BIANCA EXKLUSIV Band 0187
nicht bereit für ein Kind. Besonders nicht, wenn das Kind von der Köchin des Hauses stammte. Emmy konnte schlecht von ihm verlangen, dass er sie heiratete. Wenn er eine reiche Frau wie Lila Stanhope zur Frau nahm, dann wäre das eine andere Sache. Er würde dann wie sein Vater gemäß der Familientradition in einer Ehe leben, die aus geschäftlichen Gründen und nicht aus Liebe geschlossen wurde. Aber eine Ehe mit Emmylou Brown?
Ausgeschlossen. Edward Rhodes der Dritte würde sie niemals über die Schwelle seines Hauses lassen. So viel stand fest, seitdem Harry Rhodes seine Erfahrungen auf diesem Gebiet gemacht hatte.
Emmy konnte den Gedanken, dass Deston für das Baby sorgte, ohne sie zu heiraten, nicht ertragen. Dann würde das eintreten, was Paolo für sie beabsichtigt hatte: Sie wäre eine Geliebte statt einer respektierten Ehefrau, und damit wäre sie nie zufrieden.
Vielleicht sollte ihr dieses Erlebnis ja auch bloß ein wenig Angst einjagen, ihren Verstand aktivieren und ihre Hormone etwas dämpfen. Es war falsch gewesen, Deston an der Nase herumzuführen, also musste sie jetzt sofort mit diesem Spielchen aufhören. Und sich von nun an für immer von ihm fern halten.
Er ging zum Badezimmer. „Ich hole einen Waschlappen.“
Emmy stieg aus dem Bett, während Deston in den Schränken im Bad herumwühlte. Schnell zog sie sich an und beobachtete ihn dann im Badezimmerspiegel.
Frustriert und ärgerlich fuhr er sich durchs Haar. Emmy war enttäuscht. Für Sex war sie also gut genug, aber für etwas Dauerhaftes nicht. Diese Botschaft hatte er ihr nur zu deutlich vermittelt. Schließlich erlebte sie so etwas nun schon zum zweiten Mal.
Emmy sah sich noch ein letztes Mal in der Hütte um, dann ging sie weg, damit Deston von seinem Leid erlöst wurde.
„Ich glaube, es gibt hier kein Wasser“, verkündete Deston einige Minuten später. Da er nur eine Nacht in der Hütte bleiben wollte, hatte er weder an Strom noch an Wasser gedacht.
Mit einem trockenen Waschlappen in der Hand kam er aus dem Bad. „Sunny?“
Während er sich umsah, klopfte sein Herz wie wild. Diesmal rief er noch lauter: „Sunny!“
Ihre Kleidung war verschwunden, und als er die Tür öffnete, sah er niemanden mehr. Er zog die Tür wieder zu, und dabei gingen alle Kerzen bis auf eine aus.
Nun begann Deston zu zittern, denn er erinnerte sich gerade an eine andere Nacht, in der ein Krankenwagen Juliet von dem Haus abgeholt hatte, in dem die Studentenverbindung ihren Sitz hatte. Sie war mit einer Decke zugedeckt gewesen, ihr Gesicht war bleich, und das rote Haar klebte an ihrem Kopf.
Mit Sirenengeheul fuhr der Krankenwagen los, und Deston blieb wütend zurück, um sich zu fragen, was mit der Frau geschehen war, die er seinen Eltern schon als zukünftige Schwiegertochter vorgestellt hatte.
Juliet Templeton.
Sie hatte ihm nicht die Wahrheit über sich gesagt: Juliet war ein Mädchen aus der richtigen Familie gewesen, aber mit den falschen Bedürfnissen. Sie hatte ihn angelogen, was andere Männer anging, und sie hatte an wilden Partys teilgenommen, die seine Eltern abgelehnt hätten.
Sie hatte dafür gesorgt, dass Deston fast jegliches Vertrauen verlor, das er je besessen hatte. Nun hatte ihm Sunny auch noch den Rest genommen.
Er musste unbedingt wissen, ob sie sein Kind erwartete. Was er danach unternehmen würde, stand noch in den Sternen, aber Deston Rhodes wollte klare Verhältnisse schaffen. Und wenn er schon heiraten musste, dann war Sunny eine gute Wahl: eine Frau aus bester Gesellschaft, die der Familie Rhodes zusagte.
Trotz allem hatte Deston ein schlechtes Gewissen … Plötzlich sah er etwas Goldenes auf dem Nachttisch. Er griff danach und hielt Sunnys Medaillon in der Hand.
Nun erlosch auch die letzte Kerze, und Deston blieb im Dunkeln zurück.
6. KAPITEL
„Ich bringe dich zum Arzt“, schlug Carlota vor, als sie sich auf Emmys Bett setzte.
Emmy schüttelte den Kopf. „Es sind erst fünf Tage her, seit ich mit Deston zusammen war, also besteht keine Eile. Versuche gar nicht erst, meine Meinung zu ändern.“
Sie würde einfach warten, ob sie ihre Periode bekam … oder nicht. Emmy brauchte einfach noch mehr Zeit, um zu überlegen, was sie unternehmen sollte – jetzt, wo sie eine wilde Nacht mit dem Mann ihrer Träume verbracht hatte.
Felicia saß auf einem roten Futon. „Du kannst doch nicht so tun, als wäre nichts gewesen, Em. Was ist, wenn du …“
„Bitte, sprich es nicht aus.“
Ihre Freundin sah traurig
Weitere Kostenlose Bücher