BIANCA EXKLUSIV Band 0181
Küssen überschüttet, doch er hob nur grüßend die Hand.
Sie folgte seinem Beispiel. Mach’s gut …
In dieser Nacht schlief sie unruhig und träumte von Derek. Die Träume waren mit Seufzen und Stöhnen erfüllt, mit roter Seide und funkelnden Diamantringen.
Als sie am nächsten Morgen erwachte, fand sie vor der Wohnungstür ein Päckchen.
Die Stola.
Christina stand in der offenen Tür, drückte das Geschenk an ihr Gesicht und genoss den Duft von Rosen. Und sie fühlte, wie ihr Herz ins Wanken geriet.
Sie war definitiv dabei, sich zu verlieben.
12. KAPITEL
Derek verpasste Christinas Anruf, weil er den Sonntagmorgen nutzte, um auf dem Fluss zu rudern. Als er später in seine Wohnung zurückkehrte, hörte er den Anrufbeantworter ab. Es war Christina: „Ich habe dein Geschenk erhalten. Danke, Derek … Du verstehst es, mich glücklich zu machen.“
Daraufhin strahlte er den ganzen Tag über wie ein Honigkuchenpferd.
Wieso besaß diese Frau nur so eine Macht über ihn? Ihr Anblick in der roten Stola gestern Abend hatte ihn nicht nur erregt, sondern auch … berührt. Ja, es waren Gefühle im Spiel, definitiv.
Wann hatte er jemals impulsiv eine Frau in die Arme genommen? Nie. Nie hatte er eine Frau fest an sich drücken, sie wärmen und ihr das Gefühl von Sicherheit vermitteln wollen.
Christina hatte die Stola abgelehnt, doch er hatte gewusst, dass sie ihr gefiel. Darum hatte er sie heimlich gekauft, während sie hinten bei den Süßigkeiten war, und hatte die Stola nach dem Abschied auf dem Parkplatz geholt. Noch spät in der Nacht hatte er sie dann vor Christinas Wohnungstür gelegt.
Es war ihm unendlich schwergefallen, nicht zu klopfen und sie zu bitten, ihn einzulassen.
Dabei war ihre Aussage klar gewesen: Es würde keine weitere gemeinsame Nacht mehr geben.
Auch Montag früh hatte Derek noch immer nur Christina im Kopf. Nun ja, das würde sich hoffentlich ändern, wenn er erstim Büro war. Weit gefehlt: Sie wartete bereits im Stuhl vor seinem Schreibtisch auf ihn und sah einige Berichte durch. Doch was war das? Sie trug ja ihr Haar offen. Und sie hatte nicht wie üblich eins ihrer Omakostüme an, sondern eine sportliche Hose, zu der sie eine rote Bluse trug. Wow! Derek erinnerte sich: Heute war Montag. Später würde ein Sportlehrer ein paar Übungen mit ihnen machen. Dies war Teil des neuen Programms für die Mitarbeiter. Daher hatte Christina ein nicht so steifes Outfit gewählt. Oder lag es vielleicht doch an ihm? Wollte sie ihm … gefallen? Sei’s, wie es sei: Sein Herz schlug schneller. Definitiv.
„Hi“, sagte sie lächelnd, als er den Aktenkoffer auf den Tisch legte. „Ich wollte dich abfangen, bevor die anderen eintreffen.“
Vorsichtshalber zog er sich hinter den Schreibtisch zurück. Wenn er sie ansah, hatte er stets das Gefühl, ein Stück von sich zu verlieren. „Ich gehöre ganz dir“, erwiderte er – und, Himmel, es stimmte sogar.
Sie stand auf und legte die Papiere auf den Stuhl. „Ein Anruf reicht meiner Meinung nach für so ein Geschenk nicht aus.“
„Die Stola?“, meinte er und zuckte mit den Schultern. Sie war doch nur ein Geschenk und keine Botschaft gewesen. Das redete er sich zumindest ein.
Christina kam näher zu ihm. „Ich habe noch nie etwas so Schönes bekommen. Das wollte ich dir nur sagen.“
Er blickte zu ihr hoch und erwartete Zurückhaltung und etwas Befangenheit in ihren Augen. Stattdessen sah Christina ihn unverhohlen an, ihr Blick verriet starke Gefühle. War sie dabei, sich ihm endlich zu öffnen?
Oder war er derjenige, der sich öffnete? Warum sonst kamen plötzlich Bilder in seinen Kopf. Bilder von Sir, der dem kleinen Derek vorhielt, dass er im Leben Disziplin brauchte, und der seinen Sohn zwang, zwei Stunden lang die zitternden Hände hochzuhalten.
Sir, der seinem Sohn befahl, am offenen Sarg der Mutter Wache zu halten, obwohl Derek den Anblick ihres reglosen Körpers nicht mehr ertrug.
Danach sah Derek sich bei den Marines, wo er nicht auf Sirs Anrufe und Briefe reagierte. Sirs Begräbnis, an dem nur fünf Personen teilnahmen.
Derek, wie er mit verschiedenen Frauen ausging und damit gegen jede Art von Zwang rebellierte, nur um sich in dieser Welt zu behaupten.
Verstört wandte Derek den Blick ab und wollte die Erinnerungen vertreiben – aber auch Christinas stummes Angebot, das er nicht erwidern konnte. Nicht wollte.
„Die Stola stand dir gut“, erwiderte er und rang sich ein Lächeln ab. „Also habe ich sie gekauft. Nichts von
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