BIANCA EXKLUSIV Band 0181
lassen.“ Die Bitterkeit in seiner Stimme war unüberhörbar. „Sie hat ihn geliebt, nehme ich an … jedenfalls zu Beginn. Später ist sie nur noch Damiens und meinetwegen bei ihm geblieben. Unsere Eltern waren wirklich kein gutes Beispiel für ein liebendes Paar.“
„Aber … du hast mir von deinen Weihnachtsfesten als Kind erzählt“, erinnerte sie ihn verwirrt. „Das klang nach einer glücklichen Kindheit.“
„Das war das Verdienst meiner Mutter. Mein Vater spielte nur mit, weil er sich gern als das Oberhaupt einer glücklichen Familie darstellte. Er glaubte, das sei gut fürs Geschäft.“
„Ich verstehe.“ Sie lächelte. „Dann hatten wir beide keine guten Vorbilder für eine liebevolle Beziehung, nicht wahr?“
„Nein. Aber die Geschichte muss sich nicht wiederholen. Es liegt ganz an uns.“ Er griff nach ihrer Hand. „Ich bin nicht sicher, ob ich das mit der Liebe richtig verstanden habe“, gestand er. „Aber ich bin gewillt, es zu versuchen.“
Sam schüttelte lachend den Kopf. „Liebe ist nicht etwas, das du verstehen müsstest. Du musst es einfach tun.“
„Ach ja?“ Sein Lächeln vertiefte sich, und in seinen Augen blitzte es auf. Er stand auf, hob Sam auf die Arme und trug sie die Treppe hinauf zu seinem Schlafzimmer. „Dann lass es uns noch einmal tun.“
Der Weihnachtsbaum war so groß, dass seine Spitze fast die Decke im großen Salon berührte. Sam und Mary hatten einen vergnügten Nachmittag damit verbracht, ihn mit blitzenden Lichtern, Lametta und Engelshaar zu schmücken. Chloe, die auf dem Fußboden davor saß, nahm die Schönheit des Baumes allerdings nicht wahr. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, das bunte Papier von den Päckchen in ihrem Schoß abzureißen.
„Oh … was hast du denn da?“, fragte Sam, als der letzte Fetzen Papier abgerissen war. „Es ist eine Quietsche-Ente für deine Badewanne! Ist das nicht großartig? Sie ist von deiner Omi. Gib deiner Omi zum Dank einen Kuss.“
Sie hob ihre kleine Tochter vom Boden auf und gab sie der Großmutter in die Arme. „Nanana“, gluckste Chloe glücklich. Sie hielt die Ente beim Hals gepackt und schob den Kopf in ihren Mund.
Aidan lachte und legte die Arme von hinten um Sam. Seine Hände ruhten besitzergreifend auf der Rundung ihres Bauches. „Es ist ein bisschen anders als letztes Jahr“, flüsterte er und küsste sie auf den Nacken.
Sam rekelte sich glücklich in seinen Armen. „Aber einiges ist wie damals“, stellte sie fest. Sie hatte ihre Hände auf seine gelegt und spürte, wie das Kind in ihrem Leib sich regte.
Mary lächelte sie beide an. Sie schien zu spüren, dass das junge Paar jetzt gern allein sein wollte. Sie hob Chloe in die Höhe und sagte: „So, mein Püppchen, es ist Zeit für deinen Mittagsschlaf. Soll deine Omi dich nach oben bringen? Wir sehen uns nachher“, fügte sie an Sam und Aidan gerichtet hinzu. Sie hielt inne, damit sie beide dem Kind einen Kuss geben konnten. Dann verschwand sie mit dem Baby im Arm die Treppe hinauf.
Vergnügt sahen Sam und Aidan ihr nach. „Eines ist jedenfalls gewiss“, stellte Aidan fest. „Chloe wird immer der Liebling ihrer Großmutter sein.“ Er führte Sam zum großen Lehnstuhl neben dem Kamin, in dem ein behagliches Feuer brannte. Er setzte sich hin und zog Sam auf seinen Schoß. „Mmm, du riechst gut.“
Sie sah ihn erstaunt an. „Ich habe gar kein Parfüm benutzt.“
„Ich weiß. Es ist der natürliche Duft deiner Haut, den ich so liebe. Er lässt mich jedes Mal daran denken, wie schön es ist, mit dir im Bett zu liegen.“
Sie lächelte glücklich. „Ach, daran liegt es also?“, sagte sie.
Er nickte. „Und das herrliche Gefühl, wenn ich mit meiner Hand durch dein seidiges Haar streiche. Und dein Lachen … und dieser verführerische Mund.“ Er berührte ihn zart mit den Lippen. „Er schmeckt wie Honig …“
Ein paar Minuten war Sam zu beschäftigt, um etwas zu sagen. Schließlich legte sie den Kopf an seine Schulter und strich mit der Fingerspitze zärtlich über seine Wange.
Aidan lehnte sich im Sessel zurück und seufzte zufrieden. „Glücklich?“, fragte er.
„Sehr.“
„Gut.“ Er hauchte ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. „Ich glaube, langsam begreife ich, was es mit diesem Verliebtsein auf sich hat.“
„Wirklich?“
„Ja. Es ist eigentlich gar nicht schwierig. Es hängt nur davon ab, dass man die richtige Person zum Verlieben findet. Wenn ich daran denke, dass ich dich hätte verlieren können …“,
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