BIANCA EXKLUSIV Band 0188
die Party?“
Sie biss sich auf die Lippe, dann sagte sie kurz angebunden: „Um sieben.“ Sie strebte den rettenden Stufen zu, die zum Haus hinaufführten.
„Salopp oder formell?“
Sean erreichte die unterste Stufe und griff nach dem Geländer. Nach zwei Stufen blieb sie stehen und drehte sich zu ihm um.
Die Morgensonne schien ihm in den Rücken, und er hatte die Beine leicht gespreizt, die Hände an den Hüften. Und in diesem Moment sah er wie ein Pirat aus, mit seinem pechschwarzen, von der Meeresbrise zerzaustem Haar, dem kräftigen, schlanken Körper und einer Haltung, mit der er die ganze Welt herauszufordern schien.
„Du kommst nicht auf meine Party“, fauchte sie ihn an.
„Salopp oder formell?“, wiederholte er nur.
Eine grenzenlose Wut stieg in ihr auf. „Charles, verschwinde einfach! Nimm die Fähre, fahr in die Stadt und suche dir eine Ablenkung für heute Abend und morgen und übermorgen und das nächste Jahr und für den Rest deines Lebens. Lass mich einfach in Ruhe.“
Er rührte sich nicht. „Ich bin hier. Ich bleibe.“
„Sodass du einem jeden den geläuterten Charles Elliott präsentieren kannst?“, zischte sie.
„Warum nicht?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Ich habe keine Zeit für diesen Unsinn.“
Er wich nicht zurück und sagte kein einziges Wort.
Als die Spannung unerträglich wurde, stieß Sean hervor: „Salopp, verdammt noch mal.“ Damit drehte sie sich um und stieg die Treppe hoch.
In diesem Augenblick öffnete ihr Helen Stone die Tür.
Die Frau war Mitte dreißig, hatte hellrotes Haar, ein sommersprossiges Gesicht und große grüne Augen. Auf ihrem T-Shirt, das sie zu verwaschenen Jeans und Ledersandalen trug, war ein völlig entnervt aussehender Mann mit Spitzenschürze abgebildet, der einen Besen in den Händen hielt. Darunter stand der Text zum Bild … Nicht mehr nur für Frauen.
„Ich habe mich schon gefragt, wo Sie sind.“ Helen lächelte ihr entgegen.
Sean versuchte, ihr Lächeln zu erwidern, aber es wollte ihr nicht gelingen. „Ich habe einen Spaziergang am Strand gemacht.“
Helen breitete die Arme weit aus. „Es ist wirklich der ideale Tag dafür. Zum Glück hat der Regen aufgehört. Es soll auch das ganze Wochenende so bleiben. Ihre Party kann also ein Riesenerfolg werden.“
„Ist alles geregelt?“
Helen nickte. „Es müssen nur noch die Zelte und Tische aufgestellt werden. Das Buffet wird gegen vier geliefert. Kann gar nichts mehr schiefgehen. Wie soll ich mich denn anziehen?“
„Salopp.“ Sie warf einen Blick auf Helens T-Shirt. „Etwas weniger provokant.“
Helen lachte. „Klar, ein netter Spruch. Wie wär’s mit ‚Komm schon, mach mich an‘?“
Sean musste lachen. „Überlegen Sie sich das.“
„Was überlegen?“, fragte Charles, der hinter Sean getreten war.
Helen blickte an Sean vorbei, und ihr Lächeln wurde breit. „Oh, hallo.“
„Charles, das ist Helen“, stellte Sean vor. „Helen, Charles. Er ist gestern angekommen.“
Helen hielt Charles die Hand hin. „Oha, der geheimnisvolle Ehemann ist zurückgekehrt. Ich bin Helen Stone, Haushälterin und Mädchen für alles hier.“
Mit einem raschen Seitenblick bemerkte Sean, wie Charles Helens Hand drückte. Seine Hand sah bemerkenswert kräftig aus. Sean erinnerte sich an raue Finger, die ihr Gesicht umschmiegt hielten. Charles mit Schwielen? Was hatte er in den letzten neun Monaten getan, um abzunehmen und sich Schwielen einzuhandeln?
„Helen hat noch viel für die Party zu tun“, stellte Sean fest, in der Hoffnung, dass Charles sich hastig aus dem Staub machen würde. Aber er tat es nicht.
„Was muss denn noch getan werden?“, fragte er die Haushälterin.
„Tische und Zelte aufstellen. Es kommen zwei Männer aus der Stadt zur Hilfe.“ Sie warf einen Blick auf ihre Mickey-Mouse-Armbanduhr. „Sie müssten in jeder Minute auftauchen.“
„Ich würde Ihnen gern helfen.“
Sean drehte sich zu Charles um. Charles bot freiwillig seine Hilfe an? Und es entging ihr auch nicht, wie Helen ihn anlächelte. Flirten? Absurd! Der Gedanke war absurd. Aber dann blickte Sean Charles an. Vielleicht nicht. Welche Frau würde bei Charles nicht zweimal hinsehen?
Was sie nur nicht so ganz verstand, war ihr Unbehagen, das ihr Charles’ Lächeln für Helen bereitete.
Der Gedanke blitzte in ihr auf, sie könnte eifersüchtig sein. Eifersüchtig? Eifersüchtig worauf? „Was könntest du schon tun?“
Seans höhnischer Unterton schien an Charles abzuprallen. „Ich
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