BIANCA EXKLUSIV Band 0188
warten?“
„Auf mich. Ich begleite dich.“ Und damit war er verschwunden.
Charles hasste Sand und Wasser und Spaziergänge mit ihr. Nichts ergab einen Sinn. Und ganz sicher nicht die Tatsache, dass sie allen Ernstes auf Charles warten wollte … und dass ihr die Vorstellung sogar gefiel.
Dieser Gedanke reichte. Sean verließ fluchtartig das Zimmer und eilte zum Strand hinunter.
Als Mac wenig später nach unten kam, war Sean längst gegangen. Es war ihm eigentlich vom ersten Augenblick klar gewesen, dass sie ihren Mann gerade eben so tolerierte … aus der Distanz. Aber für Mac war es unvermeidlich, in ihrer Nähe zu sein, zumindest für eine Weile, um so viel wie möglich über sein neues Leben zu erfahren.
Er trat in den frühen Morgen hinaus. Rechts erstreckte sich eine Steinterrasse mit schmiedeeisernen Gartenmöbeln und Zwergobstbäumen in Tontöpfen. Dahinter dehnte sich ein smaragdgrüner Rasen aus, der zum tiefen Blau des Meeres abfiel. Eine Spur zog sich durch das taufeuchte Gras, wo es niedergetreten worden war.
Entschlossen verließ Mac das Anwesen. Die Morgenluft war frisch und würzig. Es kündigte sich ein sehr warmer Tag an. Vom Rande der Klippen führten in den Felsen gehauene Stufen im steilen Winkel zum Strand hinunter.
Der Strand war schmal … nur wenige Meter zwischen dem Fuße der Klippen und der Wasserlinie, ein Silberstreifen aus Sand. Rasch stieg Mac die Treppen hinunter und erblickte gleich darauf Sean, eine einsame, in der Ferne verschwimmende Gestalt.
Mac folgte ihr. Sean näherte sich einem Felsvorsprung, anscheinend am Ende des Strandes. Doch als Mac glaubte, sie fast erreicht zu haben, watete sie ins Wasser und verschwand dann hinter dem Felsen aus seiner Sicht.
Im Sprint näherte sich Mac dem Felsen, umrundete den rauen Steinblock und betrat eine kleine, von Felsen eingefriedete Bucht. Ein Schild warnte: Privatstrand. Unbefugtes Betreten verboten.
Sean stand keine hundert Meter von ihm entfernt und sprach mit einem Mann, dessen Rücken Mac zugewandt war. Der Fremde trug ein leuchtendes Hawaiihemd und eine weite weiße Hose. Sein volles braunes Haar war zu einem kleinen Pferdeschwanz zurückgebunden.
Mac blieb stehen. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. In diesem Augenblick blickte Sean über die Schulter des Mannes und Mac direkt in die Augen. Mac entging nicht ihr leichtes Stirnrunzeln.
Der Fremde drehte sich um. Es war ein älterer Mann, um die Siebzig, wie Mac erleichtert feststellte. Er war also nicht in ein romantisches Treffen von Sean und einem Liebhaber geplatzt.
„Charles! Was ist?“, rief Sean.
Er stapfte durch den Sand auf die beiden zu. „Ich dachte, du wolltest auf mich warten.“
Mac war sich bewusst, dass der Fremde ihn anstarrte, und er fragte sich, ob dieser Mann Seans Vater war, den Charles Elliott als Kopf von Warren International bezeichnet hatte. Er musste einfach abwarten, bis er einen Hinweis auf die Identität des Mannes bekam. Und er konnte nur hoffen, dass dieser Fremde ihn mit seinem scharfen Blick nicht sofort enttarnte.
„Ich hatte nicht die Zeit zu warten“, murmelte sie.
Mac zwang sich, den Blick des Mannes zu erwidern, der ihn mit gerunzelter Stirn und aus zusammengekniffenen Augen unter den buschigen Brauen musterte. „Soso. Charles Elliott“, sagte er in eindeutig britischem Akzent.
Mac streckte die Hand aus und war ein wenig überrascht über den kräftigen Griff des Älteren. „Freut mich, Sie zu sehen.“
Der Mann zog die Hand zurück und kniff die Augen noch mehr zusammen. „Das wäre neu.“
„Wie bitte?“
„Charles Elliott freut sich, Barret Solomon zu sehen? Etwas ganz Neues, meinen Sie nicht?“
Mac merkte sich den Namen. „Tut mir leid. Ich weiß nicht, ob Sean es Ihnen erzählt hat, aber ich hatte einen Unfall und habe seitdem einige Lücken in meiner Erinnerung.“
„Erinnern Sie sich nicht an mich?“
„Doch, doch, natürlich. Aber meine Erinnerung ist etwas verschwommen.“
Sean schaltete sich ein. „So verschwommen, dass du nichts mehr von deinen Anstrengungen weißt, mit denen du Barret von seinem Grundstück vertreiben wolltest?“
Mac blickte zu den Klippen hinüber, in die Stufen gehauen waren, die hinauf zu einem dichten Grasflor führten, über den sich ein klarer blauer Himmel spannte. Es war sehr schön hier, friedlich und ruhig. Ein jeder würde hier gern leben. „Es ist ein wirklich schönes Stück Land“, stellte er fest.
„Deshalb setzen Sie mir ja auch so zu, damit
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