BIANCA EXKLUSIV Band 0187
Abendessen, aber du bist nicht einmal angezogen.“
„Lassen wir das Abendessen ausfallen und mästen wir uns mit Käsekuchen.“
Sein Lächeln verriet, dass er genau wusste, woran sie gedacht hatte. Sie musste schnell das Thema wechseln. „Hast du schon gehört, dass Beth zu Lew gezogen ist?“
Es klappte. „Wirklich? Wann?“
„Vor einigen Stunden.“ Ganz ruhig ging sie ins Haus und hörte ihn hinter sich. „Wieso erzählen Männer einander nie so wichtige Dinge?“
„Weil wir noch viel wichtigere Dinge zu besprechen haben.“
„Wer beim Football gewonnen hat?“
„Zum Beispiel, ja.“ Damit verschwand er im Schlafzimmer.
Minuten später kam er trocken wieder heraus, war aber nicht viel mehr bekleidet. Er trug die zerrissenen Jeansshorts wie bei ihrem ersten Zusammentreffen auf der Straße, dieselben Sandalen und ein T-Shirt mit schmalen Trägern, das nicht viel der Phantasie überließ. Allerdings brauchte man bei einem so bewundernswerten Körper auch nicht viel Phantasie.
Samantha warf heimlich einen Blick auf Kierans muskulöse Schenkel, während sie sich herunterbeugte und Quark aus dem Kühlschrank holte. Als sie sich aufrichtete, entdeckte sie ein leichtes Lächeln in seinem Gesicht. Er hatte sich eindeutig absichtlich so angezogen.
Dieses Spiel konnten zwei spielen. Wortlos zog Samantha das Hemd aus und warf es über eine Rückenlehne. Bei seinem verblüfften Blick fragte sie: „Stimmt etwas nicht?“
„Ich mag dein Bikinioberteil, aber worum geht es hier? Strippoker in der Küche?“
„Falls du es noch nicht bemerkt hast, es ist heiß hier drinnen.“ Sie deutete auf die Schüsseln und den Handmixer. „Das Kochbuch liegt dort drüben. Du könntest die Version mit den Schokoraspeln ausprobieren, ich die mit Zitrone.“
„Du musst mir zeigen, was ich tun soll.“
Sie stellte alle Zutaten auf die Theke. „Du brauchst den Quark nicht glattzurühren. Eine Minute bei dieser Raumtemperatur, und er schmilzt weg.“
„Wie du meinst“, erwiderte er.
Sie wünschte sich, er würde sie nicht so betrachten, als wäre sie die schmackhafteste Zutat. Vielleicht hätte sie den Trick mit dem Hemd nicht abziehen sollen. Es wäre besser gewesen, sie hätte einen Kaftan angezogen. Doch Kieran sollte nicht merken, dass sie sich beeindrucken ließ. Sie musste das durchstehen.
Kieran hatte keine Ahnung, wie man Käsekuchen machte, aber er hielt sich an Samanthas Anweisungen. „Wo hast du backen gelernt?“, fragte er.
„Meine Vermieterin in Paris hat es mir beigebracht.“
„Du hast an vielen verschiedenen Orten gewohnt. Wird dir das Herumziehen nicht zu viel?“
„Nein. Das wäre vielleicht der Fall, wenn ich ständig reisen würde. Aber ich bleibe überall ein halbes bis ein ganzes Jahr.“
„Ist das nicht unbefriedigend?“ Er dachte an die engen Beziehungen, die er zu seinen Leuten entwickelt hatte. „Es dauert eine Weile, bis man Menschen kennenlernt.“
„Das hängt von deiner Persönlichkeit ab.“ Sie kratzte mit einem Spatel die Masse vom Schüsselrand. „Ich kenne Mary Anne erst seit wenigen Monaten, aber sie ist eine meiner besten Freundinnen. Ich kenne Beth erst seit zehn Tagen, und wir kommen großartig miteinander aus.“
Sie hatte Schwierigkeiten, die Füllung in der Form zu verteilen. Kieran hielt für sie die Rührschüssel. Ihre Hände berührten sich, aber trotz des wachsenden Verlangens bewegte er sich nicht, sondern sah ihr nur zu.
„Und jetzt kommst du dran“, sagte Samantha. „Kieran!“
Als er begriff, dass sie seinen Käsekuchen meinte, griff er nach seiner Schüssel und hielt sie, während Samantha die Masse in die Form strich. „Du tauchst also im Leben anderer Menschen auf wie Mary Poppins, löst ihre Probleme und fliegst wieder weg, wenn der Wind die Richtung ändert, richtig?“
„So ungefähr.“ Sie leckte einen Tropfen weg, der auf ihren Handrücken gefallen war. „Jetzt stecken wir die Kuchen fünfundzwanzig Minuten in den Backofen, während wir den Überzug machen.“
Kieran hielt ihr die Herdklappe auf und konzentrierte sich danach auf das Rezept. Trotz eines leichten Lufthauchs von der Hintertür heizte sich die Küche auf. Es war verrückt, an einem so heißen Tag Käsekuchen zu backen.
Nun ja, sehr bald hatte er in seiner Hütte wieder Frieden und Ruhe. Ganz zu schweigen von einem ungestörten nächtlichen Schlaf.
Wahrscheinlich sollte er sich darauf freuen.
Beth und Lew rochen den Duft der Käsekuchen, kamen in die Hütte und
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