes Bett, in das man sich hineinkuscheln konnte, wäre jetzt genau das Richtige.
    Der Motor heulte kurz auf, doch der Wagen sprang nicht an.
    Jack drehte den Schlüssel noch ein paar Mal um, vergebens.
    „Die Batterie ist ganz neu“, wunderte er sich. Er stieg aus, öffnete die Motorhaube und verschwand so lange dahinter, dass Mariel befürchten musste, er habe es mit einem schwerwiegenderen Problem zu tun. Er sah sehr besorgt aus, als er wieder einstieg, und als er erneut den Motor startete, hörte man lediglich ein kurzes Klicken.
    „Das war’s dann wohl“, stellte er grimmig fest. „Mein alter Blauer wird uns nirgendwo mehr hinbringen.“
    „Das Ganze ist ein einziger Albtraum“, seufzte Mariel.
    „Das kann man wohl sagen.“
    Für eine Weile hörten sie dem Rauschen des Regens zu. „Wir können auf keinen Fall hier bleiben“, brach Jack schließlich das Schweigen. „Es wird heute Nacht noch kälter werden. Wir sollten uns zu Fuß auf den Weg machen und versuchen, ein Haus zu finden. Sonst …“ Er sprach nicht weiter, aber Mariel wusste, dass es gefährlich für sie werden könnte, hier im Lastwagen zu bleiben.
    Zum ersten Mal wurde ihr wirklich klar, dass sie in Gefahr schwebten. Sie hatten sich irgendwo im Wald verirrt, und der schlimmste Eissturm seit dreißig Jahren näherte sich aus dem Westen. Wenn sie nicht bald einen warmen Unterschlupf fänden, würden sie hier draußen wahrscheinlich erfrieren.
    „Auf dem Weg hierher habe ich kein einziges Haus gesehen“, bemerkte Jack und sah Mariel nachdenklich an. „Und wo Sie hergekommen sind, ist sicher auch nichts. Wir müssen also geradeaus weitergehen. In dieser Richtung gibt es einen gut befahrenen Highway“, erklärte er.
    „Sie meinen die Autobahn?“, fragte Mariel hoffnungsvoll.
    „Nein, die Autobahn liegt in der anderen Richtung, glaube ich. Ich meine den Highway, auf dem man in die Stadt kommt, in der ich wohne.“
    Mariel seufzte. „Also auf geht’s. Es hätte wohl wenig Sinn, hier sitzen zu bleiben und auf Hilfe zu warten, die vielleicht nie kommt.“
    „Gut“, erwiderte Jack und lächelte sie an. Er hatte ein schönes Lächeln und sehr weiße Zähne. Mariel wünschte sich, er würde seine Mütze abnehmen, damit sie auch sein Haar sehen konnte.
    Jack schwang sich aus dem Lastwagen, und Mariel stieg ebenfalls aus. „Was machen Sie da?“, fragte sie, als sie sah, wie er durch die offene Hinterseite auf die Ladefläche kletterte und eine Metallkiste öffnete.
    „Ich hole nur ein paar Werkzeuge heraus.“
    „Wofür?“
    „Ich war früher bei den Pfadfindern, dort habe ich gelernt, dass man immer auf alles Mögliche vorbereitet sein sollte“, erklärte er und sprang von der Ladefläche herunter.
    Mariel musste lächeln. Wie alt er wohl war? Zweiunddreißig? Dreiunddreißig? Sie konnte es nicht sagen, aber wahrscheinlich hatte er mit ihr die gleichen Schwierigkeiten. Schließlich war sie gut verkleidet, in ihrem wollgefütterten Wettermantel und dem roten Schal, den sie sich mehrfach um den Hals gewunden hatte, sodass ihr Gesicht bis zu den Ohren darin verschwand. Und jetzt zog sie sich den Schal auch noch über den Kopf, damit sie wenigstens etwas vor dem kalten

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