BIANCA EXKLUSIV Band 0188
Jordans letztes Geschenk für sie.
Sie wollte nicht weinen, griff nach dem Telefon und bestellte eine große Pizza mit Wurst und extra Käse. Trotz allem war sie hungrig. Weinen verbraucht eine Menge Energie.
Eine dreiviertel Stunde später läutete es an ihrer Tür. Sie öffnete und stand Jordan gegenüber.
Er hatte die Hände tief in die Taschen geschoben und sah so aus, als wollte er überall anders sein, nur nicht hier. „Du hast geweint.“
Sie lächelte spöttisch. „Ich habe nie begriffen, wieso du Bauunternehmer bist, wenn du offensichtlich einen so großartigen Detektiv abgegeben hättest.“
Er ignorierte ihren Sarkasmus. „Lässt du mich eintreten oder den ganzen Abend auf der Veranda stehen?“
Sie hielt ihm die Tür auf.
Er betrachtete die Banknote in ihrer Hand. „Wofür ist das Geld?“
„Ich habe dich für den Pizzaboten gehalten.“
Seine Miene wurde noch finsterer. „Von Pizza bekommst du Sodbrennen.“
Sie fand es unglaublich, dass er sich an so etwas erinnerte, an ihren Geburtstag dagegen nicht. „Vermutlich wolltest du mich aus einem bestimmten Grund sehen.“
Er nickte und ging zum Sofa. „Was ist denn hier los gewesen?“, fragte er, als er die benutzten Papiertaschentücher bemerkte.
„Ich habe eine Erkältung“, log sie, ballte die Taschentücher zusammen und hielt sie in beiden Händen.
„Setz dich!“, befahl er.
„Gibt es dafür einen bestimmten Grund?“
„Ja! Ich finde, wir sollten über die … die Schwangerschaft sprechen.“
„Das Wort ist eigentlich gar nicht so schwer auszusprechen“, sagte sie leise, aber doch laut genug, dass er es hörte.
Er ließ ein paar Sekunden verstreichen. „Du machst es mir fast unmöglich.“
Sie führte sich schrecklich auf, aber er hatte sie unterbrochen. Sie hatte um ihre zerstörte Ehe getrauert, und es war unfair, dass er sich einmischte. Besonders jetzt, da ihre Pizza gleich kommen musste.
Im nächsten Moment läutete es. Diesmal war es der Bote.
„Stört es dich, wenn ich esse, während du redest?“, fragte sie. Warum sollte sie die Pizza kalt werden lassen?
Er war nicht sonderlich erfreut, nickte jedoch. Sie holte sich einen Teller.
„Willst du das alles allein essen?“, fragte er.
„Das hatte ich ursprünglich vor, aber du kannst dir gern etwas nehmen.“
Er holte sich ebenfalls einen Teller und gesellte sich zu ihr auf den Wohnzimmerfußboden.
„Was wolltest du sagen?“, fragte sie, als er das Gespräch nicht gleich fortsetzte.
„Ich habe heute Vormittag mit Larry Rife über deine Schwangerschaft gesprochen.“
„Ich wette, das hat den guten Larry überrascht.“
„Was heißt hier Larry!“, fauchte er. „Ich wünschte, du hättest etwas zu mir gesagt.“
„Komm schon, Jordan. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass du nie an diese Möglichkeit gedacht hast.“
Er sah sie zornig an. „Ich habe nie an diese Möglichkeit gedacht. Ich nahm an, du würdest die Pille nehmen.“
Sie lachte ihm ins Gesicht. „Warum sollte ich die Pille nehmen? Ich habe seit Jahren mit keinem Mann mehr geschlafen.“
„Na schön, du hast recht.“ Er griff nach einer Serviette, wischte sich die Hände ab und stellte den Teller beiseite. „Es war dumm von uns beiden, und jetzt müssen wir uns mit den Konsequenzen auseinandersetzen.“
Sie hatte keinen Appetit mehr. Ihr Baby war keine Konsequenz. Jordan stellte die Schwangerschaft als etwas hin, das unangenehm war und am besten ignoriert wurde. Das ärgerte sie. Es machte sie sogar wütend.
„Larry arrangiert, dass du monatlich Alimente für das Kind erhältst.“
„Ich will nichts von dir, besonders kein Geld.“
„Pech, weil es bereits abgemacht ist.“
„Gut.“ Dann sollte sein Geld eben auf der Bank Zinsen einbringen.
„Du musst mir mitteilen, wer dein Arzt ist.“
„Warum?“
„Ich habe vor zwei Wochen die Krankenversicherung gewechselt, und der Arzt muss auf der Zulassungsliste stehen.“
„Ich bin wieder zu Doug Anderson gegangen. Ich mochte ihn immer. Außerdem hat er sich nach Jeffs Tod viel um mich gekümmert.“
Jordan zuckte bei dem Namen ihres Sohnes zusammen. Die Tränen stiegen wieder in ihr hoch, und sie griff nach einer Papierserviette und hielt sie gegen ihren Mund, während sie um Fassung rang.
Er streckte die Hand aus, als wollte er sie trösten, hielt sich aber zurück. „Tut mir leid, Molly. Mehr, als ich sagen kann.“
„Sei doch still“, schluchzte sie. „Du solltest nicht so sanft sein.“
Daraufhin zog er
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