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BIANCA EXKLUSIV Band 0188

BIANCA EXKLUSIV Band 0188

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0188 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY ANNE WILSON CATHERINE SPENCER DEBBIE MACOMBER
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und ich sage dir dann, ob es mich kümmert oder nicht.“
    Sean atmete tief ein. Es schockierte sie, dass ein Teil von ihr sich wünschte, dies alles mit Charles zu teilen. Aber ihre Ehe kannte ein solch vertrautes Szenario nicht. Hatte es nie gekannt. „Wir haben ein Problem in der Firma, und ich versuche gerade, es zu lösen.“
    Er stand auf, kam um den Schreibtisch herum und stellte sich hinter sie. Über ihre Schulter gebeugt, sah er forschend auf den Monitor. Sie fühlte die Wärme seines Körpers an ihrem Rücken und hielt unwillkürlich die Luft an. Besser, sie atmete seinen Duft nicht ein, den Duft purer Männlichkeit.
    Er zeigte auf den Bildschirm. Dabei streifte sein Arm ihre Schulter, und Sean versteifte sich noch mehr. „Was sind das für Zahlen?“, fragte er ganz nah an ihrem linken Ohr.
    Sie konnte sich kaum auf den Monitor konzentrieren. „Gewinne und Verluste der New Yorker Niederlassung von April und Mai.“
    „Und wie sieht es aus?“
    „Überhaupt nicht gut.“ Sie schloss die Augen.
    Er trat zurück, und für einen Herzschlag war Sean ihm dafür dankbar. Doch ihre Erleichterung hielt nur kurz an, denn Charles berührte ihre Schultern. Unwillkürlich zuckte sie zusammen. „Entspann dich doch“, sagte er leise.
    Behutsam knetete er ihre verspannten Muskeln, und Sean schloss die Augen. Im Moment war sie kaum jemandem oder etwas gewachsen und schon ganz und gar nicht Charles, der versuchte … was? Menschlich zu sein? Sich wie ein Ehemann zu verhalten? Und da schoss Sean wieder die Bemerkung ihres Vaters über Kinder, Enkelkinder, durch den Kopf. Was für sie einfach nur abwegig gewesen war, bekam jetzt eine neue Bedeutung. Charles’ Berührungen empfand sie fast als lustvoll. Aber Sean wusste, wie gefährlich es war, Charles zu vertrauen.
    „Das ist … schon besser“, brachte sie hervor und schob seine Hände von der Schulter weg. Mit zusammengepressten Lippen sicherte Sean die Datei ab, ging aus dem Programm und schaltete den Computer aus.
    Mac wusste genau, dass er einen Rückzieher machen und die kühle Distanz zwischen Charles und seiner Frau belassen sollte. Aber wegen Sean war ihm das unmöglich. Er hatte auf ihr blondes Haar heruntergesehen und dabei den fast überwältigenden Drang verspürt, ihren frischen Duft tief einzuatmen. Und so etwas wie Mitgefühl, etwas was er schon gar nicht mehr kannte, war in ihm aufgekommen, als er Seans Sorge in ihrem Gesicht gesehen hatte.
    „Um wie viel Geld geht es?“, fragte Mac, um sich von Gefühlen abzulenken, mit denen er nicht umzugehen wusste.
    Sie drehte sich zu ihm um und blickte unter langen Wimpern zu ihm hoch. „Um zu viel.“
    „Wie viel?“, beharrte er.
    Sie fuhr sich mit den Fingern durch das seidige Haar, während sie sich vorbeugte und auf den leeren Bildschirm starrte. „Ich glaube nicht …“
    „Ich bin Manager des Unternehmens.“ Er ging aufs Ganze. „Und ich bin Aktionär. Ich hätte gern eine Erklärung. Und ich finde, sie steht mir auch zu.“
    Sie rührte sich nicht. „Montag oder Dienstag werden wir es genauer wissen, und du kannst dann …“
    „Ich will es jetzt wissen.“
    „Ums Geld bist du besorgt, nicht wahr?“, höhnte sie. „In Ordnung. Ich sage es dir. Es geht um ungeklärte zwei Millionen.“
    Er starrte sie an. „Zwei Millionen?“
    „Plus minus.“
    „Was ist damit passiert?“
    Sie schob den Stuhl zurück und stand auf. „Bis jetzt habe ich keinen blassen Schimmer.“
    Er kniff die Augen zusammen. Der Schmerz pochte wieder in seinem Kopf. Mac verstand nicht viel von Geschäften, aber so viel doch … zwei Millionen konnten sich nicht einfach in Luft auflösen. „Mit wem könnten wir uns zusammensetzen, um herauszufinden, was zum Teufel passiert ist?“
    „Vergiss es einfach. Ich verspreche dir, ich schicke dir ein Telegramm, wo immer du auch sein wirst, sobald wir es herausgefunden haben.“
    Impulsiv legte er die Hand unter ihr Kinn. Sean schlug die Hand heftig weg. Unverhüllte Wut blitzte ihm aus ihren Augen entgegen.
    Bevor Mac wusste, wie er sich verhalten sollte, läutete das Telefon. Sean nahm den Hörer ab.
    Sie meldete sich, lauschte einen Moment, dann drehte sie sich zu Mac um. Die Wut war aus ihrem Gesicht verschwunden und wurde ersetzt durch einen Ausdruck, den er nur als Gleichgültigkeit bezeichnen konnte. „Für dich.“ Sie hielt ihm den Hörer hin.
    Der Griff war noch warm von ihrer Hand. Langsam hob Mac den Hörer ans Ohr, ohne Sean dabei aus den Augen zu lassen.

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