BIANCA EXKLUSIV Band 0187
verlobt.“
„Komm mit“, bat Deston Emmylou.
„Warte“, unterbrach Harry. „Erst müssen wir die Formalitäten regeln. Dad, du musst Emmylou jetzt entlassen. Das ist der erste Schritt.“
„Verdammt, Harry“, fluchte Edward der Dritte.
Destons älterer Bruder verdrehte die Augen. „Dann kümmere ich mich als echter Rhodes eben um die Sache. Emmylou, betrachte dich als entlassen.“
„Vielen Dank für den netten Abschluss“, erwiderte sie.
Während Mr. Rhodes sich nun mit Harry lauthals stritt, hoffte Deston, dass der Stress für Emmylou und das Baby nicht zu viel wurde. „Alles in Ordnung?“, fragte er viel sanfter als beabsichtigt.
Überrascht sah sie ihn an, da sie offensichtlich nicht mit Freundlichkeit gerechnet hatte. „Ich will dir alles erklären.“
„Das erwarte ich auch“, erwiderte Deston.
Während Harry und sein Vater weiter diskutierten, führte Deston Emmylou zur Tür. Dort wurden sie von Mrs. Brown aufgehalten.
„Emmylou?“
„Es tut mir so leid, Mama.“ Emmylou machte sich von Deston frei und umarmte Mrs. Brown. „Ich habe etwas sehr Dummes getan.“
Die ältere Frau wiegte ihre Tochter in den Armen.„Mrs. Wagner hat mir schon alles berichtet. Du erwartest ein Baby?“ Emmylou nickte. Nun begann Mrs. Brown vor Freude zu weinen, sodass Harry und Mr. Rhodes auf sie aufmerksam wurden. „Mama.“ Emmylou tröstete sie. „Ich konnte es dir nicht sagen. Ich wusste, dass du furchtbar enttäuscht sein würdest.“
„Enttäuscht?“ Mrs. Brown berührte Emmys Gesicht. „Aber ich werde doch Großmama.“ Sie sprach nun zu den anderen, nicht ahnend, dass sie sich vorher gestritten hatten. „Ich werde Großmama!“
„Mrs. Brown …“, begann Deston.
Da meldete sich Mr. Rhodes lautstark zu Wort: „Ja, herzlichen Glückwunsch auch! Ihre Tochter hat einen Weg aus der Küche in das Schlafzimmer meines Sohnes gefunden.“
„Mr. Rhodes!“ Völlig verblüfft legte sich Mrs. Brown eine Hand auf die Brust.
„Dad …“
„Nigel Browns Familie war unserer schon seit Generationen treu ergeben“, sagte sein Vater. „Es ist eine Schande, dass seine Tochter so geldgierig ist.“
Emmy versteifte sich. „Man kann mir sicher vieles vorwerfen, aber das nicht“, verteidigte sie sich energisch.
Nun brach vollständiges Chaos aus, von allen Seiten wurden Beschuldigungen angebracht. Nur die Worte von Mrs. Brown sorgten wieder für Ruhe. „Ich habe Nigel schon immer gesagt, dass Sie ein aufgeblasener, krankhaft ehrgeiziger bastardo sind.“
Daraufhin rührte sich niemand mehr, am wenigsten Mr. Rhodes. Deston verspürte eine gewisse Befriedigung und gleichzeitig Mitleid, als er den schockierten Gesichtsausdruck seines Vaters bemerkte.
„Nigel war ein Mann, der sich leider nicht vorstellen konnte, einen anderen Pfad in seinem Leben einzuschlagen. Er hat niemals seine Pflichten vernachlässigt, und ich war bereit, diese Tradition fortzusetzen, weil mir das Leben hier auf Oakvale gefällt. Aber Sie haben eben gegen meine Emmylou, Nigels Emmylou, gesprochen, Sir. Also können Sie im Namen meines lieben Mannes zukünftig ihre Mahlzeiten selbst kochen.“ Mit großer Würde wandte sie sich an ihre Tochter. „Wir packen.“
„Ich bin gleich bei dir.“ Trotz allem lächelte Emmy ihre Mutter an, denn sie fühlte sich plötzlich frei.
Mrs. Brown hinterließ das Zimmer in völligem Schweigen, und Deston bedauerte seinen Vater sogar, da er in letzter Zeit von allen Seiten unter Beschuss geriet.
„Vielleicht überdenkst du deine Einstellung gegenüber dem Personal ja noch einmal“, schlug Deston vor. „Du bist nämlich ziemlich anmaßend.“
Als sich Mr. Rhodes’ rote Geschichtsfarbe noch verstärkte, führte Deston Emmylou nach draußen.
Gemeinsam betraten sie den Gemüsegarten, und Deston erinnerte sich, dass er Emmylou Brown tatsächlich schon einmal in ihrer Funktion als Köchin begegnet war. Es war die Frau ohne Stimme gewesen, deren Kleidung sämtliche Körperformen verborgen hatte. Außerdem hatte er Emmylou mit ihrem eigenen Essen verführt. Ihre Maskerade war wirklich gut durchdacht gewesen.
Ich Idiot.
Unter dem bedeckten texanischen Himmel sahen sie sich in die Augen, und trotz seines Ärgers fragte Deston sich, was aus seiner Sunny geworden war.
„Vor den anderen habe ich meine Fragen zurückgehalten“, sagte Deston verärgert. „Ich hoffe, dass du genug Zeit hattest, dir gute Antworten auszudenken.“
„Das brauchte ich gar nicht, ich werde dir nämlich die
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