BIANCA EXKLUSIV Band 0188
herauszufinden.
Sie lächelte. „So ist David nicht.“
„David?“, fragte er betont lässig.
„David Stern. Dr. David Stern.
Er arbeitet im Sinai Hospital. Wir haben uns letzte Woche kennengelernt.“ „Er ist dein heutiger Begleiter!“ Er konnte kaum glauben, wie schwer von Begriff er war.
„Nicht direkt“, erklärte sie hastig. „David ist ein Freund von Matt. Ich wusste gar nicht, dass er Matt kennt, und David wusste nicht, dass Kati meine Cousine ist. Wir haben beide darüber gesprochen, dass wir am Samstag zu einer Hochzeit gehen, ohne zu ahnen, dass es dieselbe ist.“
„Ich verstehe“, erwiderte Jordan steif. Er mochte Stern nicht. Dr. Stern, verbesserte er sich.
„Lesley sieht sehr nett aus“, sagte Molly.
„Hast du mit deiner Tante Johanna gesprochen?“, fragte er, während sie die Tanzfläche verließen.
„Sie wusste offenbar nichts von unserer Scheidung. Keine Sorge, jetzt wird es sich schnell herumsprechen. Tante Johanna ist die Klatschtante der Familie. Vor Einbruch der Dunkelheit wird es jeder wissen, der auch noch so entfernt mit mir verwandt ist.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Hoffentlich hat sie dich nicht in Verlegenheit gestürzt.“
„Nein“, erwiderte Jordan leise. „Was ist mit dir?“
„Auch nicht. Es ist besser, wenn es die Leute so bald wie möglich erfahren, meinst du nicht auch?“ Sie sah sich um, als wollte sie ihren David ausmachen.
„War schön, wieder mit dir zu tanzen.“
„Hat mich auch gefreut.“ Sie hörten sich so höflich wie eine Fremde an.
Jordan sah Molly nach. Anstatt ihren Begleiter zu suchen, ging sie direkt zu ihrem Vater. Sogar aus dieser Entfernung sah er, dass sie auf Ian zornig war.
Offenbar steckte etwas hinter Ians Lächeln, das ‚Ich weiß etwas, das du nicht weißt‘ andeutete.
Am Montagvormittag erhielt Jordan einen Anruf von Larry Rife. „Die letzte Anhörung vor Gericht ist für Donnerstagnachmittag festgesetzt.“
„So bald schon?“
„Sie sollten froh sein“, fuhr Rife fort. „Molly hätte die Scheidung jahrelang verzögern können.“
„Aber es sind noch keine vollen vier Wochen verstrichen.“
Sein Anwalt zögerte. „Sind Sie sicher, dass Sie die Sache durchziehen wollen?“
„Ja, ich bin sicher“, fauchte Jordan. „Schön, ich bin Donnerstag im Gericht. Wann?“
Larry sagte es ihm. Hinterher starrte Jordan noch lange auf den Hörer. Am Donnerstag endete also seine Ehe. Am Donnerstag klopfte irgendein Richter mit seinem Hammer, und sein Leben mit Molly war vorüber.
Er wartete, bis sie vermutlich von der Arbeit zu Hause war, bevor er ihre Nummer wählte. Sie meldete sich beim dritten Klingeln. Ihre Stimme klang so schwach, als wäre sie krank.
„Ich bin es, Jordan. Was ist denn? Du klingst, als wäre dir nicht gut.“
„Es geht mir bestens.“
„Hast du die Grippe?“
„So etwas in der Art.“
„Ich habe heute Nachmittag einen Anruf von Larry Rife bekommen. Die Scheidung wird am Donnerstag rechtskräftig.“
„Muss ich vor Gericht erscheinen?“
„Nein, nur wenn du willst.“
„Ich will nicht.“
„Ich habe die Scheidung eingereicht und gehe auch hin. Soll ich dich hinterher anrufen?“
Sie zögerte einen Moment. „Das ist nicht nötig. Also, am Donnerstag. Danke für den Anruf.“
Er konnte nicht gut ‚Gern geschehen‘ sagen. Und er konnte ihr nicht für die schönen gemeinsamen Jahre danken. Jetzt war auch nicht der richtige Zeitpunkt, um zu sagen, wie leid es ihm wegen Jeff tat, oder zu erwähnen, wie sehr er versagt hatte.
Er hatte angenommen, eine Scheidung wäre eine bloße Formalität. Außer seiner Unterschrift wäre nichts nötig. Niemand hatte ihn gewarnt, dass es war, als würde man ihm den Arm ausreißen.
„Leb wohl, Molly“, sagte er.
„Leb wohl, Jordan.“ Ihre Stimme bebte. „Jordan!“, rief sie hastig, als habe sie Angst, er könne auflegen. Panik schwang in ihrer Stimme mit.
„Ja“, sagte er leise und beruhigend.
Eine Ewigkeit verstrich. „Nichts.“
„Molly, wir lassen uns scheiden, aber wenn du mich jemals brauchst …“
„Danke, aber das wird nicht nötig sein.“
„Verstehe.“ Er hatte keinen Grund, verletzt zu sein, aber er war es.
„Das sollte nicht so schroff klingen“, meinte sie bedauernd. „Danke für das Angebot, Jordan. Wenn du mich jemals brauchst, ruf an.“
„Das werde ich.“ Allerdings bezweifelte er es. „Leb wohl“, wiederholte er und legte behutsam auf, bevor sie antworten konnte.
Aus Gründen, die er
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