BIANCA EXKLUSIV Band 0181
konnte sie jetzt einen Mann kontrollieren und in die Knie zwingen und nicht umgekehrt. Sie verstärkte den Kuss, weil sie unbedingt wollte, dass Rockwell nachgab.
Als sie bereits den Mut verlor, erwiderte Derek endlich den Kuss, legte ihr eine Hand an den Hinterkopf und die andere auf den Rücken und ballte den Stoff ihrer Bluse zwischen den Fingern zusammen, als würde sein Leben davon abhängen.
Stöhnend schmiegte sie sich an ihn, schob ihm die Finger ins Haar und küsste ihn verzehrend. Ihre Brüste drückten sich an seine Brust, die sich unter heftigen Atemzügen hob und senkte.
Derek war völlig verwirrt und wurde von Leidenschaft mitgerissen. Die Eiskönigin küsste ihn! Wie war es dazu gekommen? Unwichtig. Sie tat es, und er stieß sie bestimmt nicht von sich.
Doch wieso musste er sie in die Arme nehmen und festhalten, als wollte er sie nie wieder freigeben? Das war nicht er. Derek Rockwell hielt nichts fest, wenn er es erst einmal hatte.
Sekundenlang genoss er noch den Duft ihres Haars und ihre glatte Haut. Dann jedoch beendete er den Kuss.
„Und Sie haben mich erst zu Tode erschreckt“, sagte er, um das Ganze herunterzuspielen. Dabei schlug sein Herz wie ein Vorschlaghammer.
Christina wurde rot, wandte sich ab und verschränkte die Arme, als würde sie frieren. „Dann steht es wohl eins zu eins“, bestätigte sie und versuchte zu lachen. „Schlafmangel.“
Er war froh, dass sie es nicht sonderlich ernst nahm. „Und zu viel Kaffee.“
„Oder Tee.“
Sie nickten beide und verschlossen bewusst die Augen vor der Wahrheit.
„Nun ja“, meinte er und schob die Hände in die Hosentaschen. „Wir sollten uns ausruhen. Morgen ist der große Tag. Können wir gehen?“
„Ja, sicher.“
Sie schritt langsam zur Tür, drehte sich noch einmal um und öffnete den Mund. Derek hoffte inständig, dass sie nicht auf den Vorfall zurückkam, weil er Angst vor seiner Antwort hatte.
Offenbar erkannte sie diese Angst. „Gute Nacht, Rockwell.“
„Gute Nacht.“
Sie wartete noch einen Moment, seufzte und ging hinaus. Und er stand da und dachte unaufhörlich an den Kuss.
6. KAPITEL
„Zum Teufel mit ihm!“
Es war Montag, die Präsentation war soeben zu Ende gegangen, und Derek zog sich schäumend in sein Büro zurück. Er war wütend auf Jack. Während der Besprechung nach der Präsentation hatte Jack Christina als treibende Kraft hinter dem ganzen Konzept hervorgehoben. Er hatte auch den anderen Mitgliedern des Teams gratuliert. Dereks Beitrag hatte er völlig ignoriert.
Natürlich hatten Christina und die anderen Lob verdient, und Christina hatte ihrerseits seine Verdienste hervorgehoben. Trotzdem hätte er gern ein einziges Mal aus Jacks Mund gehört, dass er großartig gearbeitet hatte.
Vielleicht war das albern. Er war schließlich nicht mehr dreizehn und brauchte nicht um Anerkennung von seinem Vater zu kämpfen. Und schon gar nicht brauchte er Jacks Lob, um zu arbeiten. Nein, er konnte sich selbst motivieren. Kaum hatte er den Computer eingeschaltet, als Christina hereinkam, jene sagenhafte Frau, bei der es ihm immer schwerer fiel, in ihr nur eine Mitarbeiterin zu sehen. Besonders seit gestern Abend, als ihre Lippen …
Sie trug ein purpurfarbenes Kostüm und strahlte noch immer über den Erfolg. Allerdings wirkte sie heute beherrscht. Wären sie einander doch bloß unter anderen Vorzeichen begegnet! Dann hätte er sicher nichts gegen einen weiteren Kuss einzuwenden gehabt.
„Sie waren schon weg, bevor wir Sie aufhalten konnten“, sagte sie und verbarg die Hände hinter dem Rücken.
„Wozu hätte ich bleiben sollen? Jack hatte mir nicht viel zu sagen.“
„Jack hat sogar viel Positives gesagt. Nachdem Sie fort waren, kamen wir endlich auf die Collegekurse zu sprechen. Die Idee hat Patrick und auch den anderen und vor allem Jack gefallen.“
Derek merkte, wie sehr ihn das freute. Christina kam etwas näher, und ihre Wangen röteten sich. Kämpfte auch sie gegen die Erinnerungen an den Kuss an? Sie lächelte sanft und blickte zu Boden. Ja, sie kämpfte. Warum nur hatte er solches Herzklopfen?
„Woran arbeiten Sie jetzt?“, fragte sie.
„Ich möchte mich nach geeigneten Räumlichkeiten umsehen, wo die Kurse stattfinden können.“
„Oh nein, das tun Sie nicht“, entschied sie und rief: „Jetzt!“
Jubel erklang vor dem Büro, und Twyla, Seth und Jonathan kamen mit einer Torte und Flaschen herein. Christina nahm endlich die Hände vom Rücken und hielt Sektkelche hoch.
„Auf
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