BIANCA EXKLUSIV Band 0188
Adleraugen.
„Ich habe mich noch nie besser gefühlt.“ Lächelnd holte sie die Kasserolle aus dem Herd und stellte sie auf den Tisch.
„Ich habe heute mit Jordan gesprochen“, bemerkte ihr Vater nebenbei und breitete die Serviette auf seinem Schoß aus.
„Dad, ich sagte dir, dass ich nichts von Jordan wissen will.“ Sie zählte gar nicht mehr, wie oft Ian schon versucht hatte, ihren Mann ins Gespräch einzuflechten.
„Er macht sich Sorgen um dich.“
„Wir haben einen ungewöhnlich milden Winter, nicht wahr?“ Sie holte aus dem Kühlschrank den vorbereiteten grünen Salat.
„Er ruft mindestens ein Mal am Tag an und erkundigt sich nach dir.“
Offenbar fragte Jordan nicht nach dem Baby. Sie stellte die Flasche mit dem Salatdressing hart auf den Tisch. „Ich möchte im Frühling rote Rosen pflanzen. Die Sorte, die Mom so liebte.“
„Ich habe von Jordan gesprochen“, erwiderte Ian hartnäckig.
„Und ich von Rosen“, erwiderte Molly genauso starrsinnig.
„Er liebt dich.“
„Ich liebe das leuchtende Rot dieser Rosen.“
Er legte die Gabel aus der Hand. „Ich weiß nicht, was ich mit euch beiden machen soll. Jordan ist genauso stur wie du. Schlimmer noch. Ich habe ihm mindestens ein Dutzend Mal gesagt, dass ich seine Fragen nicht beantworte. Wenn er wissen will, wie es dir geht, kann er dich selbst fragen, verdammt noch mal. Weißt du, was er dann macht? Er ruft von mir aus Doug Anderson an. Wenn er dann auflegt, wiederholt er alles, als würde ich einen Arzt brauchen, der mir Auskunft über meine eigene Tochter gibt.“
„Dad.“ Molly legte sachte ihre Hand auf die seine. „Zwischen mir und Jordan ist es aus.“
„Verdammte Narren seid ihr, alle beide“, sagte er leise.
Molly widersprach nicht.
Es begann wie ein völlig normaler Tag im Januar. Jordan war auf der Baustelle und besprach mit Paul Phelps ein Lieferproblem, als sich sein Signalgeber meldete. Geistesabwesend löste er ihn von seinem Gürtel und las die Telefonnummer auf dem Anzeigefeld ab. Sein Herz stockte, als er die Nummer des Anrufers erkannte.
„Jordan.“ Paul unterbrach seine verwirrten Gedanken. „Was ist los?“
„Hier ist Ian. Es gibt nur einen einzigen Grund, aus dem er sich mit mir um diese Uhrzeit in Verbindung setzen würde.“
„Molly bekommt das Kind?“
„Vermutlich.“ Jordan rannte zu dem Wohnwagen, in dem das Baubüro untergebracht war.
Er tippte Ians Nummer so hart ein, dass er sich beinahe den Finger verstauchte. Dann wartete er. Es klingelte fünfmal, bis sein Schwiegervater sich endlich meldete.
„Jordan, mein Junge“, grüßte er freundlich. „Das ist ja schnell gegangen.“
„Wo ist Molly?“, fragte er atemlos.
„Molly? Wieso glaubst du, dass dieser Anruf etwas mit meiner Tochter zu tun hat?“ Ian lachte über seinen eigenen Scherz.
„Verdammt, Ian, wenn das ein Witz sein soll, finde ich ihn nicht im Geringsten komisch.“
Ian hörte auf zu lachen. „Zufällig hast du recht. Molly ist ins Krankenhaus unterwegs, während wir hier miteinander sprechen. Sie hat eisern verlangt, dass du nichts erfährst, aber ich habe mich anders entschieden. Das Problem mit meiner Tochter ist, dass ich sie verwöhnt habe. Sie glaubt, dass ich alles tue, was sie verlangt.“
„Ian, geht es ihr gut?“
„Das nehme ich an. Sie klang gut, als sie mich anrief. Ein wenig aufgeregt. Ein wenig ängstlich. Du kommst doch, oder?“
Jetzt lachte Jordan. „Das würde ich mir um keinen Preis der Welt entgehen lassen.“
13. KAPITEL
Nach Mollys Ankunft im Krankenhaus schien alles in Zeitlupe zu laufen. Schwester Barbara war ein mütterlicher Typ. Behutsam und aufmunternd bereitete sie Molly auf die Geburt vor.
Sobald sie im Bett lag und an den Herzmonitor für das Kind angeschlossen war, entstand Unruhe auf der Schwesternstation. Offenbar war ihr Vater gekommen und wollte sie sehen.
„Sie haben vielleicht einen Vater“,berichtete Barbara, als sie das nächste Mal nach Molly sah. „Er will wissen, was so lang dauert. Er hat erwartet, dass sein Enkelkind schon da ist. Und er ist überzeugt, dass etwas schiefgelaufen ist.“
Ian war bei Jeffs Geburt auf einer Geschäftsreise gewesen und schien vergessen zu haben, dass es eine Weile dauern konnte.
„Sie sollten mit ihm sprechen“, schlug die Schwester vor.
„Schicken Sie ihn bloß herein, bevor er unerträglich wird.“ Molly musste lächeln.
Eine Wehe setzte ein, und Molly legte den Kopf auf das Kissen zurück, atmete tief ein und rieb
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