BIANCA EXKLUSIV Band 0187
Bei besonderen Anlässen fahren sie nach San Diego, aber meistens sind wir zu faul.“
„Ich würde gern den Rest von Hidden Hot Springs sehen.“ Samantha wollte unbedingt eine interessante Beschäftigung finden. „Kieran?“
Er starrte ins Leere, als habe er nichts gehört.
„Ist er immer so?“, fragte sie.
Pete strahlte nur, als würde er die Gesellschaft der beiden Turteltauben genießen. Seufzend beendete Samantha das Frühstück.
Kieran konnte sich auf nichts konzentrieren. Er dachte noch immer daran, wie Samantha ausgesehen hatte, als er das Schlafzimmer verließ. Stundenlang hatte er wachgelegen. Er hatte davon geträumt, wie sie die Lippen für seine Zunge öffnete. Gleich darauf hatten sie in einem endlosen Korridor Tango getanzt. Samanthas Brustspitzen hatten sich an seinem Oberkörper aufgerichtet, und durch das dünne Nachthemd hatte er jede Drehung ihrer Hüften gefühlt.
Er hatte sie beide nackt auf einer einsamen Wiese gesehen. Samantha lachte, lag zwischen den Blumen und lockte ihn. Er küsste ihre herrlichen Brüste, schob die Knie zwischen ihre Schenkel und …
„Und?“, fragte Samantha.
Kieran erstickte fast an dem Rührei. „Wie bitte?“
„Willst du mich herumführen? Oder sitzt du den ganzen Tag hier und isst?“
Er nahm einen Schluck Kaffee, bekam ihn in die falsche Kehle und hustete. Pete schlug ihm auf den Rücken, bis ihm fast die Zahnfüllungen herausfielen.
„Heute ist nicht mein Tag“, keuchte Kieran, als er wieder zu Atem kam. „Ich bin … zerstreut.“ Er brachte sein Tablett weg. Samantha folgte ihm. „Ich zeige dir die Baustelle.“
Sie überquerten die Straße und erreichten über einen schmalen Weg eine Schotterstraße, die durch einen Jakaranda-Wald führte. Die schlanken Bäume reckten ihre Äste mit den lavendelfarbenen Blüten gegen den Himmel.
„Die hat mein Onkel Albert gepflanzt“, erklärte Kieran.
„Es muss doch jemanden geben“, meinte Samantha, „der bezeugen kann, dass dein Onkel bei klarem Verstand war. Was ist mit einem Arzt?“
„Er hatte eine Rossnatur. Erst ganz zuletzt musste er in ein Krankenhaus, und da konnte er niemanden mehr von seinem klaren Verstand überzeugen. Er hatte eine Reihe von Schlaganfällen erlitten. Als ich ihn zum Arzt brachte, konnte er sich kaum noch an seinen Namen erinnern.“
„Hatte dein Onkel mit niemandem einen Briefwechsel?“
„Wenn ja, weiß ich nichts davon. Und sein Tagebuch hat sich in Luft aufgelöst.“
Sie kamen unter den Bäumen hervor und erreichten eine breite Fläche, auf der einmal eine großzügig angelegte Auffahrt entstehen sollte. Vor ihnen ragte der Rohbau des Hotels auf, eine Reihe miteinander verbundener Gebäude. Aus einem großen Loch im Innenhof sollte ein Pool mit Quellwasser werden.
Kieran zeigte Samantha die zukünftige Eingangshalle, die Ballsäle, die Räume für Massage und Training, die Flügel mit den Gästezimmern und die Restaurants. Man brauchte viel Phantasie, um sich alles in fertigem Zustand vorzustellen. Noch befanden sich die einzelnen Teile in unterschiedlichen Phasen, von Löchern in der Erde bis hin zum Rohbau.
„Es passt in die Landschaft“, stellte Samantha fest. „Wenn erst einmal die Gartenanlagen fertig sind, wird es sich kaum davon abheben.“
„Das ist auch unser Ziel.“ Kieran war überrascht, dass sie sich das Endergebnis vorstellen konnte. „Lew trägt das Hauptverdienst daran. Er hat stets die Natur in seine Überlegungen einbezogen.“
Als er Samantha zeigte, wo an den Hängen zu den Canyons später Tiere in ihrer natürlichen Umgebung leben sollten, entdeckte er etwas Braunes zwischen den Zweigen. Es konnte ein Reh sein, aber es bewegte sich geschmeidig. Genau das hatte ihm gefehlt. Wieder das Pumajunge oder – noch schlimmer – das Muttertier.
Mit etwas Glück blieb das Tier im dichten Unterholz. Wochentags reichte der Lärm aus, um es zu verscheuchen.
„Wo könnte das Tagebuch sein?“, fragte Samantha. „Ich meine, falls es existiert.“
„Vermutlich in seiner Hütte. Das ist dieser heruntergekommene Schuppen an der Straße. Aber dort habe ich alles auf den Kopf gestellt.“
„Vielleicht sollte ich auch noch einmal nachsehen“, schlug sie vor.
„Warum dieses Interesse?“
„Ach, wie du schon gesagt hast … hier gibt es nicht viel zu tun.“
Bei dieser Selbstlosigkeit wurde Kieran misstrauisch. „Fühlst du dich auf einmal als Besitzerin dieser Anlage?“
„Besitzerin?“ Sie wiederholte das Wort, als habe sie
Weitere Kostenlose Bücher