BIANCA EXKLUSIV Band 0181
Fußballer hatte ich unrecht. Jetzt fühlt es sich eher an, als wollte es fliegen lernen.“
„Dürfte ich …?“ Er hockte sich neben ihrem Stuhl nieder. „Dürfte ich es einmal fühlen?“, fragte er mit ungewöhnlich unsicherer Stimme.
Lächelnd griff sie nach seiner Hand und führte sie zu der Stelle, an der ein winziger Fuß deutlich fühlbare Beulen in ihre Bauchdecke trat. „Da …“
Ein Leuchten erhellte Aidans Miene, als das Baby in diesem Moment erneut mit Armen und Beinen um sich stieß. „Das ist ja unglaublich!“ Er richtete sich auf. „Macht es das die ganze Zeit?“
„Ab und zu gönnt es mir eine kleine Pause. Aber es scheint genau zu wissen, wann ich ins Bett gehen will. Dann legt es erst richtig los.“
Aidan lachte, aber dann wurde sein Blick wieder ernst. „Du hast eine große Verantwortung, wenn du es allein aufziehen willst“, betonte er. „Ich kann verstehen, dass du mit dem Vater nichts zu tun haben willst, aber er sollte dich wenigstens finanziell unterstützen. Wenn er nur einen Funken Anstand im Leib hat, wird er dir das nicht verweigern.“
„Er … weiß es überhaupt nicht“, gestand Sam. Sie hatte das Gefühl, Damien vor Aidans ahnungsloser Anschuldigung in Schutz nehmen zu müssen. Sie war sicher, dass er sich seiner Verantwortung nicht entzogen hätte, wenn er noch am Leben wäre.
Aidan runzelte missbilligend die Stirn. „Du hast es ihm nicht gesagt?“
Das war das Thema, das sie um jeden Preis hatte vermeiden wollen. „Ich habe ihn seit jener Nacht nicht mehr wiedergesehen“, improvisierte Sam unsicher.
„Aber du weißt doch sicher, wo er steckt?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Hast du überhaupt versucht, ihn zu finden?“, forschte er weiter. Er setzte sich wieder an den Tisch, und seine Miene verriet, dass er so leicht nicht lockerlassen würde.
„Nein, habe ich nicht“, gestand sie zögernd.
„Meinst du nicht, dass du es wenigstens versuchen solltest?“, fuhr er fort. „Ganz gleich, wie mies er sich dir gegenüber verhalten haben mag, hat er doch ein Recht darauf, von seinem Kind zu erfahren. Und auch das Kind sollte wissen dürfen, wer sein Vater ist.“
„Ich kann ihn nicht finden“, entgegnete sie in wachsender Verzweiflung. „Er ist … fort.“
„Fort? Du meinst, er hat das Land verlassen? Das ist doch kein Problem. Sag mir seinen Namen, und ich werde ihn finden.“
„Nein … du verstehst mich nicht.“ Wie konnte sie nur verhindern, dass er die Wahrheit erfuhr? Aber es schien keinen Ausweg zu geben. Er würde weiter bohren, bis sie alles gestand. „Er lebt nicht mehr.“
„Er ist tot?“
„Er ist bei einem Unfall ums Leben gekommen. Kurz nachdem es geschehen war.“
Sie konnte fast sehen, wie es in ihm arbeitete. Die Zeit, zu der sie schwanger geworden sein musste, Damiens letzter Aufenthalt in Cornwall, der Tod des ahnungslosen Vaters. „Was für ein Unfall war es?“, fragte er, doch Sam war sicher, dass er die Antwort bereits wusste.
„Er ist mit einem Jetski verunglückt.“
Er nickte langsam. „Es war Damien, nicht wahr?“
Zögernd flüsterte sie: „Ja.“
Aidan saß wie erstarrt auf seinem Stuhl, den Kopf zurückgelehnt, die Augen geschlossen. „Verdammter Kerl!“, schimpfte er plötzlich wütend. „Ich habe immer gewusst, dass er ein unverbesserlicher Idiot ist, aber dies …“
„Aber … es war doch nicht allein seine Schuld“, widersprach Sam verlegen.
„Nicht seine Schuld? Wenn er eine Situation ausnutzt, in der du nicht Herr deiner Sinne bist? Warum hast du mir nicht gleich die Wahrheit gesagt?“
„Ich wollte nicht, dass du schlecht von ihm denkst“, erklärte sie kleinlaut. „Außerdem ist das nicht dein Problem.“
„Natürlich ist es das!“ Er sah sie grimmig an. „Er war mein Bruder. Wenn er jetzt hier wäre, würde ich dafür sorgen, dass er dich heiratet und zu seiner Verantwortung steht. Da er tot ist, werde ich das für ihn übernehmen.“
Sie sah ihn ungläubig an. „Du meinst … mich heiraten?“, fragte sie. Vor noch gar nicht so langer Zeit wären damit ihre wildesten Träume wahr geworden. Aber … nicht so!
„Natürlich. Bevor das Baby geboren ist. Es ist ein Harper. Ich will, dass es den Namen trägt, der ihm zusteht.“
„Oh nein!“ Sie schüttelte heftig den Kopf. „Vielen Dank. Ich habe nicht die geringste Absicht, dich zu heiraten.“
In seinen Augen blitzte es zornig auf, doch er beherrschte sich. Nur eine steile Stirnfalte verriet seinen Unmut. „Darf ich
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