BIANCA EXKLUSIV Band 0187
ausdrücken. Du bist auf Valanu aufgewachsen, und Sex ist hier so etwas wie ein Spiel oder eine angenehme Abwechslung.“
„Nur für die jungen Leute, die nicht verlobt oder verheiratet sind“, entgegnete sie scharf. „Mein Vater hatte offenbar kein Problem mit dem Verhalten der Einheimischen, was Sex betrifft, aber mir hätte er diesen lockeren Lebenswandel nie erlaubt.“ Sie lächelte verbittert. „In Anbetracht seiner Vergangenheit ist das etwas absurd, stimmt’s? Ich habe ihn damals für altmodisch gehalten.“
„Er wusste natürlich aus eigener Erfahrung, wie schwerwiegend die Folgen sein können“, stellte Slade fest. „Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.“
Wenn Alli zugab, dass sie noch unschuldig gewesen war, würde sie zu viel von sich preisgeben. Das wollte sie nicht riskieren, denn Slade war nicht in sie verliebt. „Ich finde, das geht dich nichts an. Ich habe dich ja auch nicht gefragt, mit wie vielen Frauen du schon geschlafen hast. Wie bist du überhaupt auf den Gedanken gekommen, ich wäre Barry Simcox’ Geliebte gewesen?“
Er zuckte die Schultern. „Sein Verhalten dir gegenüber schien mir zu bestätigen, was ich von anderer Seite gehört hatte. Man hat behauptet, du hättest seine Ehe zerstört.“
„Wer hat dir das denn erzählt?“
„Das ist egal“, erklärte er. „Ist es wahr?“
„Nein, natürlich nicht. Seine Frau hat sich auf Valanu nicht wohl gefühlt, aber sie wollte es nicht zugeben, weil sie ihn dazu überredet hatte, den Job anzunehmen. Ich vermute, sie hatte sich vorgestellt, ein bequemes, sorgenfreies Leben führen zu können, den ganzen Tag am Strand oder am Swimmingpool zu liegen und mit jungen Männern zu flirten, während die Angestellten die ganze Arbeit erledigten.“
Als Slade einen verächtlichen Laut ausstieß,lächelte sie freudlos. „Sie war wahrscheinlich ein romantischer Mensch. Mit der Wirklichkeit ist sie dann nicht zurechtgekommen. Es gab hier nicht das soziale Umfeld, das sie erwartet hatte, und keine Abwechslung. Das war ein schwerer Schock für sie, und sie hat nie einen Hehl daraus gemacht, wie unglücklich sie war. Schließlich hat sie Gründe gesucht, um die Insel verlassen zu können.“
„Bist du etwa nicht der Meinung, sie hätte einen sehr guten Grund dafür gehabt, ihren Mann zu verlassen? Immerhin hat sie dich und ihn in einer eindeutigen Situation überrascht. Du warst nackt.“ Seine Stimme klang ruhig, doch Alli entging nicht, dass seine Kinnmuskeln zuckten. „Ich wette, man hat dir verschwiegen, dass ich geradezu hysterisch und wie am Spieß dabei geschrien habe“, erwiderte sie. „Was, zum Teufel, wollte er von dir?“, fragte Slade kühl und hart.
„Er hat mich vor einer Kakerlake gerettet. Ich war im Badezimmer des Personals, um mich für die Abendaufführung umzuziehen. Plötzlich ließ sich eine Kakerlake von der Decke auf mich fallen und krabbelte über meinen Rücken. Hast du jemals eine gesehen? Sie sind hier schwarz und riesig. Ich war außer mir. Barry war gerade auf dem Weg zur Toilette und hörte mich schreien. Er hat geglaubt, ich würde angegriffen oder dergleichen. Jedenfalls ist er hereingestürmt und hat mich von diesem Tier befreit. Ich war dabei, mir den Pareo um den Körper zu wickeln, als seine Frau hereinkam. Sie hat getobt und uns alles Mögliche an den Kopf geworfen. Wenig später hat sie mit ihrem kleinen Sohn Valanu verlassen.“
„Aber Barry hat sich für dich interessiert“, wandte Slade hart ein. „Das wussten alle.“
„Das mag sein, ich wollte jedoch mit ihm nichts zu tun haben.“ Sie blickte ihn scharf an. „Warum ist das für dich so wichtig oder überhaupt interessant? Auch wenn ich die Tochter meiner Mutter bin, schlafe ich nicht mit verheirateten Männern – mit verlobten übrigens auch nicht.“
„Willst du damit andeuten, ich sei verlobt?“
Plötzlich sah Alli die Unterhaltung mit Caroline in einem anderen Licht. Die Frau hatte nicht ausdrücklich gesagt, sie und Slade seien verlobt, aber sie hatte auf jeden Fall so getan. Hatte sie sie hereingelegt?
„Bist du es?“
„Nein.“ Er presste die Lippen zusammen. „Ich war noch nie verlobt. Darf ich dich daran erinnern, dass du meine Frage immer noch nicht beantwortet hast?“
Gut, er ist nicht verlobt, das heißt jedoch nicht, dass er in mir etwas anderes sieht als eine Frau für eine flüchtige Affäre zur Befriedigung seiner sexuellen Bedürfnisse, überlegte Alli. Der Schmerz, der sie durchdrang, schien wie
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