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BIANCA EXKLUSIV Band 0188

BIANCA EXKLUSIV Band 0188

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0188 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY ANNE WILSON CATHERINE SPENCER DEBBIE MACOMBER
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ihren Bauch. Die Schmerzen wurden jetzt heftiger und kamen alle drei oder vier Minuten. Als sie die Augen öffnete, stand Jordan blass und besorgt neben dem Bett.
    Sie starrte ihn sprachlos an. Fast drei Monate hatte sie ihn nicht gesehen. Sie brauchte eine volle Minute, um sich zu erholen. „Wie bist du hergekommen?“
    „Mit dem Auto“, antwortete er mit einem Lächeln. „Wie fühlst du dich?“
    „Sehr schwanger.“ Sie hielt den Zeitpunkt für geeignet, um ihn daran zu erinnern.
    „Das sehe ich.“
    Befangen zog sie das dünne Laken bis zum Kinn hoch. „Woher weißt du, dass ich hier bin?“
    „Dein Vater hat mich angerufen.“
    Wütend presste sie die Lippen aufeinander. Später wollte sie Ian unmissverständlich klarmachen, was sie von seinem Verrat hielt. Er wusste, dass sie Jordan nicht wiedersehen wollte. Sie hätte sich gar nicht deutlicher ausdrücken können.
    „Wo ist mein Vater?“
    Er lachte leise. „Er hat sich eine Zigarre angezündet und wurde von zwei Pflegern aus dem Krankenhaus geführt.“
    „Das hätte Dad doch wissen müssen.“
    „Er ist nervös.“
    „Das ist keine Entschuldigung“, erwiderte sie spröde.
    „Vielleicht nicht.“
    Unerwartet setzte eine Schmerzwelle ein. Molly schloss die Augen.
    „Was ist denn?“, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. Als der Schmerz vorbei war, schlug sie die Augen wieder auf. Er hielt ihre Hand zwischen seinen und betrachtete sie voll Liebe.
    Die Versuchung war groß, ihn zu bitten, ihr beizustehen wie bei Jeffs Geburt.
    „Ich weiß nicht, ob du hier sein solltest“, sagte sie endlich und wünschte von ganzem Herzen, er würde gehen, bevor sie zusammenbrach und ihn anflehte zu bleiben.
    „Warum nicht? Ich war am Anfang dabei. Es erscheint mir nur fair, dass ich auch das Endprodukt zu sehen bekommen. Außerdem gibt es keinen Ort auf der Welt, an dem ich jetzt lieber wäre.“ Seine Stimme klang ruhig und stark. „Ich liebe dich, Molly, und ich liebe unser Baby.“
    Sie wusste nicht, ob sie ihm glauben sollte. Schon wollte sie ihn bitten zu gehen, als sie von der nächsten Wehe gepackt wurde. Sie verkrampfte sich vor Schmerz und knirschte mit den Zähnen.
    Jordan sprach leise und ermutigend auf sie ein und half ihr über das Schlimmste hinweg. Als sie die Augen öffnete, hatte er sich einen Stuhl herangezogen. Offenbar wollte er das Feld nicht kampflos räumen.
    „Ich bleibe“, erklärte er, als müsse er seine Entschlossenheit betonen. „Es ist mein Recht.“
    „Wieso verlangst du jetzt väterliche Rechte? Zuvor warst du eindeutig nicht interessiert.“
    „Ich habe in diesen letzten Wochen einige harte Lektionen gelernt. Zu allererst hast du recht, Molly, ich werde unsere Tochter lieben … oder unseren Sohn. Ich werde gar nicht anders können.“
    „Das sagst du, weil du weißt, dass ich es hören will.“ Sie hatte Angst, ihm zu glauben und seinen Worten zu vertrauen.
    „Nein, Molly, ich habe viel nachgedacht. Ich liebe Bethany bereits … oder Richard.“
    Sie biss sich auf die Unterlippe. Sie war jetzt nicht in der Lage, vernünftige Entscheidungen zu treffen. Jordan fühlte wohl ihre Verwirrung. Er strich ihr das Haar aus der Stirn und küsste sie sanft auf den Mund.
    „Lass mich bei dir bleiben.“
    Sie konnte nicht ablehnen. „In Ordnung.“
    Während der stundenlangen Wehen war sie dankbar für Jordans Anwesenheit. Er war eine enorme Hilfe. Er ermutigte sie und rieb ihren Rücken, um den schlimmsten Schmerz zu vertreiben. Er kühlte ihr Gesicht mit einem feuchten Tuch und hielt ihre Hand fest, wenn die Wehen ihren Höhepunkt erreichten.
    Die Schmerzen steigerten sich. Jordan zählte für sie ruhig und ermutigend die Sekunden.
    „Du lächelst“, bemerkte er, als er ihr den Schweiß vom Gesicht wischte. „Darf ich an dem Scherz teilhaben?“
    „Du willst ein Mädchen, nicht wahr?“
    „Hättest du etwas gegen eine Tochter?“
    „Ich will nichts weiter als ein kräftiges, gesundes Kind“, antwortete sie.
    „Das will ich auch.“
    Sie sah ihn an. „Willst du dieses Kind?“
    „Ja, Molly, ich will dieses Kind vielleicht sogar mehr, als ich Jeff damals wollte.“
    „Ich möchte dir so gern glauben“, flüsterte sie. „Aber ich weiß nicht, ob ich es wagen darf.“
    „Wage es, Liebste“, flüsterte er und küsste sie auf die Schläfe.
    Als es Zeit wurde, Molly in den Kreißsaal zu bringen, verließ Jordan sie. Vergeblich versuchte sie, ihre Enttäuschung darüber zu verbergen, dass er sie nicht weiter

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