BIANCA EXKLUSIV Band 0187
du kannst mir glauben, dass ich mir meiner Fehler durchaus bewusst bin“, erwiderte Emmy verzweifelt.
Er wünschte, er könnte ihr sagen, dass er ihr verzeihen und von vorn beginnen wollte. Wie hätte er denn tatsächlich reagiert, wenn sie ihm am Teich verraten hätte, dass sie die Köchin war? Es hatte keinen Sinn, sich diese Frage zu stellen, denn er kannte die Antwort. Er hätte sich an den Hut getippt, es bedauert, dass die hübsche Frau bloß seine Angestellte war, und dann wäre er wieder ins Haus gegangen.
Und genau das sollte er jetzt auch tun. Wer wusste, was Emmylou Brown sonst noch zu sagen hatte?
Nun schlüpfte Deston in die Rolle des sachlichen Geschäftsmannes, um sein Innerstes zu schützen. „Wahrscheinlich müssen wir demnächst noch über das Besuchsrecht reden.“
Emmylou bedeckte den Mund mit einer zittrigen Hand, schloss die Augen und nickte.
Deston wollte weggehen, hielt inne und ging doch weiter.
„Ich liebe dich wirklich“, bekräftigte sie mit zittriger Stimme. „Das war keine Lüge.“
Er wollte sich nicht mehr umdrehen, denn wenn er das tat, würde er seine Haltung aufgeben müssen. Seine Entschlossenheit, für den Rest seines Lebens keine gefühlsmäßige Bindung mehr einzugehen. Nein, Deston konnte nicht zurückschauen. Nicht, wenn er bei Verstand bleiben wollte.
Dort ging sie, mit ihrem Baby. Mit dem Baby, das er lieben wollte.
Sein Puls raste, als Deston schließlich doch über die Schulter nach hinten blickte.
Aber natürlich war Emmy längst verschwunden.
13. KAPITEL
Francesca Brown packte ihre Kleider in den bereits vollen Koffer und schaute sich ein letztes Mal in ihrem spartanischen Zimmer um.
„Ich frage mich“, sagte sie zu Emmy, Felicia und Carlota, „ob es jetzt wirklich zu spät ist, in die Küche zurückzugehen.“
Die jungen Frauen standen an der Tür und warteten.
„Mama“, begann Emmy und umarmte ihre besten Freundinnen, „du hast gekündigt, erinnere dich daran. Und es war keine gewöhnliche Kündigung. Du hast dich mit Pauken und Trompeten verabschiedet.“
„Jawohl, Mrs. Brown“, stimmte Carlota mit zittriger Stimme zu. Normalerweise blieb sie cool, aber Emmys Abschied berührte sie sehr.
Francesca seufzte. „Wer würde da noch bleiben wollen, nach dem, was dieser Mann über meine Emmylou gesagt hat?“
Felicia trat schweigend zu Francesca und hob den Koffer vom Bett. Mit dem schweren Gepäckstück ging sie aus der Tür, aber Carlota blieb noch und umarmte Emmy ein letztes Mal.
„Du wirst Oakvale nicht ohne ihn verlassen“, behauptete sie.
Emmy kämpft emit den Tränen. „Ist das eine Vision?“
Carlota berührte Emmys Bauch. „Wer an die wahre Liebe glaubt, kann noch hoffen.“ Sie zwinkerte der Freundin zu und ging dann zum Wagen, wo sie sich endgültig verabschieden wollten.
Jetzt waren Emmy und ihre Mutter allein.
„Es tut mir so leid für dich, Mama, ich wollte dich nie beschämen.“
Francesca steckte Emmy eine Haarsträhne hinters Ohr. Emmy war glücklich, dass sie Menschen kannte, die sich um sie kümmerten. Menschen, die sie liebten, selbst wenn Deston nicht zu ihnen gehörte. Ein schreckliches Verlustgefühl überkam sie.
„Emmylou, du bist mein kleiner Engel“, sagte Francesca, und ihre Augen leuchteten. „Aber manchmal gerätst du mit den Flügeln zu nahe an die Sonne.“
„Willst du mir damit sagen, dass ich kein Recht dazu hatte, mit Deston zusammen zu sein?“
„O nein.“ Francescas Stolz zeigte sich in ihrer Körperhaltung. „Es tut mir leid, wenn wir dich so erzogen haben, dass du glaubst, weniger wert zu sein als andere. Dein Vater und ich haben das nie gewollt. Ich wünsche mir nur, dass du die Situation mit Deston auf eine … praktischere Weise angegangen wärst.“
„Selbst ich kann nicht glauben, dass ich ihn die ganze Zeit belogen habe. So bin ich doch sonst nicht.“
„Aber du hast es getan, und es gibt kein Zurück mehr“, erwiderte Emmys Mutter und streichelte ihren Bauch. „Jetzt müssen wir uns um unsere Zukunft kümmern.“
Immerhin hatten sie schon entschieden, in welchem günstigen Motel in San Antonio sie übernachten würden. Am Morgen würden sie sich in der Stadt nach Jobs in Restaurants umsehen, damit sie ihre Schulden bezahlen konnten. Hätten sie das geschafft, würden sie eines Tages ein eigenes Restaurant eröffnen. In der Zwischenzeit wollten sie zusammenbleiben und für Emmys Baby und ein eigenes Zuhause sparen.
Als sie nach draußen kamen, hämmerte Emmys Puls wie
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