BIANCA EXKLUSIV Band 0180
freut mich für dich. Bring ihn mit …“ Bevor sie zu Ende sprechen konnte, begann Andy zu leise zu weinen. „… ich glaube, das Baby hat Hunger. Ich kümmere mich um ein Hotel für euch. Ende Oktober dürfte das kein Problem sein.“ Tori legte auf, ging in die Küche und wärmte eines der Fläschchen auf, die sie morgens vorbereitet hatte. Als sie das Baby auf den Arm nahm, fiel ihr plötzlich der Tag ein, an dem ihr Vater seine Koffer gepackt und die Familie verlassen hatte. Und sie dachte an den leeren Schrank, den Dave zurückgelassen hatte …
Die Erfahrung hatte sie gelehrt, dass Männer ihre Familien früher oder später im Stich ließen.
Tori erhitzte eine Schale Wasser in der Mikrowelle und stellte das Fläschchen hinein. Entschlossen verscheuchte sie den Impuls, zum Hörer zu greifen und Jake Galeno anzurufen.
7. KAPITEL
Mittwochabend legte Tori den weinenden Andy von einer Schulter auf die andere und versuchte, ihn zu beruhigen, als es klingelte. Sanft strich sie dem Baby über den Rücken, eilte zur Tür und begrüßte Jake.
Er hielt eine Art zusammengefalteter Plastikmatte in der Hand und schenkte ihr ein zauberhaftes Lächeln. „Nina meinte, dass du das hier bestimmt gut gebrauchen kannst“, erklärte er und zeigte auf das Mitbringsel. „Es ist ein zusammenklappbarer Badetisch. Eine Bathinette. Ich habe Nina gesagt, dass du gar keinen Platz mehr hast …“
„Andy ist gerade ziemlich unruhig“, erwiderte Tori und versuchte, das Baby zu übertönen. „Komm doch erst mal rein.“
Jake trat ein, lehnte die Bathinette gegen die Wand und nahm Tori das Kind aus dem Arm. „Manchmal hilft es, wenn jemand anders übernimmt.“
Das Herz wollte ihr vor Glück fast zerspringen, als sie sah, wie Jake ihren Sohn auf dem Arm hielt. Nach ein paar Minuten hatte das Kind sich beruhigt.
Wie ein Profitätschelte er dem Kleinen den Rücken, und Tori fiel ein, dass er Nina oft zur Hand gegangen war, als die Zwillinge noch kleiner gewesen waren. Sie untersuchte den Badetisch. „Nachher rufe ich Nina an und bedanke mich bei ihr. Die Plastikwanne ist wirklich ziemlich unhandlich, und hiermit geht es bestimmt viel besser. Wenn ich ihn gebadet habe, schläft er bestimmt gleich ein.“
„Hat er überhaupt schon jemals geschlafen?“, witzelte Jake.
„Natürlich“, erwiderte sie lachend. „Aber zwischen fünf und acht hat er immer eine unruhige Phase. Dann schläft er normalerweise durch bis nachts um zwei.“
„Du kannst dich wirklich glücklich schätzen, dass du auch mal für ein paar Stunden die Augen zumachen kannst.“
„Wegen seiner Unruhe habe ich den Kinderarzt angerufen, aber sie hält das für völlig normal. Ich soll ihn warm und trocken halten und darauf achten, dass er gut trinkt. Alles andere wird sich schon geben.“
„Soll ich dir beim Baden helfen?“, bot Jake an, gab ihr Andy zurück und stellte den Badetisch auf. „Er kann es bestimmt kaum erwarten, endlich ins Bett zu kommen.“
Kurz darauf hatten sie Wasser eingelassen, und Tori befestigte die kleine Hängematte über der Wanne, in die sie Andy gleich hineinlegen wollten.
„Es funktioniert großartig“, bestätigte sie, während sie ihren Sohn vorsichtig mit einem milden Shampoo einseifte.
Andy strampelte vergnügt mit den Beinchen und schien es in vollen Zügen zu genießen, dass das warme Wasser über seinen Körper perlte. Jake und Tori lachten vor Freude. Als ihnen bewusst wurde, wie nahe sie sich plötzlich gekommen waren, schwiegen beide.
Tori atmete tief durch. „Glaubst du, dass Nina noch mehr Kinder bekommen möchte?“
„Wenn sie sich mit Charlie weiterhin so gut versteht, warum nicht.“
„Kommst du denn inzwischen besser mit ihm zurecht?“
Jake runzelte die Stirn. Die Antwort fiel ihm offensichtlich schwer. „Ich war bei dem Autohändler, für den er arbeitet. Hab mich dort nach ihm erkundigt, als er nicht da war. Phil hat ein paar Erkundigungen für mich eingezogen. Alles ohne Ergebnis. Charlie ist sauber. Ich denke, es ist an der Zeit, ihn einfach ein bisschen besser kennenzulernen. Im Grunde genommen weiß ich gar nicht, wer er wirklich ist.“
„Willst du das nicht besser Nina allein überlassen?“
„Ich bin überzeugt, dass es ihr nur darum geht, die Ehe mit Frank so schnell wie möglich zu vergessen. Und ich will verhindern, dass sie sich Hals über Kopf in das nächste Unglück stürzt. Am Ende bin ich wieder derjenige, der sie trösten muss.“
Andy sollte nicht zu lange im warmen
Weitere Kostenlose Bücher