BIANCA EXKLUSIV Band 0187
seines Aftershaves wahr. „Nein, das möchte ich wirklich nicht.“
Er lehnte sich zurück und sah sie an. „Du bist völlig sicher bei mir, es wird dir nichts passieren“, versprach er ihr freundlich. Ihr entging jedoch nicht der harte Ton in seiner Stimme.
„Befürchtest du nicht, ich wäre vielleicht wie meine Mutter?“
Slade zog spöttisch eine Augenbraue hoch. „Unmoralisch? Meinst du das?“
Schweigend biss sie sich auf die Lippe.
„Es ist mir egal, wie du bist“, fuhr er fort. „Ich bin jedenfalls anders als Marian und weiß, wie ich mit Menschen umgehen muss, die mich ärgern oder mir etwas antun.“
Alli erbebte. „Ich trinke bei dir einen Tee, und danach möchte ich nach Hause“, gab sie nach.
„Okay.“ Er zog ihre Reisetasche vom Rücksitz. „Du willst bestimmt auch duschen und den Schmutz abwaschen“, stellte er fest.
Überrascht blickte sie ihn an. Er hatte recht, sie fühlte sich wie beschmutzt von dem, was sie über ihre Mutter erfahren hatte.
Plötzlich spürte sie, wie müde und erschöpft sie war. Ihr war klar, dass sie nicht mit in Slades Wohnung gehen durfte. Aber sie hatte keine Kraft mehr, sich zu wehren. Es war viel einfacher, Slade die Entscheidung zu überlassen.
Sie folgte ihm zu dem Aufzug, und sie fuhren nach oben in seine Wohnung.
5. KAPITEL
Slades Wohnung war groß und wirkte genauso unwiderstehlich wie er selbst, wie Alli fand. Er zeigte ihr das luxuriös ausgestattete Badezimmer und erklärte ihr, wie die Dusche funktionierte.
Seltsamerweise war Alli erleichtert, als sie nichts entdecken konnte, was auf die ständige oder zeitweise Anwesenheit einer Frau schließen ließ. Sie zog sich aus und stellte sich unter die Dusche.
Kein Wunder, dass Marian Hawkings mich nicht sehen wollte, überlegte sie, während sie sich einseifte. Sie erinnerte die ältere Frau viel zu sehr an die damals erlittene Demütigung. Obwohl das, was ihre Eltern getan hatten, nichts mit Alli zu tun hatte, fühlte sie sich beschmutzt und verletzt.
Nachdem sie jeden Zentimeter ihrer Haut gründlich gereinigt, sich die Zähne geputzt und das Haar gewaschen hatte, öffnete sie die Tür.
Slade kam ihr entgegen. „Du kannst gern den Föhn benutzen. Er liegt im Badezimmerschrank. Das hatte ich vergessen zu erwähnen.“
Seine Nähe irritierte sie. „Danke, aber wenn es dich nicht stört, lasse ich das Haar so trocknen.“ Sie hatte noch nie einen Föhn benutzt, und es war der falsche Zeitpunkt, um etwas Neues auszuprobieren.
„Warum sollte es mich stören?“, fragte er seidenweich. „Als du auf Valanu aus der Lagune gestiegen bist, wirkte dein nasses Haar wie flüssige Lava.“
Sie bekam Herzklopfen. Slade hatte sich umgezogen und trug jetzt ein Baumwollhemd, das so grün war wie seine Augen. Die perfekt sitzende helle Hose betonte seine schmalen Hüften und die muskulösen Beine. Alli kam sich neben ihm in ihrer besten Jeans und dem modischen Top, das für ihre Verhältnisse ein halbes Vermögen gekostet hatte, bescheiden und unbedeutend vor.
Die großen Fenster des Wohnzimmers gaben den Blick auf den Hafen und die Halbinsel der North Shore mit den zwei kleinen, erloschenen Vulkankratern frei. Dahinter waren die drei kegelförmigen und mit Büschen bedeckten Berge von Rangitoto Island zu sehen. Diese Insel war vor einigen hundert Jahren durch einen Vulkanausbruch im Ozean entstanden.
„Ich bin immer wieder aufs Neue überrascht darüber, dass Auckland von Vulkanen umgeben ist. Wann wird es wohl den nächsten Ausbruch geben?“
„Heute Nachmittag hatten wir einen. So kam es mir jedenfalls vor“, antwortete Slade grimmig. „Komm, der Tee ist fertig.“
Er selbst trank keinen. „Ich brauche etwas Stärkeres. Du vielleicht auch, oder?“
„Nein, danke.“ Bis jetzt war es ihr gelungen, die Würde zu wahren. Und das sollte so bleiben, sie wollte nicht die Kontrolle über sich verlieren.
Nachdem er sich etwas Whisky eingeschenkt und das Glas zur Hälfte mit Wasser gefüllt hatte, setzte er sich ihr gegenüber auf das Sofa. „Nimm dir Zucker“, forderte er Alli auf, als sie sich einen Tee eingeschenkt hatte und die Tasse in die Hand nahm.
„Ich trinke den Tee ohne …“
„Sieh es als eine Art Medizin an“, unterbrach er sie. Als sie sich nicht rührte, beugte er sich über den Tisch und ließ zwei Stücke Würfelzucker in ihre Tasse fallen. Dann betrachtete er Alli aufmerksam. „Du stehst immer noch unter Schock.“ Er lächelte, und in seinen grünen Augen blitzte es
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