BIANCA EXKLUSIV Band 0188
begleitete.
„Machen Sie kein so niedergeschlagenes Gesicht.“ Barbara tätschelte ihre Hand. „Ihr Mann kommt gleich wieder. Er zieht sich nur um.“
Molly war den Tränen nahe, als Jordan Minuten später in einem grünen Arztkittel erschien. Er strich ihr liebevoll über die Wangen.
„Jetzt dauert es nicht mehr lange“, versicherte er und ergriff ihre Hand.
Sobald alles bereit war, hörte Molly, wie Jordan und Doug Anderson sich unterhielten. Sie hatte gewusst, dass die beiden sich kannten, aber nicht, dass sie so gute Freunde waren. Typisch Jordan, mit ihrem Arzt über Golf zu plaudern. Beide waren so in ihr Gespräch vertieft, dass sie scheinbar alles andere vergaßen.
„Pressen“, befahl Doug im richtigen Moment.
„Was meinen Sie denn, was ich mache?“, fauchte sie, biss die Zähne zusammen und bot ihre ganze Kraft auf.
„Reize sie jetzt bloß nicht“, riet Jordan seinem Freund.
„Du bist nicht derjenige, der hier liegt und eine Wassermelone auf die Welt bringt“, schnappte sie gereizt.
„Du machst es großartig, Schatz.“
Es war viel schwieriger, als sie in Erinnerung hatte.
„Molly, ich kann ihren Kopf sehen!“ Jordan klang so aufgeregt, als hätte er in der Lotterie gewonnen.
„Es könnte ein Junge sein“, erinnerte sie ihn.
„Ausgeschlossen“, versicherte er. „Das ist das Haar eines schönen Mädchens. Kein Junge hat so weiche blonde Locken.“
„Du weißt doch gar nicht, ob sie blond wird.“
„Doch, das weiß ich.“ Er beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr. „Genau wie ihre Mutter.“
„Es dauert nicht mehr lange“, erklärte Doug.
„Das haben Sie schon vor einer Stunde gesagt“, erinnerte Molly ihn bissig.
„Das ist dir nur wie eine Stunde vorgekommen.“
Sie blickte zornig zu ihrem Mann hoch. „Wollen wir die Plätze tauschen?“
Er lächelte breit. „Nie im Leben. Ich bin mit meinem Beitrag zufrieden. Ich habe ihn sogar sehr angenehm gefunden.“
„Jetzt ist keine Zeit für Scherze, Jordan Larabee.“ Kaum hatte Molly die Worte ausgesprochen, als sie eine gewaltige Erleichterung verspürte, gefolgt von dem heiseren Schrei eines Neugeborenen.
„Willkommen in unserer Welt, Bethany Marie“, sagte Doug Anderson.
„Ein Mädchen … wir haben ein Mädchen“, flüsterte Molly. Freude erfüllte sie. Tränen liefen über ihr Gesicht.
„Komm her, Daddy, und sieh dir dein kleines Mädchen an“, forderte Doug Jordan auf.
Bethany schien nicht im Geringsten mit ihrer neuen Umgebung zufrieden zu sein. Sie schrie herzhaft, während sie gewogen und gemessen wurde. Ihr winziges Gesicht war rot angelaufen, und sie strampelte heftig mit Armen und Beinen.
Die Schwester wickelte Bethany in eine warme Decke und reichte sie Jordan, der sich gesetzt hatte. Molly beobachtete das Gesicht ihres Mannes, als ihm seine Tochter in die Arme gelegt wurde. Ein paar Sekunden betrachtete er sein Kind, dann blickte er hoch.
In diesem Moment sah Molly Tränen über Jordans Wangen laufen.
Jordan weinte! Es musste eine optische Täuschung sein. Sie hatte ihn noch nie weinen gesehen, nicht einmal bei Jeffs Begräbnis!
Die Tränen waren ihm offenbar peinlich, als ihm die Schwester Bethany abnahm und zu Molly brachte. Sichtlich erschöpft schmiegte das Baby sich in Mollys Arme.
„Sie ist perfekt“, flüsterte sie, als Jordan zu ihr kam.
„Wie ihre Mutter.“ Er beugte sich herunter und gab jeder von ihnen einen Kuss auf die Stirn.
„Du warst so sicher, dass wir ein Mädchen bekommen.“
Er hob ihre Hand an seine Lippen. „Ich muss ein Geständnis machen. Ich wusste es schon seit Wochen.“
„Woher?“
Jordan strahlte. „Doug hat es mir gesagt. Du wolltest es nicht wissen, aber ich.“
Sie gähnte laut und konnte kaum noch wach bleiben.
„Ich liebe dich, Molly, mehr als ich es jemals für möglich gehalten hätte.“
„Ich liebe dich auch.“
Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht. „Schlaf jetzt. Du bist erschöpft. Zum Reden haben wir später viel Zeit.
Sie gehorchte nur zu gern.
Ian ging ungeduldig im Wartezimmer auf und ab, als Jordan eintrat.
„Lieber Himmel, spann mich nicht länger auf die Folter“, sagte Ian ungeduldig.
„Mutter und Kind geht es gut.“
„Junge oder Mädchen?“, rief Ian.
„Du hast eine wunderschöne Enkeltochter.“
„Ein Mädchen!“ Ian ließ sich auf einen Stuhl fallen, holte eine Zigarre aus der Hemdtasche und schob sie sich in den Mund. „Molly geht es gut?“
„Sie schläft.“
Ian stand auf. „Ich fahre
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