BIANCA EXKLUSIV Band 0188
ihr frischer Duft und die Wärme, die sie ausstrahlte, erweckten in ihm ein tiefes Verlangen nach ihrer Nähe.„Vielleicht wollte ich dich“, wiederholte er leise.
Sie stand wie erstarrt da. „Nein“, wisperte Sean schließlich.
„Doch.“ Mit beiden Händen umschmiegte er ihr Gesicht. Er fühlte den unregelmäßigen Puls neben ihrem Ohr, die seidige Haut und das weiche Haar, das seine Hände streifte. Langsam senkte er den Kopf und berührte ihre Lippen. Der Kontakt war kühl und zart.
Als er sie schmeckte, kämpfte er mit aller Kraft gegen den unerwarteten Impuls, sie so eng an sich zu ziehen, dass sie mit ihm verschmolz. Mit der Zunge strich er über ihre Lippen, kostete diese einzigartige Süße dieser Frau. Zögernd öffneten sich ihre Lippen, und Mac versank in eine Welt, in der es nichts als Sean und Hitze und Begehren gab.
Mit der Zunge schmeckte er eine schwüle Verlockung. Er vertiefte den Kuss, und doch berührten sich ihre Körper nicht, nur ihre Lippen und seine Hände um ihr Gesicht. Mac hatte das Gefühl, Sean in sich aufzunehmen. Dieses Einswerden, das für ihn bislang nur eine sentimentale Lüge zu sein schien, war innerhalb eines Herzschlags zur Wirklichkeit geworden.
Plötzlich kam Bewegung in Sean. Sie legte ihre Hände auf seine, die ihr Gesicht umschmiegten, und zog sich zurück. Mac blickte sie an. Aus ihren Augen strahlte das gleiche Verlangen, das er schmerzhaft empfand. Ihre Lippen waren leicht geöffnet, noch feucht vom Kuss. Ein sinnlicher Traum, aber Sean war real unter seinen Händen. Die Hitze und das Verlangen waren wirklich und vital.
Dann, genau wie in dem Traum, hauchte sie: „Charles“. Und ein kalter Schauer überrieselte Mac.
6. KAPITEL
Nichts hatte Sean auf diesen Kuss vorbereitet. Und nichts hatte sie auf die aufwühlende Zärtlichkeit vorbereitet, mit der Charles’ kräftige, raue Hände ihr Gesicht umschmiegten und seine Lippen sich auf ihre legten.
Sie hatte unter seiner Liebkosung wie erstarrt gestanden, während ihr Körper zum Leben erwachte.
Dann hatte sie die Augen geöffnet und in das tiefe Blau seiner Augen gesehen, die ihre eigene Verwirrung und ihr Verlangen widerspiegelten. Und wie ein Blitz hatte sie die entsetzliche Wahrheit getroffen, dass sie diesen Mann begehrte, wie sie es noch nie zuvor getan hatte. Begehren? Nein, sie brauchte ihn. Wie ein Hauch war sein Name über die Lippen gekommen.
Und im selben Moment fühlte sie, wie Charles sich versteifte, dann seine Hände zurückzog. Sie sah, wie das Feuer des Verlangens in ihm erlosch, so restlos, dass sie sich wunderte, ob sie sich nur gewünscht hatte, dass es da wäre.
„Warum hast du das getan?“, brachte sie stockend hervor.
„Ich wollte es.“
„Seit Jahren hast du nicht gewollt.“ Sie klang bitter.
Er hielt ihren Blick fest. „Vielleicht habe ich mich geändert.“
Das Maß war voll. Zuerst seine Zugeständnisse Barret gegenüber, nun dieser Versuch, ihr näherzukommen. So simple Worte wie Ich habe mich geändert waren leer für sie. Der Charles, den sie kannte, hatte nicht die Fähigkeit, sich zu ändern … oder das Bedürfnis danach.
„Ja, sicher“, murmelte sie, genauso wütend auf sich wie auf ihn. Sie verabscheute ihre Schwäche, die auszunutzen ihm so perfekt gelang, seitdem er nach Hause gekommen war. „Und Kühe können fliegen.“
„Du bist wirklich zynisch, nicht wahr?“
„Habe ich nicht das Recht, es zu sein, nach allem, was du getan hast?“
Bei ihren Worten kniff er fast abwehrend die Augen zusammen. „Du hast ein Recht, alles zu sein, was du willst“, entgegnete er. „Und ich auch.“
„Und wer bist du, Charles? Ein unredlicher Mensch, ein Frauenheld, ein Lügner, einer, der jeden und alles für sich ausnutzt.“
Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie glauben, dass sie ihn mit ihren Worten mitten ins Herz getroffen hatte. Aber Charles hatte kein Gewissen.
„So siehst du mich also?“
„Ja, so sehe ich dich.“
Für eine kleine Ewigkeit starrte Mac Sean an, bevor er überraschend weich sagte: „Dann muss ich mich eben bemühen, dass du deine Meinung änderst.“
Wo waren die Einwände, die Proteste? Sean fühlte sich aus dem inneren Gleichgewicht geworfen. Hatte sie von Anfang an recht gehabt? War Charles hinter etwas her, wofür er bereit war, alles zu tun? Ging er dafür sogar so weit, ihr Liebe vorzuheucheln?
Mit einem Ruck drehte sie sich um und stapfte durch den Sand auf das Haus zu.
„Sean?“
Sie ging weiter.
„Wann ist
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