BIANCA EXKLUSIV Band 0187
aus, und Emmy setzte sich neben sie. „Ich weiß, wie dir zumute ist, Felicia. Wenn du diejenige wärest, die vielleicht schwanger wäre, dann würden wir uns freuen, aber …“
Sie musste gar nicht weiterreden. Allen war klar, dass Emmys Lebensumstände besser sein könnten und dass sie eben nicht von jemandem ein Kind erwartete, der sie liebte und sie heiraten wollte.
Um Deston zu beruhigen, hatte Emmy ihm einen Brief geschrieben, in dem sie sich für das Essen bedankte und versicherte, dass alles gut ausgehen würde. Den Brief hatte sie während eines Aufenthaltes in San Antonio aufgegeben, und nun hoffte sie, dass Deston die Nacht mit Sunny und alle Verantwortlichkeiten, die sich daraus ergeben könnten, schnell vergaß.
Felicia zog die Nase hoch, dann hob sie energisch das Kinn. Emmy fragte sich manchmal, ob Felicia sich jemals von etwas aus der Fassung bringen lassen würde, aber sie wusste, dass die aktuelle Situation ihr sicher nahe ging, selbst wenn sie ein tapferes Lächeln aufsetzte. Schon merkwürdig, dass Felicia sich sehnsüchtig ein Baby wünschte, während Emmy vielleicht ungeplant eins bekommen würde.
„Nun lass uns aber wieder von dir reden, nicht von mir“, meinte Felicia. Sie wischte eine Träne weg, während Emmy sie umarmte.
Im Moment waren Felicia und Carlota die wichtigste Stütze in Emmys Leben, denn ihrer Mutter wollte sie erst etwas sagen, wenn sie das Ergebnis eines Schwangerschaftstests hatte. Beim Gedanken an die mögliche Reaktion ihrer Mutter wurde Emmy nervös. Wenn Francesca herausfände, dass ihre Tochter mit Deston Rhodes unter Vortäuschung falscher Tatsachen geschlafen hatte, dann wäre sie sicher enttäuscht.
„Morgen reist er nach New York“, sagte Emmy schließlich.
„Wir wussten doch, dass der Tag kommen würde“, meinte Carlota.
„Eigentlich sollte ich erleichtert sein“, entgegnete Emmy. „Dann muss ich schließlich diese schreckliche Verkleidung nicht mehr tragen und mich auch nicht mehr vor ihm verstecken.“
„Es ist gut, dass er geht“, stimmte Felicia zu.
Spontan legte Emmy eine Hand auf ihren flachen Bauch. He, kleines Mädchen oder kleiner Junge. Bist du da drin? Wenn ja, dann will ich versuchen, dir ein angenehmes Leben zu schenken, in dem du niemals unterwürfig „Jawohl, Sir“ sagen musst.
Weil sie sich albern vorkam, griff Emmy nun an ihren Hals, wo eigentlich ihr Medaillon sein sollte. Sie wusste, dass sie es in der Hütte vergessen hatte, und es schien ihr, als habe sie einen Teil von sich selbst verloren. Carlota hatte schon danach gesucht, aber sie hatte es leider nicht gefunden.
„Das Leben wäre viel leichter, wenn ich mit ihm für den Rest unseres Lebens in der Hütte hätte bleiben können“, seufzte Emmy. „Allerdings hätte er sich in der Umgebung sicher nicht wohl gefühlt.“
Carlota lachte, ohne dass es sie wirklich amüsierte. „Du sagst es. Keiner von diesen Leuten würde in so einer Hütte leben. Aber das ist ja gerade das Interessante an Deston, nicht wahr? Dass er eben ein superreicher Playboy ist, der dich auf Händen trägt.“
Natürlich war diese Vorstellung faszinierend, aber Emmy fühlte sich nicht bloß deswegen zu ihm hingezogen. Sie war ihm auch auf einer persönlichen Ebene begegnet. Sie hatte eine tiefe Traurigkeit an ihm entdeckt und eine Seite, von deren Existenz sie nichts geahnt hatte … eine zärtliche Seite, die ihn eines Tages zu einem wunderbaren Vater machen würde.
Erneut legte sie sich die Hand auf den Bauch. Diese Geste schien ihr Trost zu geben.
Felicia bemerkte es, und sie legte ihre Hand dazu. Nun kam auch Carlota zu den beiden.
„Wann glaubt ihr, dass er oder sie spürt, dass wir hier sind?“, fragte Felicia.
Nun raste Emmys Puls. Aufregung oder Angst? „Keine Ahnung. Ich werde das mal in einem Babybuch nachlesen.“
„Ein Arzt könnte es dir auch sagen“, mischte sich Carlota ein.
Plötzlich schnappte Felicia nach Luft. „Ich habe etwas gefühlt!“
„Ja, aber nur deshalb, weil ich noch kein Mittagessen hatte, du Dummerchen.“ Emmy drückte die Hände der Freundinnen.
„Egal, was passiert, wir werden für dich da sein, Em“, versprach Carlota.
„Wir ziehen das Baby gemeinsam auf“, verkündete Felicia. „Dann hat er oder sie eben drei Mütter.“
„Und dazu noch eine glückliche Großmutter.“ Obwohl Emmy Angst davor hatte, von ihrer Schwangerschaft zu berichten, wusste sie, dass ihre Mama das Baby lieben würde. Genau wie Emmy.
Schließlich ging es um ihr
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