BIANCA EXKLUSIV Band 0181
Wartezimmer, wo Aidan auf sie wartete.
Die Ärztin runzelte erstaunt die Stirn. „Ihr Mann?“
„Er ist nicht mein Mann“, entfuhr es Sam heftiger als beabsichtigt. „Er ist nicht einmal mein Freund. Er hat gar nichts damit zu tun. Er ist … ihm gehört das Cottage, in dem ich wohne. Er war zufällig am Strand, als ich den Unfall hatte, und hat darauf bestanden, mich selbst hierher zu bringen.“
„Das war ja sehr nett von ihm. Aber natürlich wird er nichts erfahren, was Sie für sich behalten wollen“, versicherte die Ärztin. „Wegen des Röntgens machen Sie sich keine Sorgen. Da wir jetzt Bescheid wissen, können wir Vorsichtsmaßnahmen treffen, um Ihr Baby vor Schaden zu bewahren. Aber Sie sollten bald einmal Ihren Hausarzt konsultieren, um Gewissheit zu haben.“
Sam nickte wie benommen. Ein Baby. Ein strampelndes, lachendes Bündel, das alle Liebe brauchen würde, die sie ihm geben konnte. Plötzlich war sie sich sicher. Sie brauchte keinen Arzt aufzusuchen, um einen Schwangerschaftstest zu machen. Sie wusste, dass sie ein Kind bekommen würde.
„Stimmt etwas nicht?“ Die Ärztin legte ihr die Hand auf den Arm und sah sie fragend an.
„Oh … nein …“ Sam blinzelte und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. „Alles in Ordnung, vielen Dank“, brachte sie hervor, aber ihre Stimme verriet das Gegenteil. Sie stand unter Schock. Es gab so vieles, woran sie gleichzeitig denken musste. Wie sollte sie allein ein Kind großziehen, wie es ernähren? Wo sollte sie wohnen?
„Gut. Dann nehmen Sie diesen Zettel mit zur Röntgenstation“, sagte sie Ärztin. „Es ist nur den Korridor entlang und dann links. Können Sie zu Fuß hingehen, oder soll ich einen Pfleger rufen, damit er Sie im Rollstuhl hinbringt?“
Sam schüttelte hastig den Kopf. „Nein, nein, ich kann schon selbst gehen.“ Ihr war, als hätte in ihrem Inneren etwas sanft zu glühen begonnen.
Das Röntgen dauerte nicht lange. Eine halbe Stunde später saß sie wieder vor der Ärztin und betrachtete das eigenartige schwarzweiße Bild ihres Kopfes vor dem Leuchtschirm. Diesmal war Aidan mit in das Untersuchungszimmer gekommen. Er stand an die Wand gelehnt und sah zu, wie die Ärztin sorgfältig das Bild prüfte. Sam fand seine Anwesenheit überflüssig, wusste jedoch, dass es keinen Sinn hatte, mit ihm zu argumentieren.
„Ganz wie ich dachte“, beschloss die Ärztin das Studium des Röntgenbildes. „Es gibt kein Zeichen einer Schädelverletzung.“
„Und die Benommenheit?“, fragte Aidan.
„Die rührt wahrscheinlich nur vom Schock her.“
Sam konnte sich einen triumphierenden Seitenblick zu Aidan nicht verkneifen. „Also kann ich nach Hause?“, fragte sie die Ärztin.
Diese nickte. „Solange dort jemand ist, der in den nächsten vierundzwanzig Stunden ein Auge auf Sie hat“, erwiderte sie. „Wenn die Benommenheit sich verschlimmert, wenn Sie sich ungewöhnlich müde fühlen oder sich ernsthafte Kopfschmerzen einstellen, müssen Sie sofort wieder hierherkommen.“
Während Sam noch zögernd nach einer Antwort suchte, mischte sich Aidan ein. „Das ist kein Problem. Sie kann zu mir kommen und im Hotel wohnen.“
„Das … ist nicht nötig“, begehrte Sam hastig auf.
Er schüttelte den Kopf. „In Ihrem Cottage können Sie jedenfalls nicht allein bleiben“, stellte er in einem Tonfall fest, der keinen Widerspruch duldete.
„Nein, allein sollten Sie die Nacht nicht verbringen“, unterstützte die Ärztin ihn und schenkte ihm ein, wie Sam fand, viel zu herzliches Lächeln. „Die einzige Alternative ist, dass Sie zur Beobachtung hierbleiben.“
„Dazu müsste man unnötig ein Bett belegen“, betonte Aidan. „Die eine Nacht kann Sam im Treloar verbringen. Und wir machen uns keine Gedanken über das Geschwätz der Leute“, fügte er hinzu. „Ihre Gesundheit ist viel wichtiger.“
„Aber natürlich“, stimmte die Ärztin zu. „Das Treloar? Ich kenne es. Es ist ein prachtvolles Hotel. Ich würde mir die Chance nicht entgehen lassen, dort zu wohnen und mich verwöhnen zu lassen. Das ist es fast wert, sich dafür auf den Kopf schlagen zu lassen!“
Aidan lachte. „Ich glaube nicht, dass Sie das nötig haben“, sagte er und schaltete seinen Charme ein, sodass die Ärztin verlegen errötete.
Sam kniff ärgerlich die Lippen zusammen. Sie waren hier, weil sie ärztliche Hilfe brauchte, nicht damit er mit der Ärztin flirtete! Sie hatte keine Lust, die Nacht im Hotel zu verbringen, aber da sich die beiden gegen sie
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