BIANCA EXKLUSIV Band 0187
nicht, verschwinden Sie!“
Sah die Irre nicht, dass sie beinahe das Pumajunge überfahren hätte? „Wenn Sie nicht dermaßen gerast wären, hätten Sie vielleicht bemerkt, dass hier …“ Er drehte sich um und wollte auf den Puma zeigen, aber da war kein Puma. Das Junge war offenbar weggelaufen.
„Ja?“, fauchte die Frau. „Was hätte ich dann bemerkt?“
Unter ihrem wütenden Blick wurde Kieran sich bewusst, dass er so gut wie nichts am Leib hatte.
„Haben Sie das Sprechen verlernt?“, fragte sie herausfordernd. „Das passiert wahrscheinlich, wenn man hier draußen in der Wildnis lebt. Also, ich helfe Ihnen auf die Sprünge. Das hier ist eine Straße. Sehen Sie? Sie ist asphaltiert, damit man darauf fahren kann. Fahren und nicht gehen. Warum gehen Sie mir daher nicht aus dem Weg?“
Kieran unterdrückte ein Lächeln. Die Frau hielt ihn offenbar für einen völlig ungeschliffenen Klotz. „Ja, sicher, Ma’am.“ Er verbeugte sich. „So was wie Sie kriegen wir hier nie zu sehen. Wir freuen uns doch schon, wenn wir einer hübschen Kuh begegnen.“
Sie lachte leise. „Das habe ich wahrscheinlich verdient. Aber warum stehen Sie denn wirklich mitten auf der Straße und winken?“
„Weil ich einsam bin, Ma’am.“ Kieran bemühte sich um ein unmöglich breites, albernes Grinsen. „Ich habe mir meine besten Sachen angezogen. Und dann wollte ich mir auch noch so eine tolle Tätowierung machen lassen. Aber wir hier in Hidden Hot Springs hinken etwas hinter der Zeit her.“
„Hidden Hot Springs? Bin ich denn schon da?“ Sie sah sich entsetzt um. „Das hier ist es? Haben Sie vielleicht diese Anzeige selbst aufgegeben?“
Am liebsten hätte er sie den ganzen Abend lang aufgezogen. „Aber sicher, Ma’am. Ich suche eine, die ich in die Büsche zerren kann.“
„Das dachte ich mir schon, aber ich bin nicht ängstlich.“ Die Frau nahm diese typische Pseudo-Karatehaltung ein, die Frauen in Selbstverteidigungskursen lernen. „Kommen Sie mir nicht näher.“
Jetzt konnte er ihr Gesicht sehen. Ihre Augen standen leicht schräg und gaben ihr ein exotisches Aussehen, und ihre vollen Lippen schimmerten. Kieran lächelte. „Normalerweise brauche ich meine Frauen nicht in die Büsche zu zerren. Ich pfeife, und sie kommen angelaufen.“
„Damit eines klar ist.“ Sie richtete sich wieder auf. „Nur weil ich hierher in die Wildnis gefahren bin, um mir eine Tanzveranstaltung anzusehen, bin ich noch lange nicht frei verfügbar. Sehen Sie mich also nicht an wie … wie eine Kuh, die sie kaufen wollen!“
Er schüttelte den Kopf. „Lady, kein Mann, der richtig im Kopf ist, bezahlt etwas für so einen Charakter.“
„Sie scheinen jedenfalls nicht richtig im Kopf zu sein“, entgegnete sie. „Also, gibt es hier wirklich eine Siedlung, oder muss ich wieder heimfahren?“
„Die Häuser sind gleich hinter der Kurve“, antwortete er.
„Sie kommen … Sie kommen doch nicht zu dem Tanz, oder?“, fragte sie.
Ich muss wirklich schrecklich aussehen, dachte Kieran amüsiert. „Nein. Ich ziehe es vor, nachts zu schlafen. Sie sollten allerdings mit dieser Kutsche ohne Pferde vorsichtig sein. Wir sehen so was nicht oft bei uns in der Gegend. Sie könnten die Hühner erschrecken.“
Die Frau schüttelte den Kopf. „Sie sind der unmöglichste Mann, den ich seit langer Zeit getroffen habe!“
„Stets zu Diensten. Die Vorstellung war gratis.“ Mit einem herausfordernden Blick gab er die Straße frei.
Die Besucherin stieg ein und jagte mit Vollgas weiter.
Kieran hatte ursprünglich gar nicht tanzen wollen. Aber mit dieser jungen Frau musste er wenigstens eine Runde drehen.
Natürlich nur, um sie zu ärgern.
Samantha zwang sich zähneknirschend dazu, langsamer zu fahren.
Wofür hielt sich dieser Kerl eigentlich? Hoffentlich zeigte er sich heute Abend, damit sie ihn ignorieren konnte.
Andererseits konnte eine Frau nicht ignorieren, wie die Sonne auf seiner gebräunten Haut und den gut ausgebildeten Muskeln schimmerte. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal eine so schmale Taille und so lange, kräftige Beine gesehen hatte.
Bestimmt kam sich der Kerl toll vor. Nun gut, er war es auch. Dichtes, blondes Haar und ein kantiges Kinn, dazu blaugrüne Augen. Und den Mund konnte man nur umwerfend nennen.
Samantha rammte den Fuß auf die Bremse. In ihrer Empörung hatte sie kaum die paar heruntergekommenen Gebäude neben der Straße beachtet. Doch auf dem Schild vor ihr stand: „Sie verlassen
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