BIANCA EXKLUSIV Band 0181
mir billig überlassen hat. Repariert habe ich es dann selbst.“ Sie war noch immer ein wenig benommen vom Schlag auf den Kopf, doch das wollte sie verbergen, bis Aidan gegangen war. „Möchten Sie einen Kaffee?“, fragte sie steif.
„Oh ja, vielen Dank.“
Eilig ging Sam in die Küche. Sie war froh, dass sie eine Beschäftigung hatte und nicht zusehen musste, wie Aidan sich aus seinem Surfanzug schälte. Das Bild, das ihre Fantasie ihr vorgaukelte, genügte, um ihr Herz heftiger schlagen zu lassen. Ein versehentlicher Seitenblick bestätigte, dass seine Muskeln unter der sonnengebräunten Haut kräftig wie die eines Athleten waren.
Ihre Benommenheit war stärker geworden. Plötzlich merkte sie, dass der Kessel überfüllt war und Wasser über ihre Hand spritzte. Außerdem war er viel zu schwer … Klappernd fiel er in das Spülbecken, und Sam spürte, wie sie selbst zu schwanken begann. Sofort war Aidan an ihrer Seite. Er umfasste sie und führte sie zu einem Stuhl.
„Es geht schon“, protestierte Sam schwach. „Ehrlich …“
„Es geht überhaupt nicht.“ Das war keine Stimme, der man widersprach. „Seien Sie nicht dumm, Sie müssen ins Krankenhaus und Ihren Kopf untersuchen lassen.“
Sie wollte protestieren, doch sein Blick ließ sie schweigen. Aidan wandte sich nur kurz ab, um den Wasserhahn zuzudrehen und in T-Shirt und Jeans zu schlüpfen, dann war er wieder bei ihr. Bevor sie wusste, wie ihr geschah, hatte er sie auf die Arme gehoben.
„Warten Sie, lassen Sie mich runter“, bat Sam drängend. „Ich kann doch allein gehen.“
„Es ist nicht weit“, erwiderte er ungerührt. Er zog die Haustür mit dem Fuß hinter sich zu und machte sich mit seiner Last auf den Weg.
Schwach gab Sam sich der Versuchung hin und schloss die Augen. Sie ließ den Kopf gegen seine Schulter sinken und atmete tief den schwachen männlichen Duft ein. Wenn er so stark war, sie ohne erkennbare Mühe den ganzen Weg zum Hotel zu tragen, wie mochte es dann erst sein, wenn er sie in sein Schlafzimmer tragen, sie auf sein Bett legen würde …?
Erschrocken machte sie die Augen auf. Ihre Gedanken hatten eine gefährliche Richtung eingeschlagen. Energisch rief sie sich zur Ordnung. Sie hatten jetzt fast den höchsten Punkt des Pfades erreicht. Jeden Moment würden sie in Sichtweite des Hotels kommen.
„Gut, das ist weit genug“, sagte sie entschlossen. „Jetzt können Sie mich absetzen. Das letzte Stück schaffe ich allein.“
Er blickte auf sie hinab. In seinen Augen blitzte es spöttisch auf. „Was ist los?“, fragte er. „Haben Sie Angst, es könnte uns jemand sehen?“
„In der Tat“, erwiderte Sam hitzig. „Ihnen mag es ja nichts ausmachen, dass Ihre Freundin alle möglichen Schlüsse ziehen wird. Aber Sie wissen anscheinend nicht, wie schnell sich Klatsch beim Personal herumspricht.“
„Nein, das weiß ich wirklich nicht“, gestand er. „Was wird man denn sagen?“
„Dass ich …“ Wütend auf sich selbst, weil sie das Thema so ungeschickt angeschnitten hatte, errötete Sam. „Dass ich mich Ihnen an den Hals werfe!“, stieß sie hervor.
Er lachte laut auf. „Wenn Ihre Kollegen das behaupten, kennen sie Sie nicht sehr gut“, stellte er fest. „Ich bin noch nie einer Frau begegnet, die so abweisend war wie Sie.“
„Ich soll abweisend sein?“
„Abweisend, aufsässig, streitlustig … soll ich das ganze Wörterbuch vorlesen? Aber gut, ich lasse Sie jetzt herunter“, lenkte er ein, als er den Zorn in ihren Augen aufblitzen sah. „Aber bleiben Sie hier stehen. Ich hole den Wagen und bringe ihn auf diese Seite des Parkplatzes, damit Sie nicht so weit gehen müssen. Okay?“
Sie nickte grimmig. Tatsächlich war sie froh, dass sie nicht weit laufen musste. Sie fühlte sich wirklich geschwächt. Sie lehnte sich gegen einen Felsen und blickte Aidan nach. Sein federnder, athletischer Gang erinnerte an eine Dschungelkatze … einen schwarzen Panther.
Verflixt, was ging nur in ihr vor? Dies war nicht der Augenblick, sich zu verlieben, und vor allem war dieser Mann der Letzte, der dafür infrage kam. Doch ihr dummes Herz schien einfach nicht auf sie hören zu wollen.
4. KAPITEL
Aidan war nur ein paar Minuten fort. Dann hörte Sam das leise Brummen eines Motors, und ein eleganter dunkelgrüner Aston Martin kam über den Parkplatz auf sie zugerollt. Sieh dir nur an, was für einen Wagen er fährt, schimpfte sie heftig mit sich selbst. Dieser Mann ist richtig reich. Ihm gehören wer weiß wie
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