BIANCA EXKLUSIV Band 0188
und gar nicht. Dad, ich weiß nicht, was ich machen soll.“ Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie verbarg das Gesicht in den Händen.
„Kleines, sag es mir.“ Er tätschelte sanft ihren Arm. Langsam ließ sie die Hände sinken. „Ich bin … schwanger.“
5. KAPITEL
Dr. Doug Anderson las beim Betreten des Untersuchungsraums Mollys Patientenblatt. „Nun, Molly“, meinte er mit einem fröhlichen Lächeln. „Glückwünsche sind angebracht. Ihr Test ist positiv ausgefallen.“
„Das dachte ich mir schon.“ Sie blickte weg und kämpfte gleichzeitig gegen Tränen und den fast unwiderstehlichen Drang zu lachen an.
„Molly, ist mit Ihnen alles in Ordnung?“
„Ich habe Angst, Doug, größere Angst als je zuvor.“ Sie hatte ihren Sohn verloren. Sie wusste nicht, ob sie diesen Albtraum ein zweites Mal durchstand.
Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich. „Sie werden dieses Baby nicht durch Krippentod verlieren.“
„Das können Sie nicht garantieren.“ Sie war selbst medizinisch ausgebildet und kannte die Statistik. Sie wusste, dass das Risiko, ein zweites Kind durch Krippentod zu verlieren, so winzig war, dass sie sich nicht zu sorgen brauchte. Sie tat es trotzdem.
„Es geht um mehr“, flüsterte sie. „Jordan und ich lassen uns scheiden.“
Doug war sichtlich um eine Antwort verlegen. „Das wusste ich nicht.“
„Ich muss ihm von dem Kind erzählen.“ Die Aussicht erfüllte sie mit Angst und Schrecken.
„Das könnte durchaus alles verändern“, meinte der Arzt. „Kann ich etwas für Sie tun?“
„Nein, danke.“
„Ich möchte, dass Sie in zwei Wochen wiederkommen.“
„In Ordnung.“ Sie hörte sich wie ein Roboter an. Die einfachsten Bewegungen kosteten sie große Mühe.
Sie kehrte in ihr Apartment zurück, zog Shorts und ein ärmelloses Top an, schenkte sich ein Glas Eistee ein und ließ sich auf die Liege auf der sonnenbeschienenen Terrasse sinken.
Allerdings hatte sie kaum Zeit, über die Veränderungen in ihrem Leben nachzudenken, die das Kind mit sich bringen würde. Es klingelte an der Tür.
Sie öffnete. Jordan stand vor ihr, als käme er direkt von der Baustelle. Er trug noch seinen Schutzhelm und machte ein finsteres Gesicht.
„Hallo, Jordan.“
„Darf ich einen Moment hereinkommen?“
„Bitte.“ Sie hielt ihm die Tür auf. Wenn sie sich schon trennten, hätte sie einen glatten Bruch vorgezogen. „Möchtest du ein Glas Eistee?“
Er winkte ab. „Ich möchte etwas mit dir klären.“
„Was?“
„Katis Hochzeit.“
Die Hochzeit ihrer Cousine fand am Samstag statt.
„Sie hat mir eine Einladung geschickt“, fuhr er fort. „Ich mag Kati und möchte hingehen, aber ich werde es nicht tun, wenn es dir peinlich ist.“
„Jordan, mach dich nicht lächerlich. Natürlich gehst du hin. Kati hat jahrelang für dich geschwärmt. Es gibt keinen Grund, warum du wegbleiben solltest.“
Er senkte den Blick. „Ich wollte Lesley bitten, mich zu begleiten.“
Das verletzte ihren Stolz, aber sie wäre lieber über glühende Kohlen gegangen, als es Jordan zu zeigen. „Fragst du mich um Erlaubnis?“
„In gewisser Weise ja.“
„Wir sind bald geschieden.“
„Es könnte peinlich sein, und ich wollte dir vorher Bescheid sagen.“
„Meine Angehörigen werden früher oder später von der Scheidung erfahren. Jetzt ist eine gute Gelegenheit, um die Sache zu klären.“
„Wenn es dir lieber ist, dass ich Lesley nicht einlade …“
„Jordan, bitte, das musst du selbst entscheiden. Verlange nicht, dass ich das für dich tue.“
„Ich will nicht, dass du dich bei der Hochzeit unbehaglich fühlst.“
„Hör auf, dir meinetwegen Sorgen zu machen.“
„Es sind deine Angehörigen.“
„Glaubst du, die Scheidung wird für sie ein Schock sein?“ Sie zwang sich zu einem kurzen Lachen. „Wir sind seit drei Jahren getrennt.“
Er ging an die Haustür und legte die Hand auf den Griff. „Dann sehe ich dich am Samstag.“
„Jordan!“, rief sie hastig, und er drehte sich sofort um.
„Ja.“
Sie rang mit sich, ob sie ihm von dem Kind erzählen sollte, konnte es jedoch nicht. Noch nicht. Sie brauchte Zeit.
„Nichts.“ Sie lächelte entschuldigend. „Bis Samstag.“
„Du wirkst nachdenklich, Jordan“, stellte Lesley fest, als sie am Samstag zur Kirche fuhren.
Lesley fühlte oft seine Stimmung. Sie kannte ihn gut. Er griff nach ihrer Hand und drückte sie. „Ich habe nur ein wenig nachgedacht.“
„Worüber?“
„Über unsere Hochzeit“, log
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