BIANCA EXKLUSIV Band 0181
Notizblock auf den Tisch. „Lesen Sie!“
Sie beugte sich darüber und war offensichtlich bereit, ihre Arbeit zu verteidigen. Dann jedoch entspannte sie sich, als sie den kurzen Satz las. S ie waren großartig!
Lachend riss sie die Arme hoch. „Ja!“
Derek freute sich mit ihr. Diese Frau überraschte ihn täglich. Diese entrückte und unnahbare Aura war jedenfalls endgültig von ihr gewichen.
„Ja, ja, ja!“, rief sie und kreiste die Hüften.
„Was ist denn das?“, fragte er.
„Salsa! Eine heiße Salsa, weil die Präsentation fertig ist.“
Er konnte sich durchaus daran gewöhnen, wie ihre Hüften im Takt schwangen.
„Gefällt es Ihnen?“, fragte sie.
„Oh ja, sehr.“
Christina blieb stehen und wurde rot. „Nicht das, Rockwell. Ich spreche über unsere Präsentation.“
Nun ja, Derek ging es wohl weniger um diese konkrete Präsentation. Ihm ging es nur um Jack Fortunes Gesichtsausdruck.
Verdammt, wieso kam er sich neben Jack immer wie ein kleiner Junge vor, der mit einem viel zu großen Helm auf dem Baseballfeld stand und seinem großen Bruder auf den Zuschauerrängen zuwinkte?
Warum wollte er von Jack hören, wie gut er war? Warum wusste er es nicht auch so?
Christina konnte sich noch nicht beruhigen. Sie tanzte und tanzte einfach weiter. „Es heißt immer, Analysten wären schlecht für die Moral der Angestellten. Was für ein Unsinn!“
Derek stand auf. „Sie sind ja geradezu vor Freude berauscht.“
„Sie kennen das doch“, meinte sie atemlos. „Das sind die Glückshormone, die sich auch beim Training melden.“
Er bekam Herzklopfen, als er näher zu ihr ging. Er spürte Angst und Verlangen gleichzeitig, eine seltsame Mischung. Es war, als würde er unter unstillbarem Durst leiden und eine kühle Quelle in Reichweite sehen.
Christina fasste sich ans Haar, und für einen Moment dachte Derek schon, sie würde es lösen und offen auf die Schultern fallen lassen. Er hielt den Atem an, doch sie drückte lediglich eine lose Strähne unter den blauen Clip zurück.
„Tut mir leid, dass ich mich so verrückt angestellt habe.“ Ihre Augen funkelten unverändert. „Ich musste Dampf ablassen. Liegt vielleicht auch am Schlafmangel. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich Ihnen raten, es auch mal mit Salsa zu probieren.“
„Sie wissen es aber besser, nicht? Tanzen im Büro ist völlig unangebracht.“
Christina warf ihm einen wissenden Blick zu. „Ich weiß.“ Sofort verschloss sich ihr Gesicht wieder. „Ihnen wäre natürlich nie nach Tanzen zumute.“
Da war sie wieder, die kühle, unnahbare Christina. Derek hätte sich ohrfeigen können. Als er ihr sagte, Tanzen im Büro sei unangebracht, wollte er eigentlich damit andeuten, dass er es in einem Salsa-Club durchaus mal probieren würde. Sie hatte seinen Kommentar jedoch als Maßregelung verstanden und sofort wieder alle Schotten dicht gemacht. Schade, dabei hatte er noch vor Sekunden gedacht, dass sie einen Schritt aufeinander zugemacht hätten.
Na ja, war auch besser so. Was sollte er auf Christina zugehen? Er hatte nicht vergessen, wie traurig seine Mom stets darauf gewartet hatte, dass ihr Ehemann von seinen Einsätzen aus den fernsten Winkeln der Erde zur ihr zurückkehrte. Derek war überzeugt, dass feste Bindungen nichts brachten.
Und Christina Mendoza war der Typ Frau, zu dem eine feste Bindung gehörte. Also nichts für ihn.
„Bevor Sie zu glücklich werden“, fuhr er fort und blätterte in seinen Notizen weiter, „sollten Sie das lesen.“
Er hatte einige Mängel im Vortrag aufgeschrieben, die ihm aufgefallen waren, kleine, unwichtige Sachen.
„Und die nächste Seite“, fügte er hinzu.
Christina überflog die Zeilen und lächelte wieder, weil es sich nur um Kleinigkeiten handelte. Auf der letzten Seite hatte er geschrieben: Sie schaffen das alles mühelos.
„Sie haben mich schon zu Tode erschreckt!“, rief sie lachend, packte ihn am Hemd und zog ihn an sich, als wäre sie unbeschreiblich empört.
Christina merkte in ihrem Überschwang kaum, was sie tat. Sie war einfach nur glücklich. Glücklich und erleichtert. Sie schaffte alles, und sie hatte in Rekordzeit eine tolle Präsentation zusammengestellt.
Dereks offensichtliche Überraschung steigerte sogar noch ihre Hochstimmung und brachte ihre Hormone in Wallung. Und ehe sie wusste, was sie tat, zog sie ihn zu sich heran und drückte die Lippen auf seinen Mund.
Als er sich verkrampfte, nahm Christina das als Herausforderung an. Ausnahmsweise
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