BIANCA EXKLUSIV Band 0188
sie in seine Arme, drückte sie an sich und ließ sie weinen. Sie wusste nicht, wie lange er sie so hielt.
„Ich habe keine zwei Minuten geschlafen, seit du mir von der Schwangerschaft erzählt hast“, flüsterte er.
„Du hast recht. Ich hätte es dir sofort sagen sollen.“
„Ich kann mich nicht noch einmal auf ein Baby einlassen, Molly. Es tut mir leid, aber ich kann es einfach nicht. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um dir in der Schwangerschaft zu helfen, aber ich will nie etwas mit dem Kind zu tun haben.“
Seine Worte schmerzten wie Feuer. Sie riss sich von ihm los. „Keine Sorge, du bist jetzt frei. Du hast deine Verpflichtungen erfüllt. Lesley hat bestimmt lange auf diesen Tag gewartet.“
„Was hat Lesley damit zu tun?“
„Du bist frei!“, rief sie dramatisch.
„Den Teufel bin ich!“
„Du bist doch vor dem Richter erschienen, oder?“
Er ließ sich mit der Antwort Zeit.
„Nein.“
7. KAPITEL
„Willst du damit sagen, dass wir nicht geschieden sind?“, rief Molly und sprang auf. Sie hatte getrauert, sich auf eine Pizza gestürzt und einen ganzen Karton Papiertaschentücher verbraucht. Und das alles wegen nichts!
„Wir sind nicht geschieden“, erwiderte Jordan, als würde er jede Minute bedauern, die seit dieser Entscheidung verstrichen war.
„Wieso nicht?“
„Weil du schwanger bist“, antwortete er heftig.
„Na und? Du hast doch gerade erklärt, dass du nichts mit dem Baby zu tun haben willst.“
Er schob die Hände in die Taschen. „Die Schwangerschaft verändert die Lage. Es ist vernünftig, bis nach der Geburt des Babys zu warten. Auf ein paar Monate kommt es wohl nicht mehr an, oder?“
Sie antwortete nicht, und bedrückende Stille senkte sich zwischen sie beide.
„Wie fühlst du dich?“, fragte er nach einer Weile.
„Gut.“
„Morgendliche Übelkeit?“
„Ein wenig.“
„Was ist mit den Nachmittagen?“
Bei Jeff war ihr stets nachmittags schlecht geworden. „Ein paar Anfälle, aber nicht so schlimm wie … beim ersten Mal.“
Er nickte und zog die Hände aus den Taschen.
„Ich weiß nicht mehr, wie ich mich in deiner Nähe verhalten soll“, flüsterte sie. „Du bist nicht mein Ehemann, und trotzdem sind wir verheiratet. Ich hatte mich mit der Scheidung abgefunden, und jetzt sind wir nicht geschieden. Was sind wir eigentlich, Jordan?“
Er musste überlegen. „Könnten wir nicht Freunde sein?“
Sie wusste nicht, was sie antworten sollte. Zu Freundschaft gehörten Kameradschaft und ein gegenseitiger Austausch, und sie war nicht sicher, ob sie das noch hatten. Eine fortlaufende Beziehung bedeutete, dass sie füreinander verwundbar blieben.
„Wir haben Larry versichert, dass es sich um eine freundschaftliche Scheidung handelt“, drängte Jordan.
„Das ist das Problem.“ Sie lachte leise. „Die Scheidung ist freundschaftlicher als die Ehe.“
Er lachte ebenfalls, und es senkte die Spannung zwischen ihnen. Er setzte sich auf das andere Ende des Sofas.
„Ein paar Monate machen nichts aus“, sagte er wie zu sich selbst. „Lesley wird sich nicht daran stören.“
„Du hast bestimmt recht“, meinte Molly, obwohl sie an Lesleys Stelle zu diesem Thema eine ganze Menge zu sagen gehabt hätte.
„Wann siehst du Doug wieder?“
„Am Montagnachmittag.“
„So bald schon?“
„Er will diese Schwangerschaft genau verfolgen, weil ich vor Kurzem aus Manukua zurückgekommen bin.“ Und weil sie Jeff verloren hatten, aber das brauchte sie nicht auszusprechen.
„Hat er seine Praxis noch immer im Zentrum?“
Sie nickte.
„Meine Baustelle ist nur zwei Straßen weiter. Ich werde am Montagnachmittag dort sein. Kommst du hinterher zu mir und erzählst mir, was der Arzt gesagt hat?“
„Einverstanden“, stimmte sie zu.
Lesley stand vor ihrem Büro und sprach mit ihrer Sekretärin, als Jordan am nächsten Vormittag eintraf. Er wäre gern einem direkten Gespräch ausgewichen und verwünschte sein Pech, lächelte aber strahlend.
„Jordan! Komm, trink eine Tasse Kaffee mit mir.“
„Gern.“ Er blickte auf seine Uhr, damit es so aussah, als habe er noch einen anderen Termin und könne nur ein paar Minuten bleiben. Bedrückt folgte er Lesley in ihr Büro. Dies konnte durchaus das schwierigste Gespräch seines Lebens werden.
Es gefiel ihm, wie Lesley ihr Büro mit Bücherregalen aus Eiche und einem passenden Zeichentisch eingerichtet hatte. Sie besaß einen ausgezeichneten Geschmack.
„Also“, begann sie und schenkte ihm eine
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