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BIANCA EXKLUSIV Band 0188

BIANCA EXKLUSIV Band 0188

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0188 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY ANNE WILSON CATHERINE SPENCER DEBBIE MACOMBER
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Stern kam rasch auf sie zu.
    „Hallo“, grüßte er atemlos. „Ich dachte schon, ich hole Sie nicht ein.“
    „Hallo.“ Es überraschte sie, dass er nach ihr Ausschau gehalten hatte. Auf Katis und Matts Hochzeit hatten sie ein paarmal miteinander getanzt und auch zusammen gegessen, aber seit Jordans Unhöflichkeit hatte sie ihn nicht mehr gesprochen.
    „Ich möchte sie heute zum Dinner überreden.“ David war groß und stämmig. Beim Personal hieß er Dr. Bär, nicht wegen seines Temperaments, sondern wegen seiner Größe.
    „Heute“, wiederholte sie.
    „Ich weiß, das ist sehr knapp, aber ich habe für den Rest der Woche Dienst. Wir könnten uns für einen anderen Abend verabreden, aber es kommt unweigerlich immer etwas dazwischen.“ Er lächelte jungenhaft.
    Molly mochte ihn, seit sie gesehen hatte, wie er eine betagte Patientin tröstete. David mochte groß und massig wie ein Bär sein, aber wenn es darauf ankam, war er sanft wie ein neugeborenes Kätzchen.
    „Ich würde sehr gern mit Ihnen zum Essen gehen“, erklärte sie. „Aber nicht heute Abend.“
    „Haben Sie schon etwas vor?“
    „Gewissermaßen. Meine Scheidung wurde heute Nachmittag rechtskräftig, und ich wollte etwas Extravagantes unternehmen. Irgendetwas Verwegenes.“
    „Also, ein paar Leute würden behaupten, dass ein Dinner mit mir höchst verwegen ist.“
    Sie hätte gern die Einladung angenommen, war aber noch nicht bereit, sich wieder mit einem Mann zu treffen. Außerdem war da noch das Baby. Nicht jeder Mann traf sich gern mit einer schwangeren Frau. „Ich glaube nicht, dass ich eine gute Gesellschaft wäre.“
    „Verstehe.“ Er klang enttäuscht, lächelte jedoch warmherzig. „Wenn Sie mit jemandem reden wollen, rufen Sie mich an.“ Er schrieb auf einen Rezeptblock seine Telefonnummer, riss das Blatt ab und reichte es ihr. „Versprechen Sie mir nur, dass Sie nicht allein daheim herumsitzen und trauern. Ich bin den ganzen Abend zu Hause, wenn Sie reden wollen. Und ich besitze ein großartiges Witzbuch und kann es Ihnen am Telefon vorlesen.“
    Sie umarmte ihn impulsiv. Gerade jetzt konnte sie einen Freund gebrauchen.
    Minuten später betrat sie ihre Wohnung und schloss die Tür. Die Sonne war durch die Wolken gebrochen, und der Himmel schimmerte blau. Sonderbar, wie heiter alles wirkte, während sie in Gewitterstimmung war. Es hätte wenigstens leicht regnen können. Ein Wolkenbruch wäre sogar noch passender gewesen.
    Das Telefon klingelte. Sie hoffte, dass es Jordan war, der ihr den letzten Scheidungstermin schilderte.
    „Hallo.“
    „Wie geht es dir?“ Es war ihr Vater.
    „Gut.“
    „Du hast mich nicht angerufen“, tadelte er. „Wie ist dein Gespräch mit Jordan verlaufen?“
    „Es ging. Er war nicht sonderlich erfreut, wie du dir vorstellen kannst.“
    „Hat er es sich mit der Scheidung anders überlegt?“
    „Nein.“
    „Du hast Jordan doch von dem Baby erzählt?“
    „Ja.“
    „Und er hat die Scheidung trotzdem durchgezogen?“ Ian erhob die Stimme. „Ich dachte … wie verkraftest du es?“
    „Es geht mir gut.“ Wäre da nicht das Baby gewesen, hätte sie sich ordentlich betrunken, wofür höchstens eine Margarita nötig war.
    „Was machst du?“
    „Jetzt?“
    „Ich halte es nicht für gut, dass du bei einer solchen Gelegenheit allein bist.“
    Sie liebte ihn für seine Fürsorge. „Ich habe schon eine Einladung zum Dinner abgelehnt. Ich möchte allein sein, werde mir eine sagenhafte Pizza bestellen und mich mit einem heißen Schaumbad verwöhnen.“
    „Ich kann zu dir kommen, wenn du möchtest.“
    „Dad, ich bin schon ein großes Mädchen. Ich komme klar.“
    Sie brauchte noch gute fünf Minuten, um ihn zu beruhigen. Nachdem sie aufgelegt hatte, zog sie ihre bequemsten Shorts an und legte die nackten Füße auf die Ottomane. Sie lehnte sich zurück, trank ein Glas Eistee und sah sich die Abendnachrichten im Fernsehen an.
    Tränen flossen aus ihren Augenwinkeln. Molly griff nach einem Papiertaschentuch und putzte sich die Nase.
    Ganz sicher wollte sie mit sich selbst nicht wegen einiger Tränen hadern. Wenn sie wegen dieser Scheidung weinen musste, erlaubte sie es sich eben.
    Offenbar musste sie weinen.
    „O verdammt!“ Wütend auf sich selbst, griff sie nach dem Karton mit den Papiertaschentüchern. Es schmerzte mehr, als sie erwartet hatte.
    Sie legte die Hand auf ihren Leib und schloss die Augen. Wenigstens ging sie nicht mit leeren Händen aus dieser Ehe heraus. Diese Schwangerschaft war

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