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BIANCA EXKLUSIV Band 0187

BIANCA EXKLUSIV Band 0187

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0187 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JACQUELINE DIAMOND CRYSTAL GREEN ROBYN DONALD
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Geburtsurkunde.“
    „Meine Geburtsurkunde habe ich noch nie gesehen.“ In Gedanken war sie ganz woanders. Obwohl sie unbedingt hatte wissen wollen, wer ihre Mutter war, zögerte sie, den Umschlag zu öffnen. Langsam und mit zitternden Fingern zog sie schließlich das Foto heraus. Darauf blickte ihr Vater mit beinah gequälter Miene eine junge Frau an, die sehr viel Ähnlichkeit mit Alli hatte. Sie war nur etwas kleiner, hatte jedoch dieselben Augen und dieselben Lippen. Sie lachte herausfordernd.
    Und dann hielt Alli zum ersten Mal ihre Geburtsurkunde in der Hand. Sie las den Namen ihrer Mutter: Alison Carter. Sie war bei der Geburt des Kindes ihres Liebhabers vierundzwanzig gewesen.
    Alli war schockiert und betrachtete voller Abscheu das Dokument. Was für ein Verrat. Meine Bitte um ein Gespräch muss bei meiner Tante, die ich für meine Mutter gehalten habe, schmerzliche Erinnerungen geweckt haben, dachte sie.
    „Was ist aus ihr geworden?“, fragte sie heiser.
    Marian Hawkings blickte Slade an.
    „Als Marian erfuhr, dass ihre Schwester schwanger war, hat sie sich von Hugo getrennt. Er ist mit seiner Geliebten nach Australien gegangen. Später hat Alison angerufen und Marian mitgeteilt, sie hätte das Kind abtreiben lassen.“
    Alli atmete tief ein. „Warum hat sie das behauptet?“
    Er zuckte die Schultern. „Sie war Hugo offenbar leid und hat geglaubt, Marian wolle ihn vielleicht zurückhaben. Dann erhielt Marian eines Tages die Nachricht, Alison sei in Bangkok bei einem Unfall ums Leben gekommen. Sie war allein dorthin geflogen.“
    „Und wer bin ich?“ Alli sah Slade an, der mit regloser Miene dasaß.
    „Als Marian deinen Brief erhielt, habe ich Nachforschungen anstellen lassen. Es hat sich herausgestellt, dass ihre Schwester keine Abtreibung hatte vornehmen lassen. Du bist Alisons Kind. Wir haben jedoch keine Ahnung, warum sie Hugo und dich einige Tage nach deiner Geburt verlassen hat und verschwunden ist.“
    Alli hatte das Gefühl, in einen Abgrund zu stürzen. Und so als spürte er, was in ihr vorging, schenkte er etwas Brandy in ein Glas und reichte es ihr. „Trink das.“
    Sie tat es und verzog das Gesicht, als der Alkohol ihre Kehle zu verbrennen schien. Doch schon bald stellte sich die Wirkung ein. Wärme breitete sich in ihr aus, und sie fühlte sich etwas wohler.
    „Der Rest ist rasch erzählt“, fuhr Slade fort. „Hugo hat seinen Namen geändert und ist mit dir nach Valanu gegangen. Er war mit dem Stammesführer seit der Schulzeit befreundet.“
    Alli war sehr betroffen. „Es tut mir leid, dass durch meinen Brief all die schrecklichen Erinnerungen geweckt worden sind.“
    Marian beugte sich vor. „Für dich war es bestimmt auch ein Schock.“
    „Vielleicht ist das alles für mich nicht ganz so schlimm wie für dich. Ich wusste, dass meine Mutter mich nach der Geburt verlassen hat“, erwiderte Alli. „Danke, dass du bereit warst, mit mir zu reden, Marian. Ihr habt hoffentlich nichts dagegen, dass ich mich verabschiede, oder?“ Sie durchquerte den Raum.
    Slade folgte ihr. „Ich fahre dich nach Hause.“
    „Das ist nicht nötig. Ich …“
    „Natürlich fahre ich dich“, unterbrach er sie energisch.
    Nach kurzem Zögern nickte sie. In der Eingangshalle wartete sie geduldig, während er mit Caroline sprach. Als Alli mit Slade über den Parkplatz zu seinem Auto ging, betrachtete sie flüchtig den Hafen. Das Wasser glitzerte in der Sonne. Doch Alli fühlte sich innerlich kalt und leer und hatte momentan wenig Interesse an ihrer Umgebung.
    Schweigend fuhr Slade los. Sie blickte zum Fenster hinaus, ohne etwas zu sehen. Erst als er vor einem großen viktorianischen Gebäude anhielt, fragte sie: „Wo sind wir hier? Weshalb fahren wir nicht zurück zur Lodge?“
    „Ich wohne hier“, antwortete er und lenkte den Wagen auf einen Stellplatz in der Tiefgarage.
    Ärgerlich drehte Alli sich zu ihm um. „So? Ich aber nicht.“
    Er stellte den Motor ab. „Heute Nacht solltest du nicht allein sein“, erklärte er ruhig. „Du stehst noch unter Schock. Ich bezweifle, dass du mit Außenstehenden über das, was du erfahren hast, reden würdest. Deshalb ist es besser, du bleibst bei mir.“
    „Nein“, protestierte sie. Sie fühlte sich sehr elend und begriff nicht, wie ihre Mutter so ein Chaos im Leben von drei Menschen hatte anrichten können.
    „Komm mit“, forderte Slade sie auf. Er beugte sich vor und öffnete die Beifahrertür.
    Alli nahm den herben und sehr männlich wirkenden Duft

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