BIANCA EXKLUSIV Band 0188
ich es an Sie verkaufe. Das eine können Sie mir ruhig glauben. Ihre ganzen Drohungen werden Ihnen nichts bringen.“
„Drohungen?“
„Ja sicher. Wie wollen Sie es denn sonst nennen? Anwälte wurden von Ihnen beauftragt, die Grundbücher zu durchforsten. Als wenn Sie etwas finden könnten, das mir mein Recht auf mein Land streitig machen könnte!“
Charles hatte diesem Mann offensichtlich hart zugesetzt. Mac blickte Sean an. Sie hatte die Augenbrauen gerunzelt und die Lippen fest zusammengepresst. Sie hasste Charles für sein Verhalten. Dazu brauchte Mac kein Gedankenleser zu sein. Und er wollte ihren Hass nicht. Er sah wieder Barret an. „Vergessen Sie es. Behalten Sie Ihr Land. Ich werde Sie deswegen nicht mehr belästigen.“
Der Mann machte zunächst einen schockierten Eindruck. Dann lachte er. „Hätte nie gedacht, wie segensreich ein Schlag auf den Kopf für alle Beteiligten sein kann.“
„Sie sehen, Sir, die Dinge können sich ändern.“
Barret sah Mac weiterhin lächelnd an. „Anscheinend, das muss ich zugeben. Und zum Besseren.“
„Hoffen wir es.“
Sean berührte Barret am Arm. „Kommen Sie heute Abend zur Party?“
„Ja, sicher, die werde ich mir nicht entgehen lassen.“ Er tätschelte ihre Hand. „Jetzt, wo Ihr Mann und ich ein Gentleman-Agreement geschlossen haben, sehe ich keinen Grund dafür, nicht zu kommen.“ Er sah Mac an. „Sehe ich Sie da?“
Sean schüttelte den Kopf. „Sie wissen doch, er hasst Partys auf der Insel, und er …“
Mac unterbrach sie. „Ich werde da sein.“
„Dann also bis heute Abend“, sagte Barret. Damit drehte er sich um und ging auf die Steinstufen in den Klippen zu.
Mac betrachtete Sean, die Barret nachsah. Das Licht der Morgensonne brachte die Schönheit ihres Gesichts so klar hervor, dass er schlucken musste. Ihre dunklen Wimpern warfen ein schattiges Spitzenmuster auf ihre Wangen, und der Schwung ihres Kinns und die Linie ihres Halses wirkten fast schmerzhaft delikat auf ihn …
Sie drehte sich zu ihm um und blickte ihn nachdenklich an. „Warum hast du das gesagt?“
„Was gesagt?“
„Dass du heute Abend auf der Party bist.“
„Warum sollte ich nicht auf der Party sein?“
„Die Frage ist, warum du da sein willst.“
Mac wusste, dass er kapitulieren und einen Rückzieher machen sollte. Aber er tat es nicht. Er entschied, dass, wenn er schon Charles Elliotts Leben führte, es auch ein lebenswertes Leben sein sollte. Und ihm war auch absolut klar, dass, wenn diese kühle Distanz zwischen ihm und Sean bestehen bliebe, dieses Leben ebenso leer sein würde, wie sein eigenes immer gewesen war.
„Ich werde da sein, weil meine Frau diese Party in unserem Haus gibt.“
Sie sah ihn lange an, so als ob sie seine Worte erst verarbeiten müsste. Dann fragte sie: „Hast du ernst gemeint, was du zu Barret gesagt hast?“
„Wegen des Grundstücks?“
„Ja.“
„Ich habe es ernst gemeint.“
„Und du willst heute Abend tatsächlich auf die Party kommen?“
„Ja.“ Er versuchte ein Lächeln. „Vielleicht hat mir der Schlag auf den Kopf etwas Verstand eingebläut.“
Sie trat nahe an ihn heran und berührte leicht den Verband an seiner Schläfe. „Was hast du mir noch erzählt, wie das passiert ist?“, fragte sie leise.
„Ich habe es dir noch nicht erzählt.“
Sean steckte die Hände in die Hosentaschen und wiegte sich langsam auf den Fußballen vor und zurück. „Es ist auch nicht nötig. Wichtig ist nur, dass du den armen Barret in Ruhe lässt.“
„Was habe ich ihm getan?“
„Das weißt du doch.“
„Tu mir den Gefallen und liste es mir auf.“
Sie ging auf den Felsenvorsprung zu. „Gehen wir. Ich bin spät dran. Helen wartet wahrscheinlich schon auf mich.“
Mac folgte ihr. „Und? Was ist mit der Auflistung?“
Sie blickte geradeaus, als sie zu sprechen begann. „Erstens: Du hast dich von Anfang an darüber geärgert, dass Barret hier lebt.“
„Und warum?“
„Du wolltest sein Grundstück unserem einverleiben und damit seinen Wert steigern.“
„Fahr fort.“
„Zweitens: Du hasst es, wenn du nicht deinen Willen durchsetzen kannst, und darum hast du den armen Barret nicht mehr zur Ruhe kommen lassen. Sogar von Paris aus hast du ihm zugesetzt. Du hast die Grundstücke neu vermessen lassen in der Hoffnung, irgendeine Unstimmigkeit zu finden.“
„Kein Wunder, dass er mich nicht gerade ins Herz geschlossen hat.“
Sean blieb am Rand des Wassers stehen und betrachtete Mac. „Viele Leute haben
Weitere Kostenlose Bücher