BIANCA EXKLUSIV Band 0187
ihr“, erklärte er mit regloser Miene.
Die Eingangshalle wirkte sehr luxuriös mit dem Marmorfußboden und mehreren Vasen mit wunderschönen Blumen. „Der Lift ist da drüben.“ Slade legte Alli die Hand sekundenlang auf den Arm und wies in die Richtung.
Dann waren sie rasch im vierten Stock. Der Flur wirkte genauso luxuriös wie die Eingangshalle. Marian ist offenbar auf die Füße gefallen, nachdem sie meinen Vater verlassen hat, dachte Alli leicht verbittert.
Eine Frau, die einige Jahre älter als Alli und elegant und sehr schön war, öffnete die Wohnungstür. Sie hatte schwarzes Haar und eine sehr helle Haut, und sie musterte Alli missbilligend.
„Caroline, das ist Alison Pierce“, stellte Slade sie vor. „Alli, das ist Caroline Forsythe. Sie hat auf ihren Urlaub verzichtet, um bei Marian zu bleiben, bis sie wieder völlig gesund ist.“
„Hallo, Alison.“ Caroline Forsythe reichte ihr nicht die Hand, sondern wandte sich lächelnd an Slade. „Marian erwartet euch. Sie ist im Wohnzimmer.“
Prompt ärgerte Alli sich, dass sie mitgekommen war. Sie hatte das Gefühl, etwas Bedrohliches würde auf sie zukommen.
Im Wohnzimmer nahm sie nur am Rande wahr, wie viel Luxus auch hier herrschte. Eine Frau stand aus einem Sessel auf. Als sie Alli erblickte, wurde sie ganz blass. Dann brach sie zusammen. Slade fing Marian Hawkings auf, ehe sie auf den Boden fiel, und legte sie auf das Sofa.
„Verschwinden Sie, Alison, ehe sie wieder zu sich kommt“, stieß Caroline hervor. „Verlassen Sie sofort die Wohnung.“
Wie betäubt drehte Alli sich um.
„Caroline, bring mir ein Glas Wasser mit einem Schuss Brandy, und mach uns Tee“, forderte Slade die junge Frau hart auf. „Alli, du bleibst hier. Sie will mit dir reden.“
Alli war klar, dass Caroline sie nicht mochte. Sie konnte es in gewisser Weise verstehen. Hat mein Vater meine Mutter etwa vergewaltigt?, überlegte sie. An diese Möglichkeit hatte sie bisher noch nicht gedacht. Aber die beiden waren verheiratet gewesen, deshalb war es sehr unwahrscheinlich.
„Setz dich.“ Slade musterte sie kühl. „Du sollst nicht auch noch ohnmächtig werden. Du bist weiß wie die Wand.“
Sie ließ sich in den Sessel sinken und betrachtete Marian Hawkings’ blasses Gesicht, bis Caroline mit einem Glas in der Hand zurückkam und sich vor sie stellte.
„Es ist alles in Ordnung, Marian. Du bist ohnmächtig geworden, das ist alles“, versicherte Slade ihr sanft.
„Was? Oh …“ Marian versuchte sich aufzurichten.
„Heb nur den Kopf, und trink das hier“, fuhr Slade fort. „Wenn ich geahnt hätte, dass du uns so sehr erschrecken würdest, hätte ich sie nicht mitgebracht.“
„Ich möchte mit Alison reden.“ Es hörte sich trotzig an und so, als fürchtete Marian sich vor Allis Anblick.
„Sobald du etwas getrunken hast.“ Er hielt ihr das Glas an die Lippen und richtete sich erst auf, nachdem sie einige Schlucke getrunken hatte. Dann wandte er sich an Alli. „Komm bitte näher.“
Caroline wollte protestieren, doch Slade warf ihr einen warnenden Blick zu.
„Alli?“
Langsam ging sie um die Möbel herum zu dem Sofa. Die Frau, die darauf lag, war sehr schön. Sie hatte blaue Augen und feine, regelmäßige Züge.
Während Marian Hawkings Alli ansah, wurde sie noch blasser. Sie schloss die Augen, so als hätte sie etwas Schreckliches gesehen. Dann öffnete sie sie wieder, was ihr sichtlich schwerfiel. „Caroline, lässt du uns bitte allein? Es tut mir leid, aber ich muss mit Alli und Slade allein sprechen.“
„Natürlich“, antwortete die junge Frau freundlich. „Sei bitte vorsichtig, Marian. Du bist immer noch sehr schwach.“
„Ich hatte die Grippe, sonst nichts“, erklärte Marian, als Caroline weg war. „Slade, hilfst du mir bitte?“
Er half ihr, sich aufzurichten. Dann blickte sie Alli an. „Ich wünschte, ich könnte dir sagen, ich wäre deine Mutter, Alison, aber ich bin es wirklich nicht.“
Alli war seltsam erleichtert. „Wer ist es denn sonst?“, fragte sie mit brüchiger Stimme.
Marian schluckte und wirkte auf einmal sehr traurig. Schließlich flüsterte sie: „Ich kann es nicht. Slade, bitte …“
„Marians Schwester ist deine Mutter“, berichtete Slade.
„Nein, das glaube ich nicht“, erwiderte Alli verächtlich. Ihr wurde plötzlich übel.
„Es ist die Wahrheit“, bekräftigte er und reichte ihr den Briefumschlag, der auf dem Tisch gelegen hatte. „Darin sind ein Foto deiner Mutter und deine
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